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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Exposition und Einstellungen deutscher Medizinstudierender zu Pharmawerbeaktivitäten: Eine Querschnittsstudie

Forschungsarbeit Humanmedizin

  • corresponding author Kristine Jahnke - Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Community Medicine, Abteilung Allgemeinmedizin, Greifswald, Deuschland
  • corresponding author Marcel Stephan Kremer - Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Community Medicine, Abteilung Allgemeinmedizin, Greifswald, Deuschland
  • corresponding author Carsten Oliver Schmidt - Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Community Medicine, Abteilung Study of Health in Pomerania - Klinisch-epidemiologische Forschung (SHIP-KEF), Greifswald, Deuschland
  • corresponding author Michael M. Kochen - Universitätsmedizin Göttingen, Institut für Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland
  • author Jean-François Chenot - Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Community Medicine, Abteilung Allgemeinmedizin, Greifswald, Deuschland

GMS Z Med Ausbild 2014;31(3):Doc32

doi: 10.3205/zma000924, urn:nbn:de:0183-zma0009245

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2014-31/zma000924.shtml

Eingereicht: 21. Januar 2014
Überarbeitet: 21. April 2014
Angenommen: 5. Juni 2014
Veröffentlicht: 15. August 2014

© 2014 Jahnke et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Zusammenfassung

Zielsetzung: Internationale Studien belegen, dass Kontakte zu Werbeaktivitäten der pharmazeutischen Industrie früh im Medizinstudium stattfinden. Wir erfassten die Häufigkeit und Orte des Kontaktes von deutschen Medizinstudierenden zu Pharmawerbung und untersuchten ihre Einstellungen zu pharmazeutischen Werbeaktivitäten.

Methodik: Die vorliegende Querschnittsstudie basiert auf einem selbst-entwickelten Fragebogen. 1287 Medizinstudierende des klinischen Abschnitts der Universitätsmedizin Göttingen im Jahre 2010 wurden kontaktiert. Die Einstellungen zu verschiedenen Aussagen zu Pharmawerbung wurden mit einer 4-stufigen Rating-Skala erfasst.

Ergebnisse: 702 Medizinstudierende (55%) nahmen an der Befragung teil. Der Anteil von Studierenden mit direktem Kontakt zu Pharmareferenten stieg von 21% im ersten klinischen Jahr auf 77% im Praktischen Jahr an. 60% der Befragten wurden während ihrer Famulatur angesprochen. 80% der Studierenden nahmen mindestens einmal ein Werbegeschenk an und 86% gaben an, dass ihr Verschreibungsverhalten durch die Annahme von Werbegeschenken nicht beeinflusst werde. Jedoch nahmen 35% von ihnen an, dass Ärzte beeinflussbar seien. Fast alle (90%) berichteten, dass das Thema Pharmawerbung nicht im Unterricht behandelt wurde. 65% der Studierenden fühlten sich unzureichend auf Interaktionen mit der Pharmaindustrie vorbereitet. 19% der Befragten befürworteten ein Pharmakontaktverbot im Medizinstudium.

Schlussfolgerung: Deutsche Medizinstudierende haben früh und häufig Kontakt zur pharmazeutischen Industrie. Das Bewusstsein für daraus resultierende Interessenkonflikte ist gering. Medizinische Fakultäten sollten Regelungen für die Kontakte entwickeln und das Thema in den Unterricht integrieren um Studierende auf Interaktionen mit der Pharmaindustrie vorzubereiten.

Schlüsselwörter: Pharmawerbung, Medizinstudierende, Medizinische Ausbildung, Deutschland, Querschnittsstudie


