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"Assessment drives Learning"? Der Nutzen eines interdisziplinären Netzwerks zur Weiterentwicklung elektronischer Prüfungen
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Veröffentlicht: | 4. April 2011 |
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Fragestellung: Nicht zuletzt als Folge des Bologna-Prozesses sind elektronische Prüfungen (E-Prüfungen) für das universitäre Prüfungswesen von zunehmender Bedeutung. Dies hat eine Diskussion nicht nur über die Effektivität und Effizienz von E-Prüfungen allgemein, sondern auch über deren konkrete Anwendbarkeit auf ganz unterschiedliche Fachbereiche ausgelöst. Das Medizinstudium nimmt - insbesondere in der Gestalt eines wie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) angebotenen Modellstudiengangs - eine Vorreiterrolle bei der routinemäßigen Durchführung rechtssicherer E-Prüfungen ein [1], [2]. Trotz der technischen und organisatorischen Optimierung des an der MHH etablierten Prüfungssystems setzen die bisherige Konzentration auf Multiple-Choice-Fragen und die Vernachlässigung anderer für die medizinische Berufstätigkeit relevanter Arten von Wissen und Kompetenzen dem Anspruch innovativer Studien- und Lehrkonzepte Grenzen und stoßen zunehmend auf Kritik [3]. Ergeben sich aus einem Netzwerk von Hochschulen Synergien, die interdisziplinär und auch für die universitäre medizinische Ausbildung nutzbar sind? Können aus der Auseinandersetzung mit Fachbereichen, die sich inhaltlich ganz unterschiedlich mit der Medizin überschneiden, Anregungen für die Weiterentwicklung von Prüfungsformen im Medizinstudium erwachsen?
Methoden: Projekt „Niedersächsisches Netzwerk für E-Assessment und E-Prüfungen“ (N2E2) – Zehn unterschiedlich große und verschieden ausgerichtete niedersächsische Universitäten und (Fach-) Hochschulen sowie der ELAN e.V. haben sich zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, um den niedersachsenweiten Einsatz formativer und summativer E-Prüfungskonzepte in sinnvollen Lernszenarien zu ermöglichen. Das Projekt wird gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK).
Ergebnisse: Die MHH und der Dienstleister Codiplan GmbH verfügen durch ihre seit der Etablierung eines E-Prüfungssystems 2005/2006 erfolgreiche Kooperation über umfangreiche didaktische, juristische, organisatorische und technische Kompetenzen, die sie im Rahmen eines Know-how-Transfers und über Good-Practice-Beispiele innerhalb des Netzwerks weitergeben. Andererseits arbeitet die MHH im Rahmen des Projekts vertieft mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) im Hinblick auf formative E-Assessments und das Prüfen prozeduralen Wissens und mit einigen MINT-Fakultäten der Leibniz Universität Hannover und der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften bei der Anwendung von E-Prüfungssystemen auf mathematisch-naturwissenschaftliche Kenntnisse und Fähigkeiten zusammen.
Schlussfolgerung: Das interdisziplinäre Netzwerk ist nicht nur vorteilhaft für Hochschulen, die den Einstieg in das Prüfen mit elektronischen Eingabegeräten schaffen wollen. Durch den „Blick über den Tellerrand“ und die Konfrontation mit neuen Fragestellungen ergeben sich ein weiterer Kompetenzgewinn im Hinblick auf E-Prüfungen und Anregungen für neue Fragenformate und andere Prüfungsformen auch für die Medizinische Hochschule Hannover und die Tierärztliche Hochschule Hannover, an denen E-Prüfungen bereits seit einigen Jahren erfolgreich durchgeführt und ohnehin stetig weiterentwickelt werden.
Literatur
- 1.
- Krückeberg J, Paulmann V, Fischer V, Haller H, Matthies HK. Elektronische Testverfahren als Bestandteil von Qualitätsmanagement und Dynamisierungsprozessen in der medizinischen Ausbildung. GMS Med Inform Biom Epidemiol. 2008;4(2):Doc08. Available from: http://www.egms.de/en/journals/mibe/2008-4/mibe000067.shtml
- 2.
- Ehlers JP, Möbs D, vor dem Esche J, Blume K, Bollwein H, Halle M. Einsatz von formativen, elektronischen Testsystemen in der Präsenzlehre. GMS Z Med Ausbild. 2010;27(4):Doc59. DOI: 10.3205/zma000696, URN: urn:nbn:de:0183-zma0006962
- 3.
- Fischer V. Prüfungen mit Laptops eines externen Dienstleisters. In: Ruedel C, Mandel S, (Hrsg.). EAssessment. Einsatzszenarien und Erfahrungen an Hochschulen. Münster: Waxmann; 2010. S. 63-82.