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30. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2012)

11.01. - 14.01.2012, Nassfeld, Österreich

Charakterisierung und Einsatz eines autologen Vollhautäquivalentes bei schwerheilenden Wunden

Meeting Abstract

  • corresponding author N. Zöller - Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, J.W. Goethe-Universität, Frankfurt/Main, Deutschland
  • M. Butting - Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, J.W. Goethe-Universität, Frankfurt/Main, Deutschland
  • H. Menke - Kinematic Cell Research Group, J.W. Goethe-University, Frankfurt/Main, Deutschland
  • E. Valesky - Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, J.W. Goethe-Universität, Frankfurt/Main, Deutschland
  • M. Hofmann - Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, J.W. Goethe-Universität, Frankfurt/Main, Deutschland
  • S. Kippenberger - Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, J.W. Goethe-Universität, Frankfurt/Main, Deutschland
  • J. Bereiter-Hahn - Klinik für Plastische Chirurgie, Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie Zentrum für Schwerbrandverletzte Offenbach/Main, Deutschland
  • R. Kaufmann - Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, J.W. Goethe-Universität, Frankfurt/Main, Deutschland
  • A. Bernd - Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, J.W. Goethe-Universität, Frankfurt/Main, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 30. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2012). Nassfeld, Österreich, 11.-14.01.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dav07

doi: 10.3205/12dav07, urn:nbn:de:0183-12dav076

Veröffentlicht: 7. August 2012

© 2012 Zöller et al.
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Gliederung

Text

Die chirurgische Behandlung von schwerheilenden bzw. großflächigen Wunden wird ständig modifiziert, hierzu zählen mesh graft Transplantationen, der Einsatz von Keratinozytensuspensionen und azelluläre dermale Äquivalente. Obwohl epidermale Äquivalente und Spalthaut erfolgreich eingesetzt werden, ist das erreichte kosmetische und physiologische Ergebnis nicht immer zufriedenstellend. Ziel dieser Studie ist die Entwicklung eines autologen Vollhautäquivalentes, welches der humanen gesunden Haut morphologisch und physiologisch entsprechen und somit eine beschleunigte Heilung und ein verbessertes kosmetisches Ergebnis ermöglichen soll.

Autologe epidermale und dermale Zellen wurden isoliert, ex vivo expandiert und auf eine Kollagen-Elastin Matrix ausgesät. Das entstehende autologe Vollhautäquivalent wurde morphologisch und immunhistochemisch charakterisiert und anschließend transplantiert. Die histologische Analyse der Vollhautäquivalente zeigte Ausbildung charakteristischer epidermaler Strata und typische Lokalisation von Differenzierungsmarkern. Innerhalb von 10-16 Tagen nach Transplantation bei einem 50 jährigen zu 50% verbrannten Patienten des Verbrennungszentrums Offenbach mit autologen Vollhautäquivalenten ähnelte das transplantierte Areal dem umliegenden nicht beeinträchtigten Gewebe. Der Einsatz bei der Deckung einer 8 cm x 8 cm großen schwer heilenden Wunde im rechten oberen Stirnbereich einer 71-jährigen Patientin, deren Anamnese ausgedehnte rheumatoide Arthritis und aufgrund der verwendeten Medikation sehr stark ausgeprägte atrophische Veränderung der dermalen und epidermalen Struktur der Haut aufwies, zeigte ebenfalls deutliche Verbesserungen des Ausgangszustandes. Innerhalb von 10 Wochen nach der Transplantation wurde der Beginn der Heilungsprozesse deutlich sichtbar.

Die Vergleichbarkeit des Vollhautäquivalentes mit gesunder humaner Haut und die beschriebenen Therapieeinsätze zeigen dessen vielseitige Einsatzmöglichkeiten u.a. bei der Behandlung von großflächigen, tiefen, schwerheilenden Wunden und bei Defekten von älteren Patienten mit stark ausgeprägten atrophischen Veränderungen der Hautstruktur.