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Abbildung

Abbildung 1: Vergleich der beiden Lehrkonzepte.

Links: Traditionelles Lehrkonzept. Es fanden zwei Präsenzphasen mit jeweils vier vollen Zeitstunden statt. In beiden vierstündigen Veranstaltungen wurde je ein klinischer Fall mit entsprechenden Fragen und Aufgaben in Papierform ausgehändigt. Nach einer etwa einstündigen Vorbereitungsphase wurden die Aufgaben gemeinsam durchgegangen, wie beispielsweise in Diskussionsrunden oder durch studentische Vorträge. Über weite Strecken fand Frontalunterricht statt. In einer anschließenden Online-Phase erhielten die Studierenden einerseits die Vorbereitungsmaterialien der IC-Gruppe (also im Nachgang des Seminars), anderseits den offiziellen Evaluationsfragebogen der Medizinischen Fakultät Ulm. Am Ende des Semesters wurde die offizielle Biochemie-Klausur geschrieben. Die Präsenzphase 0 wurde beim traditionellen Lehrkonzept nicht durchgeführt, da 1. die traditionellen Bedingungen nicht verändert werden sollten und 2. die Notwendigkeit nicht gegeben war, da die Studierenden nicht auf eine Selbstlernphase vorbereitet werden mussten.

Rechts: Inverted Classroom-Lehrkonzept. Die Veranstaltung wurde durch eine E-Mail eingeleitet, in welcher die Studierenden der IC-Gruppe mit einer kurzen Erläuterung zu einer Präsenzphase 0 eingeladen wurden. 1,5 Wochen vor Präsenzphase I fand somit eine 45-minütige Einführungsveranstaltung (Präsenzphase 0) statt. In dieser wurde den Studierenden die Evaluationsergebnisse der letzten Jahre über das Integrierte Seminar sowie die Ziele der Neukonzeptionierung der Lehrveranstaltung dargelegt. Daran anschließend wurde der organisatorische Ablauf des Seminars erläutert. Zudem wurde ein formativer, schriftlicher und anonymisierter Wissenstest mit MC-Fragen und Fall-basierten Fragen durchgeführt (siehe Anhang 1, Wissenstest). Es folgte Selbstlernphase I. Für die Selbstlernphasen erhielten die Studierenden genaue Arbeitsanweisungen. Die Studierenden sollten in Selbstlernphase I einen Lehrfilm inklusive Selbstlernkontrollaufgaben studieren. Die gesamte Gruppe sollte einen Dokumentationsfilm über Osteogenesis imperfecta ansehen. Die Präsenzphase I umfasste eine Dauer von vier vollen Zeitstunden (siehe Anhang 1). Als klinisches Bild wurde Osteogenesis imperfecta (OI) besprochen. In Präsenzphase I wurde zudem über eine Gruppenarbeitsphase die Kommunikation im Team sowie über Prüfungssimulationen mit Feedback die Kommunikation in mündlichen Prüfungen trainiert (exemplarische Arbeitsaufträge der Präsenzphasen I und II siehe Anhang 1). Selbstlernphase II erfolgte ähnlich wie Selbstlernphase I, außer dass die Studierenden hier zwei Lehrfilme und zwei Dokumentationsfilme über Ehlers-Danlos-Syndrom und Skorbut ansehen durften. Präsenzphase II erfolgte ähnlich wie Präsenzphase I, nur das in dieser Einheit die Kommunikation mit Fachkollegen und Laien im Vordergrund stand (siehe Anhang 1). Am Ende wurde erneut der Wissenstest durchgeführt und die Evaluationsbögen zur Veranstaltung sowie zu den Lehrfilmen wurden ausgehändigt. In einer anschließenden Online-Phase erhielten die Studierenden den offiziellen Evaluationsfragebogen der Medizinischen Fakultät Ulm. Mit der IC-Gruppe wurde eine E-Mail Umfrage durchgeführt. Am Ende des Semesters wurde die offizielle Biochemie-Klausur geschrieben.