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Die Mortalität Schwerbrandverletzter mit hämofiltrationspflichtigem akutem Nierenversagen
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Veröffentlicht: | 7. August 2012 |
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Einleitung: Das Auftreten eines akuten Nierenversagens (ANV) bei schwerbrandverletzten Patienten ist eine schwerwiegende Komplikation. Das ANV hat einen negativen prognostischen Wert und steht nahezu immer im Zusammenhang mit einem durch eine Sepsis bedingtem Multiorganversagen. Gemäß den vorliegenden Daten der letzten 25 Jahre wird die Mortalitätsrate mit annähernd 90% angegeben. Ziel dieser Studie ist die Morbidität und Mortalität von Patienten mit schweren Brandverletzungen in Zusammenhang mit hämofiltrationspflichtigem akutem Nierenversagen zu analysieren.
Material und Methoden: Eine retrospektive Übersicht aller Patienten unserer Schwerbrandverletzten-Intensivstation zwischen 2001 und 2011.
Ergebnisse: Über 1500 Patienten mit schweren Verbrennungen wurden in zwischen 2001 und 2011 auf unserer Brandverletzten-Intensivstation aufgenommen. 29 Patienten zeigten im Verlauf ein akutes Nierenversagen entsprechend 2,9%. Patienten mit ANV hatten im Mittel Verbrennungen von 42±23% Körperoberfläche (VKOF), einen Verbrennungsindex von 91±22 und einen abbreviated burn severity index score (ABSI) von 9,3±2,3. Achtzehn Patienten (62%) dieses Kollektivs erlitten ein Inhalationstrauma, bei sechzehn Patienten (55%) musste eine Escharotomie durchgeführt werden. Siebzehn Patienten (59%) hatten eine Myoglobinurie. Die Mortalitätsrate bei Patienten mit ANV lag bei 83%, in 79% der Fälle war die Todesursache auf ein Multiorganversagen zurückzuführen. Das Vorliegen einer Sepsis, eine Katecholaminpflichtigkeit sowie ein initiales Inhalationstrauma korrelieren dabei signifikant mit einem akuten Nierenversagen.
Schlussfolgerung: Patienten mit schweren Brandverletzungen haben trotz multimodaler intensiver Therapiekonzepte nach wie vor eine hohe Mortalitätsrate.