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30. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2012)

11.01. - 14.01.2012, Nassfeld, Österreich

Unterschiede in der Behandlung und Pflege kindlicher und erwachsener Verbrennungspatienten

Meeting Abstract

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  • corresponding author M. Gärtner - Univ. Klinik für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 30. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2012). Nassfeld, Österreich, 11.-14.01.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dav56

doi: 10.3205/12dav56, urn:nbn:de:0183-12dav566

Veröffentlicht: 7. August 2012

© 2012 Gärtner.
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Gliederung

Text

Der Unterschied in der Behandlung und Pflege kindlicher und erwachsener Verbrennungspatienten beginnt schon bei den häufigsten Ursachen der Verletzungen. Bei Kleinkindern kommt es meist zu Verbrühungen welche im Haushalt geschehen, bei Erwachsenen hingegen oft zu Flammenverbrennungen im Zuge von Arbeitsunfällen oder Zimmerbränden. Des Weiteren haben Erwachsene zumeist schon Krankheitserfahrungen und Strategien der Bewältigung, in ihrem Leben gesammelt. Sie müssen somit häufig nur in diesem neuen Trauma begleitet und unterstützt werden. Bei Kindern und vor allem bei ihren Eltern bricht nach dem Verbrennungsgeschehen die Welt zusammen. Hat man sich doch das Heranwachsen seines Kindes in bestimmter Weise vorgestellt und nun ist alles anders! Je nach Lokalisation der betroffenen Areale sind die kleinen Patienten ab ~10–15% KOF von Anfang, bis zum sicheren Anheilen der Transplantate tief schlafend. Dies unterbricht eine innige Bindung zwischen Eltern und Kind. Wegen der bedrohlichen Situation des Verbandwechsels wird der Erste tiefe VW bei Kindern, im Zuge eines Bades, erst am 8. Tag durchgeführt, da sind die Wunden meist auch schon abgeheilt. Unsere erwachsene PatientenInnen werden sobald sie stabil sind von intensivtherapeutischen Maßnahmen entwöhnt und müssen munter sein und selbst atmen. Für jeden Verbandwechsel wird dann die Schmerzbehandlung kurzzeitig hochgefahren. In dieser Zeit kommen bei Erwachsenen erste Existenzängste auf. Drohender oder gänzlicher Verlust von Wohnung, Arbeitsplatz oder Erwerbstätigkeit. Frühzeitig vermitteln wir eine SozialarbeiterIn und stellen den Kontakt zu unserem Psychologen her. Mobilisation, Rehabilitation, die Anfertigung der Kompressionskleidung, sind erste Schritte Ängste zu zerstreuen. Die PatienentInnen erhalten dadurch die Möglichkeit, in kleineren Stücken, das Trauma aufzuarbeiten. So führen wir unsere Patienten und deren Angehörige mit Begleitung und Unterstützung wieder hin zu einer Eingliederung in ihr altes neues Leben.

Es schließt sich der Kreis in der Gemeinsamkeit bei Jung und Alt – schwerstverbrannte Personen und ihre Angehörigen benötigen Begleitung und Hilfe um wieder in das Leben zurückkehren zu können.