Einleitung

Erste Kontakte zur pharmazeutischen Industrie finden bereits während des Medizinstudiums statt [1], [2], [3]. Mit der Studiendauer nimmt die Häufigkeit der Kontakte zu Pharmawerbung zu [2], [4], [5]. Bis zu 90% der Medizinstudierenden im letzten Studienjahr berichteten von indirektem oder direkten Kontakt zu Pharmawerbung, Pharmareferenten und von der Teilnahme an industriegesponsorten Veranstaltungen [2]. Ein Großteil der Studierenden ist der Auffassung, dass die Annahme von kleineren Geschenken, kostenlosen Mahlzeiten und Lehrmaterialien von der pharmazeutischen Industrie, selbstverständlich, angemessen und ethisch unbedenklich sei [2], [3], [4], [6]. Häufige Kontakte mit Pharmawerbung sind mit einer positiven Einstellung gegenüber der pharmazeutischen Industrie assoziiert [4], [7] und einem erhöhten Selbstvertrauen im Umgang mit pharmazeutischen Marketing Strategien [4]. Die Annahme von kleineren Werbegeschenken der pharmazeutischen Industrie führt zu einer impliziten Präferenz des umworbenenen Produktes bei Medizinstudierenden [8]. Die frühe Stärkung positiver Einstellungen zur pharmazeutischen Industrie auf verschiedenen Ebenen, einschließlich kleinerer Geschenke, kostenfreier Mahlzeiten und Kontakte zu Pharmareferenten, schafft früh ein Markenbewusstsein, das zur Entscheidungen für die Marke und gegen die Alternativen führt [9]. Es besteht somit das Risiko für spätere Interessenkonflikte. Häufige Kontakte von Ärzten zu Pharmawerbung sind mit einseitigen Behandlungsentscheidungen und nicht-rationalem Verschreibungsverhalten assoziiert [10], [11], [12], [13], [14].

Die meisten Studien, die sich mit der Exposition und den Einstellungen Medizinstudierender zu Pharmawerbung beschäftigten, stammen aus den USA. Es existieren nur wenige europäische Studien, die die Beziehung von Medizinstudierenden zur Pharamzeutischen Industrie untersuchen [4], [15], [16], [17], [18], [19]. Ziel der Studie war es, die Häufigkeit der Kontakte von deutschern Medizinstudierenden zu Pharmawerbung zu erfassen sowie ihre Einstellungen zu Pharmawerbung, ihren wahrgenommenen Einfluss auf zukünftiges Verschreibungsverhalten und ihren Wunsch nach Unterstützung im Umgang mit pharmazeutischen Marketing seitens der Lehre zu untersuchen.


Methoden

Diese Querschnittsstudie basiert auf einer Befragung von Medizinstudierenden im klinischen Abschnitt der Universitätsmedizin Göttingen in 2010. Die Studierenden wurden gebeten vor und nach Unterrichtsveranstaltungen Papierfragebögen des selbst-entwickelten Fragebogens auszufüllen. Studierende, die ihr Praktisches Jahr in externen Krankenhäusern absolvierten, wurden bis zu drei Mal per E-mail kontaktiert und gebeten eine elektronische Version des Fragebogens auszufüllen. Die Teilnahme war freiwillig und anonym. Die Ethik-Kommission der Universitätmedizin Göttingen entschied, dass eine formale Genehmigung zur Durchführung nicht notwendig sei (Januar 2010).

Der 29-Items umfassende Fragebogen wurde in Anlehnung an vorangegangene Studien mit ähnlichen Forschungsfragen [3], [15] entwickelt und im Rahmen einer Pilotierung getestet. Mittels der Think-Aloud-Method [20] wurden die benötigte Zeit zum Ausfüllen des Fragebogens, Probleme bei der Beantwortung der Items (z.B. Unklarheiten, Handhabung, Mehrdeutigkeit) und Empfehlungen zur Verbesserung des Fragebogens erfasst. Studierende und Dozenten einer allgemeinmedizinischen Lehrveranstaltung evaluierten die erste Fragebogenversion. Die entgültige Fragebogenversion wurde nach einer weiteren Evaluation durch Studierende des zweiten vorklinischen Jahres und Studierende des dritten klinischen Jahres entwickelt. Die Pilotierung führte zum Ausschluss Studierender der vorklinischen Semester, da sie nur von sehr wenigen Kontakten zu Pharmawerbung berichteten. Items zu Pharmawerbung für Medikamente und Behandlungen in medizinischen Fachzeitschriften wurden ebenfalls ausgeschlossen, weil Studierende selten berichteten medizinische Fachzeitschriften zu lesen. Internationale Ausgaben der wichtigsten medizinischen Fachzeitschriften sind im Gegensatz zu den USA in Deutschland frei von Pharmawerbung. Pharmawerbung wurde definiert als jeglicher Kontakt (z.B. Kontakt mit Pharmareferenten, Lehr- und Informationsmaterial, Geschenke) zwischen Medizinstudierenden und der pharmazeutischen Industrie.

