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Ergebnisse und Konsequenzen einer Clinical Pathway Erstellung
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die Erstellung eines clinical pathway soll im Rahmen des DRG Systems zu einer Optimierung der Ablaufplanung und damit zu einer Steigerung der Effizienz führen. Am Beispiel der Diagnose Leistenhernie (DRG G09Z) wurde an einem akademischen Lehrkrankenhaus ein clinical pathway zur Überprüfung o.g. Hypothese erarbeitet.
Material und Methoden
Nach Sichtung australischer pathways und entsprechend den Vorschlägen der AMIG eV. wurde in Zusammenarbeit von Pflege, Verwaltung, Qualitätsmanagment sowie anästhesiologischer und chirurgischer Abteilung ein Ablaufplan für Patienten mit der Diagnose Leistenhernie von dem ersten ambulanten Kontakt bis zur Entlassung einschließlich Entlassbrief erstellt. Gleichzeitig wurden die Sach- und Personalkosten, abhängig von der Operation (Shouldice, Lichtenstein, TAPP) und dem Narkoseverfahren (Lokalanästhesie, Spinalanästhesie, ITN ggf. TIVA sowie der Behandlungsmodalität (ambulante versus stationäre Behandlung) ermittelt.
Ergebnisse
Auch wenn die rein medizinische Leistung (Operation) im Operationssaal standardisiert und routiniert erfolgt, lassen sich für den Patienten Verbesserungen im pflegerischen und Verwaltungsablauf erzielen, z.B.: sequentielle Einbestellung des Patienten mit geregelter Bereitstellung freier Betten auf Station am Operationstag, verwaltungsmäßige Patienten-aufnahme vor dem Operationstag. Je nach Operations- und Anästhesieverfahren zeigen sich bei gleicher Liegedauer Kostenunterschiede bis zu 137.- € / Patient. Bei großem Personalaufwand kommt der Operationszeit eine entscheidende Bedeutung zu. Ein Ausbildungseingriff verursacht fast doppelt so hohe Kosten. Der wirtschaftliche Erlös bei einer Leistenhernienoperation wird ab dem 5. stationären Behandlungstag negativ. Mit einer ambulanten Opera-tion ist keine Kostendeckung erreichbar. Intern lassen sich durch die pathway-Erstellung - unabhängig von der Diagnose - die Arbeitszeiten der einzelnen Berufsgruppen so reorganisieren, dass 3 Arbeitsstunden pro Tag gewonnen werden können. Gleichzeitig führt die pathway-Erstellung zu einem größerem Verständnis der einzelnen Berufsgruppen zueinander.
Schlussfolgerung
Der clinical pathway Leistenhernie ändert zwar nicht die Operation an sich, führt jedoch zu diversen Ablaufänderungen und dadurch zu höherer Patientenzufriedenheit und einer Kostenminimierung. Viele dieser Ablaufänderungen betreffen nicht speziell Patienten mit der DRG G09Z (Leistenhernie), sondern alle Patienten, die am Operationstag nüchtern aufgenommen werden. Damit potenziert sich der Erfolg einer einmaligen clinical pathway-Erstellung.