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Genexpressionsmuster von Verbrennungen der Tiefe IIB in einem Mäusemodell unter An- und Abwesenheit des Endotoxin-bindenden Akute-Phase Proteins LBP
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Veröffentlicht: | 25. Juni 2008 |
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Hintergrund: LBP, Lipopoysaccharid-Binding-Protein ist für die Initiierung der pro- und antiinflammatorischen Zytokinkaskade nach Gram-negativen Infektionen essentiell. Diese bedeuten vor allem für Verbrennungen hohe Komplikationsraten, schlechte Behandlungsergebnisse und können zu Sepsis und konsekutiv zum Tod führen. Ziel dieser Studie war die Evaluierung der Genexpressionsmuster von LBP-knockout Mäusen versus deren gematchten Wildtypen in einem Verbrennungsmodell der Tiefe IIB.
Material und Methoden: Gepoolte mRNA, die aus dem verbrannten Hautareal von LBP-knockout Mäusen und deren Wildtypen (C57BL6) mit einer Verbrennung der Tiefe IIB gewonnen wurde, wurde mittels Genchips (Microarrays) analysiert und ausgewertet. Hierbei wurden 12.000 Gene in Auf- und Abregulierung der 2 Populationen gegeneinander gestellt und die mindestens auf das Doppelte regulierten Gene ausgewertet.
Ergebnisse: Aus den 12.000 analysierten Gene wurden diejenigen ausgewählt, die mittelbar oder unmittelbar in Zusammenhang mit dem angeborenen Immunsystem stehen, ca. 3500 Gene waren mindestens 2-fach auf- oder abreguliert. Hierbei fiel auf, dass GRO-1, ein CXC-Chemokin das der Neutrophilen-Chemoattraktion dient, über 50mal in der LBP-knockout Gruppe hinaufreguliert wurde. Weitere Daten ließen sich durch IL-6, TNFα, IL-10, den CAR-Rezeptor, den C-C Rezeptor 2, sowie antimikrobielle Peptide gewinnen.
Schlussfolgerungen: LBP-knockout Mäuse zeigen auf genetischer Ebene eine fundamental geänderte Immunabwehr 6 Stunden nach Verbrennung, die dem Maximum an genetischer Aktivität nach Trauma entspricht. Diese ist in der Lage, profunde Wechselwirkungen mit dem angeborenen Immunsystem unter Abwesenheit von LBP zu demonstrieren und gibt weitere Einsicht in die Immunabwehr von Gram-negativen Bakterien.