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Sind Poster wirklich schlechter als Vorträge? Evidenz-basierte Medizin auf dem American Burn Association (ABA) Kongress im Wandel der Zeit
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Veröffentlicht: | 7. August 2012 |
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Fallserien dominieren häufig die Postersitzungen auf Konferenzen, während Beobachtungsstudien bzw. randomisiert-kontrollierte Studie (RCT) viel häufiger in Vortragsform vorgestellt werden. Wir stellten die Hypothese auf, dass das Evidenzniveau und die Berichtsqualität von Vorträgen höher ist als von Posterbeiträgen auf den Jahreskongressen der American Burn Association (ABA) 2000 im Vergleich zu 2008.
Methoden: Alle veröffentlichten 511 ABA-Abstrakta wurden bezüglich des zugrunde liegenden Studiendesigns von klinischen Studien von zwei unabhängigen Untersuchern beurteilt (ABA 2000 n=259, ABA 2008 n=252). Bei RCTs wurde die Berichtsqualität anhand des CONSORT-Scores sowie des Timmer-Scores zur Berichtsqualität bestimmt. Beobachtungsstudien wurden mit dem STROBE-Score beurteilt.
Resultate: Bei der ABA 2000 wurden insgesamt 5% RCTs vorgestellt (7% Vorträge, 3% Poster), im Jahr 2008 4% (5% Vorträge, 2% Poster). Die RCT-Berichtsqualität bei ABA 2000 und 2008 zwischen Vorträgen und Postern war nicht signifikant unterschiedlich. Level III Beobachtungsstudien wurden in 30% in 2000 und in 39% in 2008 vorgestellt. Während bei ABA 2000 die Vorträge von Beobachtungsstudien zwischen Vorträgen und Postern nicht signifikant unterschiedlich waren, so waren bei ABA 2008 die Vorträge von Beobachtungsstudien von einer signifikant höheren Berichtsqualität als die Posterbeiträge (STROBE score; 9.4±1.9 vs. 8.5±2, p=0.005, CI 0.28 to 1.54, Timmer; 9.4±1.4 vs. 8.6± 1.7, p=0.013, CI 0.32 to 1.28).
Schlussfolgerung: Die Berichtsqualität von Posterbeiträgen und das Evidenzniveau der zugrunde liegenden klinischen Studien ist bei der ABA in den Jahren 2000 und 2008 nicht notwendigerweise niedriger als bei Vorträgen. Insofern wird die eingangs erwähnte Hypothese verworfen.