Der Fragebogen erfasste drei, sich auf Pharmawerbung beziehende Themenbereiche: Häufigkeit des Kontaktes, Einstellungen zu Pharmawerbung und Lehraktivitäten. Von allen Teilnehmern wurden Daten zum Alter, Geschlecht, klinischen Semester und Dauer der Famulatur erhoben. Items zur Häufigkeit des Kontaktes zu Pharmawerbung umfassten Fragen zur Häufigkeit und Orten von Kontakten zu Pharmareferenten sowie die Häufigkeit mit der kleinere und höherwertige Geschenke angenommen wurden. Der Begriff kleinere Geschenke bezog sich auf z.B. Stifte, Süßigkeiten, Notizblöcke und höherwertige Geschenke umfassten z.B. Bücher und medizinisches Equipment. Des Weiteren wurde erfasst ob Dozenten den Wirkstoff- oder Handelsnamen eines Medikamentes häufiger verwendeten und ob die Doktorarbeit finanziell oder materiell durch die pharmazeutische Industrie unterstützt wurde. Items zu verschiedenen Einstellung beinhalteten Aussagen zur Angemessenheit der Annahme von Werbegeschenken, zur Befürwortung materieller Unterstützung medizinischer Fakultäten seitens der pharmazeutischen Industrie, zur Nützlichkeit der von der pharmazeutischen Industrie bereitgestellten Informationsmaterialien und zum wahrgenommenen Einfluss von Geschenken der pharmazeutischen Industrie auf das Verschreibungsverhalten. Die Einstellungen zu den verschiedenen Aussagen, die Beziehung von Medizinstudierenden zur pharmazeutischen Industrie betreffend, wurden mit 4-stufigen Rating-Skalen, 1=trifft auf jeden Fall zu, 2=trifft zu, 3=trifft nicht zu, 4=trifft auf gar keinen Fall zu, erfasst. Fragen zu Lehraktivitäten beinhalteten die Teilnahme an Veranstaltungen zum Thema Pharmawerbung, dem Wunsch nach spezifischen Lehrangeboten und die Einstellung zu einem Verbot des Kontaktes zwischen Studierenden und der pharmazeutischen Industrie während des Medizinstudiums.

Die Datenanalyse erfolgte mit STATA 12.0 und umfasste deskriptive Statistiken und statistische Gruppenvergleiche mittels Chi-Quadrat-Tests (bzw. Fisher-Exact-Tests). Die Ergebnisse werden als p-Werte oder Relative-Risiken dargestellt. Zur Adjustierung der unterschiedlichen Antwortraten der einzelnen klinischen Jahrgänge wurden statistische Gewichte als Kehrwerte der Teilnehmerwahrscheinlichkeit verwendet. Zur Bestimmung der Konfidenzintervalle wurden robuste Varianzschätzer (Taylor Series Linearization) genutzt. Im Falle fehlender Daten wird die Anzahl der analysierten Personen (n) angegeben.


Ergebnisse

Stichprobe

Von insgesamt 1287 Medizinstudierenden gaben 695 (54%) einen vollständig ausgefüllten Fragebogen zurück. Die Antwortraten der klinischen Jahrgänge variierten zwischen 78% im ersten klinischen Jahr und 17% im Praktischen Jahr. Die Merkmale Alter und Geschlecht der teilnehmenden Medizinstudierenden sowie die Antwortraten sind in Tabelle 1 [Tab. 1] abgebildet.

Häufigkeit des Kontaktes zu Pharmawerbung

Direkter Kontakt zu Pharmareferenten wurde von 44% (KI 39.2-48.2, n=697) der Studierenden berichtet. Der Anteil der Studierenden mit direktem Kontakt zu Pharmareferenten stieg von 21% (KI 15.4-26.1) im ersten klinischen Jahr auf 77% (KI 66.2-87.9) im Praktischen Jahr (siehe Abbildung 1 [Abb. 1])

