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29. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2011)

12.01. - 15.01.2011, Grindelwald, Schweiz

Klinische Erfahrungen beim Einsatz eines Hydrochirurgie-Systems (Versajet®) zur Dermabrasion im Rahmen von Narbenkorrekturen nach Brandverletzungen

Meeting Abstract

  • F. Siemers - Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck
  • T. Namdar - Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck
  • P. L. Stollwerck - Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck
  • T. von Wild - Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck
  • P. Mailänder - Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck

DAV 2011. 29. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Grindelwald, Schweiz, 12.-15.01.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dav59

doi: 10.3205/11dav59, urn:nbn:de:0183-11dav590

Veröffentlicht: 21. Juni 2011

© 2011 Siemers et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Mit dem Hydrochirurgie-System Versajet® steht im Rahmen der operativen Versorgung von Brandverletzten ein Verfahren zur Verfügung, mit dem eine dünnschichtige tangentiale Exzision mit gleichzeitiger Absaugung der abgetragenen Gewebeanteile erfolgen kann. Das Hydrochirurgie-System kam bislang nur bei primären chirurgischen Maßnahmen bei Brandverletzungen zum Einsatz. Insbesondere an konvex oder konkav geformten Oberflächen, wie an den Fingern oder im Gesichts- und Halsbereich ist unter Einsatz des dem Gerät physikalisch zugrundeliegenden Venturi-Effektes eine schichtweise tangentiale Excision im Millimeterbereich möglich. Vitale Gewebeanteile des Koriums können hierdurch unter sicherer Abtragung von Nekrosen geschont werden. Eine neue Einsatzmöglichkeit für das Hydrochirurgie-System ist die Korrektur von Narbenformation im Sinne einer Dermabrasion. Etabliert zur Dermabrasion ist ein hochtouriges „Schleifen“ unter kontinuierlicher Spülung und Kühlung des Gewebes. Das schichtweise Abtragen des Narbengewebes mittels Wasserstrahl wurde untersucht.

Methoden: Bei 5 Patienten (4 Erwachsene, 1 Kind) erfolgte 14–20 Monate nach erlittenen Brandverletzungen die Abtragung von störenden Narbenformationen in der Gesichtsregion mittels des Hydrochirurgie-Systems Versajet®

Resultate: Nachuntersuchungen 8 bis 14 Monate nach den operativen Eingriffen ergaben gute kosmetische Ergebnisse bei subjektiv hoher Zufriedenheit der Patienten.

Schlussfolgerung: Erste Ergebnisse haben gezeigt, dass mit dem Hydrochirurgie-System Versajet® ein effektives und zugleich schonendes Instrument für die Dermabarion von ästhetisch störenden Narbenformationen zur Verfügung steht. Die ersten Anwendungs- und Behandlungsergebnisse sind bei hoher Patientenzufriedenheit vielversprechend.