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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Erster Nachweis einer in-vivo Langzeitexpression löslicher Spender-MHC Klasse I-Antigene mittels rekombinantem adeno-assoziiertem Virus (rAAV) im Rattenmodell: essentieller Schritt auf dem Weg zur Toleranzinduktion in der Organtransplantation

Vortrag

  • presenting/speaker Axel Doenecke - Universitätsklinik Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • M.N. Scherer - Universitätsklinik Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • E. Frank - Universitätsklinik Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • A. Krömer - Universitätsklinik Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • C. Graeb - Ludwig-Maximilians-Universität München, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum Großhadern, München, Deutschland
  • H.J. Schlitt - Universitätsklinik Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • E.K. Geissler - Universitätsklinik Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1277

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch112.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Doenecke et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

In früheren in-vivo Gentransfer-Experimenten, in denen transfizierte Hepatozyten lösliches Spender-MHC Antigen (Ag) im Empfänger exprimierten, konnten wir zeigen, daß eine spenderspezifische Immunsuppression gegenüber Herztransplantaten (HTx) in der

Material und Methoden

Die Konstruktion eines spenderantigen-exprimierenden rAAV erfolgte durch Klonierung des entsprechenden Gens in das AAV-Plasmid pSUB201 unter Kontrolle des murinen Albuminpromoters. Die Produktion von rAAV erfolgte adenovirusfrei durch Transfektion der entsprechenden AAV-Plasmide in HEK293 Zellen. Die Bestimmung des Virustiters wurde mittels realtime-PCR und virusspezifischen Primern durchgeführt. Die in-vivo Transfektion erfolgte mittels Injektion von rAAV über die Schwanzvene von Lewis-Ratten. Die Messung des exprimierten Ag erfolgte durch Bestimmung der Konzentration von RT1.A(a) im Serum transfizierter Ratten mittels RT1.A(a) spezifischem Elisa.

Ergebnisse

Durch in-vivo Transfektion naiver Lewis-Ratten mit rAAV ist eine hohe und langfristige Expresssion von löslichem Spender Ag möglich. Nach Injektion von 2x1012 Viruspartikeln pro Ratte lässt sich nach 14-18d ein Serumspiegel von über 500 ng/ml nachweisen (n=3), nach Injektion von 1x1013 Viruspartikeln pro Ratte steigt der Serumspiegel auf deutlich über 10000 ng/ml (n=3) an und bleibt dann für mehrere Monate konstant, 6 Monate nach Injektion lassen sich Serumspiegel von über 10000 ng/ml nachweisen.

Schlussfolgerung

Unsere aktuellen Daten zeigen erstmals eine hohe und lange in-vivo Expression von löslichem Spender-MHC Ag mittels rAAV im potentiellen Empfänger einer Organtransplantation. Somit scheint zumindest ein limitierender Faktor zur Induktion spenderspezifischer Toleranz überwunden zu sein. Aktuell versuchen wir dies im Transplantationsmodell zu verifizieren.