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29. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2011)

12.01. - 15.01.2011, Grindelwald, Schweiz

Erste Erfahrungen mit Selbsthilfebroschüren für Brandverletzte

Meeting Abstract

  • S. Jasper - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • A. Gohritz - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • H.-O. Rennekampff - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • P. M. Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

DAV 2011. 29. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Grindelwald, Schweiz, 12.-15.01.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dav21

doi: 10.3205/11dav21, urn:nbn:de:0183-11dav212

Veröffentlicht: 21. Juni 2011

© 2011 Jasper et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Selbsthilfsorganisationen wie z.B. „Changing Faces“ in England sind ein gutes Vorbild dafür, wie man Brandverletzten oder Menschen mit Entstellungen durch Unterstützungsangebote wie Gruppentreffen oder ausführliche Selbsthilfebroschüren helfen kann, ihre Lebensveränderungen zu bewältigen. In diesem Vortrag wollen wir unsere ersten Erfahrungen mit diesen Selbsthilfebroschüren für Brandverletzte vorstellen.

Methoden: Diese Ideen der Broschüren aufgreifend haben wir zwei der englischen Selbsthilfebroschüren ins Deutsche übersetzt („Zuversichtlich mit einer Entstellung umgehen“ und „Lernen, mit den Reaktionen anderer Menschen umzugehen“). Seit 2010 stellen wir diese all unseren Patienten zur Verfügung und stellen sie auch kostenlos auf den Klinikseiten der Plastischen Chirurgie sowie der Psychosomatik zum Download bereit.

Resultate: Beide Broschüren zielen darauf ab, die individuellen Ängste und Verunsicherungen in Bezug auf den eigenen (oft stark veränderten) Körper abzubauen. Die Betroffenen soll geholfen werden, zuversichtlicher und selbstsicherer zu werden im Umgang mit den Reaktionen anderer Menschen. Dies wird mit einfach verständlichen Erklärungen typischer Reaktionen und deren psychologischen Hintergründen erreicht, ebenso mit praxisnahen Übungsbeispielen, mit denen häufig vorkommende Situationen vorbereitet und geübt werden können. Die Resonanz unserer Patienten war bisher sehr positiv.

Schlussfolgerung: Unsere ersten Erfahrungen bestätigen, dass Betroffenen und ihren Angehörigen mit diesen Broschüren Hilfe an die Hand gegeben werden kann, mit der sie es schaffen, wieder zuversichtlich am sozialen Leben teilzunehmen. Damit schaffen wir einen weiteren Baustein zur Verbesserung der Lebensqualität nach einschneidenden Erlebnissen. Darauf aufbauend werden wir nun mit Unterstützung von Cicatrix e.V. diese Broschüren drucken lassen und auf Wunsch Kliniken oder Organisationen zur Verfügung stellen.