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15. Workshop der gmds-Arbeitsgruppe "Computerunterstützte Lehr- und Lernsysteme in der Medizin (CBT)" und des GMA-Ausschusses "Neue Medien"

Charité – Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum für medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung, Kompetenzbereich eLearning

06.04. - 08.04.2011, Berlin

Podcasts und Vodcasts in der Tiermedizin – ein geeignetes Medium?

Meeting Abstract

  • corresponding author Christoph Tenhaven - eLearning-Beratung, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • author Andrea Tipold - Vizepräsidentin für Lehre, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • author Martin R. Fischer - Private Universität Witten/Herdecke, Witten/Herdecke, Deutschland
  • author Jan P. Ehlers - eLearning-Beratung, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Gesellschaft für Medizinische Ausbildung. 15. Workshop der AG Computerunterstützte Lehr- und Lernsysteme in der Medizin (AG CBT) und des GMA-Ausschusses "Neue Medien in der Medizinischen Ausbildung". Witten, 07.-08.04.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11cbt18

doi: 10.3205/11cbt18, urn:nbn:de:0183-11cbt187

Veröffentlicht: 4. April 2011

© 2011 Tenhaven et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Eine Umfrage (n=1780) an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover hat ergeben, dass in der tiermedizinischen Lehre eine Nachfrage nach Podcasts (Videopodcasts: 83,4% und Audiopodcasts: 63,3%) besteht. Da diese Medien an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover bisher noch nicht zur Lehre genutzt wurden, wird gerade eine Studie zur Nutzung von Podcasts in der tiermedizinischen Lehre durchgeführt.

Die vorliegende Studie soll beantworten, wie Studierende und die Tierärzteschaft bereitgestellte Podcastangebote bewerten und welche Art der Verbreitung / welches Medium am effektivsten ist.

Methoden: Dazu wurden einige Audiopodcasts erstellt und auf der Homepage der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover sowie zwei Videopodcasts auf Youtube (http://www.youtube.com/) angeboten. In einem Onlinefragebogen sollten dann Fragen zu den Podcasts beantworten. Abgefragt wurden personenbezogene Daten (Student/Tierarzt, Bereich/Einrichtung, sonstiges), wie man auf den Podcast aufmerksam wurde, in welchem Zusammenhang man den Podcast angehört hat, Bandbreite der Internetverbindung, Qualitätskriterien des Podcasts (technisch und inhaltlich) und nach den Vor- und Nachteilen von diesen Podcasts.

Ergebnisse: Teilgenommen bisher an der noch laufenden Befragung haben 60 Personen. Davon gaben 42,1% an, Studierende zu sein, mit 31,6% waren Hochschulmitarbeiter vertreten und 22,8%. Unter sonstiges gaben Personen Lehrerin, Züchter und Trainer und Ausbilder an. Neben 9 Befragten, die mündlich auf die Podcasts aufmerksam gemacht wurden von Kommilitonen, sind die Nutzer der Podcasts durch E-Mailverteiler der Hochschule (11 Nutzer), durch das Internetforum Foren4vet.de (12 Nutzer), durch twitter (6 Nutzer) oder durch andere Internetmedien (Novice, Blogs oder soziale Netzwerke) auf die Podcasts aufmerksam geworden.

Als Motivation, die Podcastsanzuhören, wurde am häufigsten eigenes Interesse, Neugier und Interesse an dem Medium (18 Nutzer) oder weitergehende Informationen zu aktuellen Themen angegeben. Es gaben 9 Nutzer an, die Podcasts zur direkten Prüfungsvorbereitung genutzt zu haben. Zur Vorlesungs-, Übungs- oder Wahlpflichtfachvorbereitung oder zu deren Nachbereitung hörten oder schauten sich 7 Nutzer die Podcasts an.

Es gaben 58 der 60 Befragten an, dass diese sich weitere Podcasts anhören werden.

Auf der Videoplattform Youtube wurden 2 Videopodcasts (Vodcasts) hochgeladen. Hier wurde sehr schnell deutlich, dass wesentlich mehr Nutzer die Videoseite besuchten, als dieses aus dem Umfragebogen hervorgeht. Vodcast 1 (Die neurologische Untersuchung beim Hund) wurde 1157 Mal angeklickt und der neuere Vodcast 2 (Die neurologische Untersuchung bei der Katze) wurde 285 Mal angeklickt. Von diesen Nutzern beantworteten aber nur 3 den Umfragebogen.

Bei Vorteilen von Podcasts in der Lehre wurde hauptsächlich Mobilität, kurzes und knappes Wiederholen und die dauerhafte Verfügbarkeit von Informationen angegeben.

Als Nachteil wurden hauptsächlich fehlende Visualisierung bei den Audiopodcasts empfunden. Auch negativ gesehen wurde der Nachteil zur Vorlesung, keine Fragen an die Dozenten stellen zu können.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der laufenden Untersuchung zeigen den Bedarf an "Rapid-Learning" Formaten. Dabei zeigen sich vor allem dann große Vorteile, wenn man die Lernmedien nah an den Studierenden platzieren kann, sodass sie gut auffindbar und abrufbar sind.