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26. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2008)

06.01. bis 09.01.2008, Engelberg

Erste Erfahrungen mit dem Versajet Hydrochirurgie

Meeting Abstract

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  • W. Perbix - Klinik für Plastische Chirurgie, Schwerverbranntenzentrum, Köln
  • A. Dencker - Klinik für Plastische Chirurgie, Schwerverbranntenzentrum, Köln

DAV 2008. 26. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Engelberg, 06.-09.01.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dav51

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dav2008/08dav51.shtml

Veröffentlicht: 30. Juni 2008

© 2008 Perbix et al.
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Gliederung

Text

Das Versajet-Hydrochirurgie System ist ein neues, spezialisiertes chirurgisches Instrument zum oberflächlichen und schrittweisen Debridement von Verbrennungswunden und anderen kutanen Defekten. Hierbei kann mit einem Hochdruck-Wasserstrahl ein Debridement im Millimeterbereich erfolgen. Im Oktober 2007 kam das System erstmals im Klinikum Merheim zum Einsatz. Es handelte sich um einen Patienten mit granulierenden Defekten und weiten Hautuntertaschungen nach Decollement-Verletzung beider Oberschenkel. Im Folgenden berichten wir über die ersten Erfahrungen mit dem Versajet System. Zur Veranschaulichung wird eine kurze Videosequenz gezeigt.

Nach kurzer praktischer Einführung wurde mit dem Gerät auf Stufe 8 (1: minimale Kraft – 10: maximale Kraft) von verschiedenen Operateuren das überschießende Granulationsgewebe abgetragen und dann mit MEEK-Grafts 1:4 gedeckt. Angenehm empfunden wurde das grazile Handstück, mit dem auch alle Wundfalten und -taschen gut erreicht werden konnten. Durch den Wasserstrahl und das im Handstück integrierte Absaugsystem, das das debridierte Gewebe und Blut entfernte, ließ sich der Wundgrund mit klarer Sicht gut beurteilen. Die benötigte Op-Zeit war kürzer im Vergleich zur OP bei Verwendung eines herkömmlichen Weckmessers. Als Spülflüssigkeit wurde zunächst Ringerlösung, später mit Adrenalin versetzte Ringerlösung benutzt. Hierbei zeigte sich kein eindrucksvoller Unterschied. Mit der Entfernung eines Faszienseptums war das benutzte Handstück auch auf Stufe 10 überfordert, so dass hier mit der Schere nachgeschnitten werden musste. Weiterhin wurde mit dem Versajet akzi dentell eine kleine Vene eröffnet, die koaguliert werden musste.

Die Hautinseltransplantate heilten unter dem anfänglichen Schutz eines Vakuumverbandes vollständig ein.

Insgesamt zeigt das System gegenüber dem Weckmesser bei Wunden mit unregelmäßigem Grund und bei anatomisch schwierigen Flächen große Vorteile. Es kann ohne Druck eine sichere Abtragung des Gewebes erfolgen. Weitere Einsätze sind bei verbrannten Händen und Dekubitalulzera geplant, wobei der Einsatz eines noch leistungsfähigeren Handstücks getestet werden soll.