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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Genomische Analyse der Tissue Inhibitors of Metalloproteinases 1 und 2 (TIMP1 und TIMP2) als potentielle ätiologische Faktoren spontaner Aortenaneurysmen

Vortrag

  • presenting/speaker Irene Hinterseher - Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
  • D. Krex - Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
  • H. Bergert - Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
  • E. Kuhlisch - Institut für Medizinische Informatik, Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
  • H.D. Saeger - Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1394

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch229.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Hinterseher et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Variante Genexpressionsmuster von Matrixmetalloproteinasen (MMP) und Matrixmetalloproteinasen-Inhibitoren (TIMP) in Aortenaneurysmawänden von Betroffenen im Vergleich zu Normalgewebe aus der Normalpopulation sind Hinweise, dass neben exogenen auch endogene Ursachen für sporadische Aortenaneurysmen bedeutsam sind. Durch ein Ungleichgewicht zwischen Proteinasen und Proteinasen-Inhibitoren kommt es zu einer vermehrten Proteolyse mit nachfolgender Schwächung der Gewebetextur. Wang et al. hat 1998 die codierende Sequenz der Tissue Inhibitors of Metalloproteinases 1 und 2 (TIMP1 und TIMP2) an einer kleinen Fallzahl von 12 Patienten mit Aortenaneurysma untersucht und einen signifikanten Unterschied in der Allelfrequenz des Polymorphismus des TIMP2 nt 573 G/A im Vergleich zur Normalbevölkerung beschrieben. Ziel unserer Studie war es, durch eine komplette Sequenzanalyse der codierenden und der Promotorregion der TIMP1 und 2 neue Genvarianten zu identifizieren und den beschrieben signifikanten Unterschied in der Allelfrequenz des Polymorphismus des TIMP2 nt 573 G/A auch an einer deutschen Population von 50 Patienten mit Aortenaneurysma im Vergleich zu einer Kontrollgruppe von 48 Personen zu zeigen.

Material und Methoden

Aus der DNA von 50 Patienten mit abdominalem Aortenaneurysma und 48 Personen aus der Normalbevölkerung wurden systematisch die codierende Region und Abschnitte der Promotorregion der TIMP1- und TIMP2-Gene sequenziert und miteinander verglichen. Es wurden dazu insgesamt 13 Primerpaare designt, jeder Genabschnitt wurde durch eine Polymerasekettenreaktion (PCR) amplifiziert, schließlich eine DNA-Sequenzierung nach Sanger mit anschließender Detektion auf dem automatischen Laserfluoreszenzsequenzierer (A. L. F. expressTM) durchgeführt. Jede erfolgte Sequenzierung wurde mit einer Referenz verglichen und ausgewertet.

Ergebnisse

Neben 8 beschriebenen Polymorphismen konnten 3 weitere Sequenzvarianten detektiert werden. Es erfolgte eine statistische Auswertung der Allelfrequenzen mittels Kreuztabellen (Exakter Test nach Fisher). Die beschriebene Assoziation im Gen der TIMP2 nt 573 G/A konnte an unserer Patientenkollektiv nicht bestätigt werden.

Schlussfolgerung

Aufgrund von varianten Genexpressionsmustern der TIMP1 und 2 in Aneurysmawänden, wurde in Vorarbeiten der Verdacht geäußert, dass die Entstehung sporadischer Aortenaneurysmen mit genetischen Varianten der codierenden Gene assoziiert ist. Es erfolgte eine Analyse der TIMP1- und TIMP2-Gene an 50 Patienten mit abdominalem Aortenaneurysma und einer Kontrollgruppe von 48 Personen aus der Normalbevölkerung. 3 noch nicht beschriebene Sequenzvarianten konnten detektiert werden. Die von Wang et al. beschriebene Assoziation im TIMP2-Gen nt 573 G/A für den Phänotyp Aortenaneurysma konnte in unserem Patientenkollektiv nicht gezeigt werden.