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Differentialdiagnose zwischen vestibulärer Migräne und M. Menière
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Veröffentlicht: | 25. August 2010 |
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Zwischen der vestibulären Migräne und der Menièreschen Erkrankung bestehen wegen des anfallsweisen Auftreten von Schwindel Ähnlichkeiten, die zu Verwechslungen führen können. Zu bedenken ist auch, dass es eine erhöhte Komorbidität von M. Menière und Migräne gibt. Obwohl die Schwindelqualität gleich sein kann, erlauben zeitliche Kriterien meist schon eine Trennung. Während Menière-Anfälle immer nur zwischen Minuten und Stunden andauern, können Migräneschwindelanfälle von Sekunden bis zu mehreren Tagen anhalten. Untersuchungen der Blickmotorik bieten keine differentialdiagnostischen Hilfen. Einen entscheidenden austen stellen die audiologischen Untersuchungen dar. Während die vestibuläre Migräne keine Hörstörungen aufweist, gehört nach den Empfehlungen der AAO-HNS eine "wenigstens einmal audiometrisch nachgewiesene" Innenohrschwerhörigkeit zu den Kriteren für eine sichere Menièresche Erkrankung. Auf Grund eigener Daten schlagen wir vor, bei tonaudiometrisch noch normalem Gehör durch Ableitung der Otoakustischen Emissionen den gesuchten Haarzellschaden schon früh zu erkennen. Außerdem müssen, entsprechend den Kriterien der AAO-HNS für die Menièresche Erkrankung, die von der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft vorgeschlagenene Kriterien für eine Migräne erfüllt sein. Unter Berücksichtigung der vorgeschlagenen Bewertungsmaßstäbe erscheint eine sichere Differentialdiagnose zwischen vestibulärer Migräne und M. Menière möglich.