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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Zehn-Jahres-Überlebensraten nach transanaler lokaler Exzision beim Rektumkarzinom

Vortrag

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  • presenting/speaker Thomas Borschitz - Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
  • A. Heintz - Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
  • T. Junginger - Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Abdominalchirurgie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1339

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2004/04dgch061.shtml

Veröffentlicht: 7. Oktober 2004

© 2004 Borschitz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Ziel unserer Untersuchung war es die Überlebenszahlen nach transanaler lokaler Exzision beim Rektumkarzinom über einen Zehn-Jahres-Zeitraum zu ermittel, wobei die Ergebnisse der alleinigen lokalen Exzision den Überlebenszahlen nach unmittelbarer Nachoperation gegenübergestellt wurden.

Material und Methoden

Bei 158 Patienten mit Rektumkarzinomen erfolgte die lokale Exzision unter kurativem Gesichtspunkt. In 93% (n=147) der Fälle wurde eine transanale endoskopisch mikrochirurgische (TEM) Tumorresektion durchgeführt, die restlichen Exzisionen erfolgten mit dem Parks-Retraktor. Histologische Kriterien waren neben der TNM-Klassifikation, der Tumordifferenzierungsgrad sowie der Nachweis von Tumoreinbruch in Blut- bzw. Lymphgefäße (low-risk/high-risk Karzinome). Bei postoperativ ungünstigem histologischen Befund erfolgte unmittelbar die Nachoperation.

Ergebnisse

Postoperativ lag bei n=115 Patienten ein pT1, bei n=33 Patienten ein pT2 und bei n=10 Patienten ein pT3 Karzinom vor. Eine high-risk Situation bestand bei n=25 (16%) und R1-Resektionen bei n=9 Patienten. Nachoperationen wurden bei n=38 Patienten durchgeführt. Im Mittel lag die Nachbeobachtung bei 80 Monaten (2-211 Monaten). Hierbei traten nach alleiniger lokaler Exzision im Tumorstadium pT1 12%, beim pT2 31% und beim pT3 Karzinom 60% Lokalrezidive auf. Im Anschluß an eine Nachoperation traten weder beim pT1 Karzinom noch beim pT2 Karzinom Lokalrezidive auf, beim pT3 Karzinom lag die Rezidivrate bei 33%. Die 10-Jahres-Gesamtüberlebensrate lag in unserem Patientenkollektiv nach alleiniger lokalen Exzision bei 74% und erreichte bei Nachoperierten 73%. Für das 10-Jahre-Rezidivfreie-Überleben liegen die Werte ohne bei 82% und mit Nachoperation bei 90%. Die Ergebnisse für das 10-Jahre-Tumorspezifische-Überleben liegen für die lokale Exzision bei 92% und in Verbindung mit einer Nachoperation bei 88%.

Schlussfolgerung

Die lokale Exzision stellt für das Tumorstadium pT1 alleine, und für pT2 Rektumkarzinome mit Nachoperation, eine adäquate Therapie mit guten Langzeitergebnissen dar.