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BurnCase 3D Mobile Edition – Ein mobiles Werkzeug zur Bestimmung des Brandverletzungsausmaßes
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Veröffentlicht: | 21. Juni 2011 |
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Hintergrund: Der technologische Fortschritt der letzten Jahrzehnte in den Bereichen des Mobile Computing sowie der Telekommunikation erweitert die Grenzen des bisher Möglichen um ein Vielfaches. Speziell in der Medizininformatik kann daraus enormer Nutzen gezogen werden. 'BurnCase 3D ME' ist ein visionäres Projekt, welches in der mobilen Verbrennungsmedizin Pionierarbeit leisten kann. Im Gegensatz zu der bereits bestehenden Desktop-Applikation 'BurnCase 3D' , welche in vielen Kliniken und Krankenhäusern erfolgreich zur computergestützten Diagnose, Dokumentation und anschließenden statistischen Auswertung von Verbrennungsverletzungen eingesetzt wird, steht die mobile Version, entwickelt für Apple's iPhone/iPod Touch, dem Mediziner auch über die Grenzen seines Arbeitsplatzes hinweg zur Verfügung.
Methoden: Die Software erstellt auf Basis von Patientenparametern wie Geschlecht, Alter, Größe und Gewicht ein adäquates dreidimensionales Modell der Körperoberfläche mit einer Auflösung von unter einem Quadratzentimeter. Die Verbrennungsflächen werden auf diesem Modell im Gegensatz zu herkömmlichen Papiermethoden dreidimensional erfasst und in Echtzeit vermessen. Dieser Vorgang ist zum einen schneller als das Zeichnen auf Papier, zum anderen wird durch die Modellanpassung, die hohe Modellauflösung und die dritte Dimension eine optimale Wundflächenbestimmung gewährleistet und somit eine eventuell auftretende subjektive Fehleinschätzung aus diesem Prozess verbannt. Basierend auf den eingegebenen Wundarealen werden medizinische Kennzahlen und Codes automatisch bestimmt.
Resultate: Als mobile Version einer bereits etablierten Software, unterstützt 'BurnCase 3D Mobile Edition' Ärzte unabhängig von Ort und Zeit. Aus Patientenparameter und dem erfassten Wundareal werden exakte medizinische Kennzahlen errechnet, welche dem Mediziner zur Diagnoseunterstützung dienen. Mögliche Anwendungsszenarien erstrecken sich vom Einsatz im Lehrbereich (Medizinstudium) über einen Mobilen-Verbrennungspatientenbrowser (unter Anbindung an ein KIS) bis hin zum Einsatz am Unfallort (Aufnahme relevanter Daten inkl. Datenversand an das angefahrene Krankenhaus).
Schlussfolgerung: Mobile Endgeräte erleichtern den alltäglichen Umgang mit Daten, erfassen Informationen digital und ermöglichen einen unkomplizierten Datenaustausch sowie Datenhaltung. Die objektive Erfassung des Verbrennungsausmaßes beugt Irrtümern und menschlichen Fehleinschätzungen vor und stellt dadurch sicher, dass eine optimale Behandlung des Patienten erfolgen kann.