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NOVICE: Aufbau eines internationalen Personal-Learning-Environment für das informelle, lebenslange Lernen in der Tiermedizin
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Veröffentlicht: | 4. April 2011 |
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Fragestellung: In den letzten Jahren haben soziale Netzwerke wie Facebook, StudiVZ oder XING einen wahren Boom ausgelöst. Dabei taucht auch immer wieder die Frage auf, wie diese für das Lernen genutzt werden können.
Im Rahmen des vom EU-Programm "Lebenslanges Lernen" geförderten Projektes "NOVICE: Network of Veterinary ICT in Education" untersuchen die tiermedizinischen Bildungsstätten aus Hannover, Utrecht (NL), London (UK), Budapest (HU) und Bukarest (RO), wie ein Personal Learning Environment und der Einsatz von Web2.0-Werkzeugen das informelle, lebenslange Lernen in der Medizin fördern können.
Methoden: Um den Bedarf der Tierärzteschaft und der Tiermedizinstudierenden in Deutschland zu ermitteln, wurde zunächst eine quantitative Befragung mittels eines Online-Fragebogens und parallel eine qualitative Fokusgruppendiskussion (je eine Gruppe Studierende und Tierärztinnen/Tierärzte) durchgeführt.
Im September 2010 wurde eine Elgg-Plattform nur für Tiermediziner eingerichtet und deren Verhalten in der Plattform untersucht. In Gruppen zu einzelnen Themen können Diskussionsforen genutzt, Wikis eingerichtet, Dateien hochgeladen, Bookmarks geteilt und Blogs eingerichtet werden. Einige nationale und internationale Gruppen wurden bereits bei der Einrichtung voreingestellt.
Ergebnisse: Der Fragebogen wurde von 24 Studierenden und 41 Tierärztinnen bzw. Tierärzten ausgefüllt. 81,1% empfanden dabei den Aufbau eines kollegialen Netzwerkes als nützlich. Den Studierenden in der Fokusgruppe (n=15) waren dabei vor allem ein gewisser Grad an Anonymität und evidenzbasierte Informationen wichtig. Der tierärztlichen Gruppe (n=8) war neben der Evidenz die Usability das wichtigste Kriterium.
Im NOVICE-Portal haben sich bis zum 17.02.11 insgesamt 568 Tiermediziner aus 31 Ländern angemeldet. Aus Deutschland kommen 172 (30,3%). Mit 1109 Postings gestalteten sie 26,1% der Beiträge. Aktiv gestaltet werden diese allerdings nur von 36 Teinehmenden (20,9%) während der Rest vornehmlich mitliest.
Schlussfolgerung: Der Nutzen eines sozialen Netzwerkes in der Tiermedizin konnte belegt werden. Hierfür wurde die technische Umgebung bereits erfolgreich aufgebaut. In der nächsten Projektphase soll der Anteil der produzierenden Teilnehmenden erhöht werden und der Umfang der teilnehmenden Tiermediziner weiter ausgebaut werden.