Artikel
Die Behandlung dorsalseitiger Handdefekte mit simultaner Dermisersatz-/Spalthauttransplantation – Stand und Ausblick
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 30. Juni 2010 |
---|
Gliederung
Text
Ziel: Bei Verbrennungen des Handrückens als auch anderen Pathologien muss häufig eine Nekrektomie bis in das Fettgewebe oder bis auf funktionelle Strukturen erfolgen. Die nachfolgende Spalthauttransplantation hat wechselnde Erfolgsraten. Eine Alternative kann der simultane Einsatz von Dermisersatz und Spalthaut darstellen.
Patienten und Methode: Bei Defekten der dorsalen Hand wurde nach der Nekrektomie eine einzeitige Transplantation einer Kollagen-Elastin-Matrix (Matriderm®, Fa. Suwelak, Deutschland) in Kombination mit gemeshter autologer Spalthaut durchgeführt.
In vitro wurden Keratinozyten auf Matriderm ausgesät und kultiviert; weiterhin wurde Matriderm mit Fibroblasten vorkultiviert und dann Keratinozyten ausgesät.
Ergebnisse: Die klinischen Verläufe zeigen eine erfolgreiche Defektdeckung der Hand mit zufriedenstellendem funktionellen Outcome. Der Wundgrund kann mit Matriderm entscheidend verbessert werden.
Die in vitro-Ergebnisse zeigen, dass eine Vorbesiedlung mit Fibroblasten zu einem verbesserten Auswa chsen von Keratinozyten führt.
Die Kodierung der Verwendung von Matriderm erfolgt über die OPS 5-925.8. Die Kodierung ist derzeit nicht erlössteigernd. Eine NUB (Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode) wurde seitens des InEK abgelehnt.
Schlussfolgerung: Die Verwendung von dermalem Ersatz stellt eine Ergänzung und Verbesserung der Therapiemöglickeit bei ausgewählten brandverletzten Patienten dar. Die fehlende Vergütung neuer Therapien steht einer optimalen Versorgung entgegen.