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28. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2010)

13.01. bis 16.01.2010, Schladming, Österreich

Lokalbehandlung von Spalthautentnahmestellen mit Octenidin-Gel® unter Okklusion – erste Ergebnisse einer prospektiven, doppelt blind randomisierten Multicenterstudie 2008/2009

Meeting Abstract

  • corresponding author Frank Siemers - Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, UK-SH, Campus Lübeck, Deutschland
  • W. Eisenbeiß - Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, UK-SH, Campus Lübeck, Deutschland
  • B. Hartmann - Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie, Unfallkrankenhaus Berlin, Deutschland
  • G. Amtsberg - Abt. für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Greifswald, Deutschland
  • A. Kramer - Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Deutschland

DAV 2010. 28. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Schladming, Österreich, 13.-16.01.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dav22

doi: 10.3205/10dav22, urn:nbn:de:0183-10dav224

Veröffentlicht: 30. Juni 2010

© 2010 Siemers et al.
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Gliederung

Text

In einer Multicenterstudie wurde die Vergleichbarkeit von Octenidin als 0,05%iger Wundgel-Zusatz bei der Behandlung von offenen, oberflächlichen Wunden (Modell Spalthautentnahmestelle) doppelblind randomisiert mit Placebo (octenidinfreies Wundgel) verglichen. Octenidin-Wundgel erfüllt die Aufgaben eines Gels in der Wundbehandlung und bietet zusätzlich lokal antiseptische Effekte ohne toxisch-resorptive Risiken.

Überprüft werden sollte in vivo, ob ein mögliches zelltoxisches Potential von Octenidin-Wundgel vergleichbar gering ist wie der Einsatz eine wirkstoffreinen Placebogels. Zur Beurteilung dieser Hypothese wurde die Dauer der Reepithelialisierung einer definierten Hautwunde unter festgelegten standardisierten Behandlungsmaßnahmen genutzt und dokumentiert. Neben Fotodokumentation, klinischer Bewertung und mikrobiologischer Kontrolle wurden bei einem (Haut-)gesunden Patientenkollektiv zwischen 18 bis 65 Jahren die wesentlichen klinischen Parameter und unerwünschten Ereignisse erfaßt. Das Spenderareal mußte mindestens 25 cm2 betragen.

Die Zusammenfassung und statistische Bearbeitung der in der Studie erfaßten Patienten mit ausgewerteten Resultaten zeigte eindeutig, daß Octenidin-Wundgel im Vergleich zum Placebo signifikant kein höheres zytotoxisches Potential in vivo aufweist, und die Reepithelialisierung der Spalthautentnahmestelle zeitlich vergleichbar schnell erfolgte.