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"Standing orders" in der Schmerztherapie – ein interdisziplinäres Konzept zur effizienten Schmerztherapie als wesentlicher Bestandteil der Betreuung und Therapie brandverletzter Kinder
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Veröffentlicht: | 19. März 2009 |
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Brandverletzte Kinder durchlaufen häufig überdurchschnittlich lange stationäre Aufenthalte mit zahlreichen schmerzhaften Interventionen, bevor sie zurück in die häusliche Pflege entlassen werden können.
Die drohende Spirale aus Schmerz und Angst gefährdet ihre Motivation und den Behandlungserfolg. Zusätzlich kann sie eine Traumatisierung für das restliche Leben bedeuten. Bedenken wegen den Nebenwirkungen einer Schmerztherapie, vor allem bei pädiatrisch weniger erfahrenem Personal, führen nicht selten zu einer unzureichenden analgetischen Abdeckung.
An den Universitäts-Kinderkliniken umfasst unser interdisziplinär erarbeitetes Schmerzkonzept unter anderem perioperativ optimal angepasste Nüchternzeiten, sowie Verbandswechsel in Analgosedierung, um postoperativ eine rasche Rückkehr zum Stationsalltag mit Nahrungsaufnahme, Familienleben, Unterricht und Physiotherapie zu ermöglichen. Darüber hinaus beinhaltet es ein rund um die Uhr anwendbares suffizientes, sicheres und dennoch ausreichend flexibles Schmerztherapieschema, die so genannten „Standing orders“. Diese „bedside“- Schmerztherapie umfasst Algorithmen zur Schmerzeinschätzung und Verabreichung von Analgetika, inklusive klar definierter, gewichtsbezogener Dosierungsangaben und liegt weitgehend in den Händen des Pflegefachpersonals, da diese auf Station dem Patienten in der Regel am nächsten sind und seine Eigenheiten und Bedürfnisse am besten kennen und einschätzen können. Wir möchten dieses umfassende Schmerzkonzept in unserem Beitrag vorstellen, da unsere Erfahrungen eindeutig gezeigt haben, dass durch die strikten Vorgaben der „standing-orders“ bei gleichzeitig hoher Sicherheit die rasche Reaktion auf möglichst viele Eventualitäten und Ausprägungen der Schmerzwahrnehmung möglich ist und damit der gesamte Spitalaufenthalt für die brandverletzten Kinder harmonischer und weniger belastend gestaltet werden kann.