12% aller Befragten berichteten von mehr als 10 Kontakten zu Pharmareferenten. Mehr als die Hälfte der Studierenden (60%) wurden während ihrer Famulatur angesprochen. Ein kleiner Teil der Studierenden (13%) wurde direkt nach Lehrveranstaltungen angesprochen. Die Mehrheit der Studierenden (80%, KI 77.7-83.7) gaben an, Geschenke von der pharmazeutischen Industrie angenommen zu haben. Vierfünftel der Studierenden (79%, KI 75,8-82,0; n=698) nahmen kleinere Geschenke und 23% (KI 19,6-27,1; n=699) der Studierenden nahmen höherwertige Geschenke an. Mit steigendem Studienjahr nahm der Anteil der Studierenden zu, die Geschenke entgegen nahmen. Mehr als die Hälfte der Studierenden (70%, KI 64;3-75;9) des ersten klinischen Jahres nahmen Geschenke an. Im Vergleich dazu gaben fast alle Studierenden (96.8%, KI 92,3-101,3) des Praktischen Jahres an, Geschenke angenommen zu haben. Bis zu fünf Mal wurden kleinere Geschenke von 53% der Studierenden angenommen und 15% der Studierenden berichteten, dass sie bis zu zwanzig Mal kleinere Geschenke angenommen haben. Ein kleiner Anteil von Studierenden (7%) gab an kleinere Geschenke mehr als zwanzig Mal entgegen genommen zu haben. Bei den Geschenken handelte es sich meist um Stifte (72%, KI 68.3-75.8) und Notizblöcke (52%, 48,1-56,9; n=698) mit dem Logo Pharmazeutischer Unternehmen. Fast die Hälfte der Medizinstudierenden (42%, KI 37,5-46,3; n=700) nahmen kostenfreie, von der pharmazeutischen Industrie gesponsorte Mahlzeiten an (siehe Abbildung 2 [Abb. 2])

Nicht nur Pharmavertreter verteilten Geschenke. Mehr als Zweidrittel der Studierenden (73%, KI 69.8-77.1, n=698) berichteten, dass sie Lehrmaterial mit Logos Pharmazeutischer Unternehmen von ihren klinischen Dozenten erhalten haben. Etwa die Hälfte der Studierenden (59%, KI 54,8-63,3; n=696) gaben an, dass der Großteil der klinischen Dozenten den Wirkstoffnamen eines Medikamentes häufiger verwendeten als den Handelsnamen. Von 36% (KI 31,6-39,9; n=696) der Studierenden wurde berichtet, dass der Wirkstoff- und Handelsname eines Medikamentes gleich häufig verwendet wurde. Materielle oder finanzielle Unterstützung bei der Doktorarbeit seitens der Pharmazeutische Industrie wurde von 5% (KI 3,5-7,2; n=636) der Studierenden angegeben. Jedoch waren sich fast die Hälfte der Befragten (42%, KI 38.0-45.9, n=636) unsicher ob ihre Doktorarbeit durch die pharmazeutische Industrie unterstützt wird.

Einstellung zu Pharmawerbung

Die Antworten der Medizinstudierenden zu den einzelnen Aussagen zur pharmazeutischen Industrie sind in Abbildung 3 [Abb. 3] dargestellt.

Nahezu alle Medizinstudierenden (92%) fanden es angemessenen kleinere Geschenke anzunehmen und 78% hatten keine Einwände gegen die Annahme von höherwertigen Werbegeschenken. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen den einzelnen klinischen Studienjahren oder zwischen den Geschlechtern. Es fand sich ein signifikanter Unterschied zwischen Studierenden mit und ohne Kontakt zu Pharmareferenten. Dieser Unterschied war klein (95% vs. 89% Annahme kleinerer Geschenke, 80% vs. 77% Annahme höherwertiger Geschenke). Fast die Hälfte der Medizinstudierenden (48%) stimmten der Aussage zu, dass die Pharmazeutische Industrie medizinische Fakultäten materiell unterstützen sollten. Informationsmaterial der Pharmazeutischen Industrie wurde von 49% der Studierenden als hilfreiche Möglichkeit angesehen etwas über Medikamente und Therapien zu lernen. Die Mehrheit der Studierenden (92%) stimmte der Aussage, dass Informationen der pharmazeutischen Industrie über Medikamente und Therapien Vor- und Nachteile ausgewogen darstellen, nicht zu. Fast jeder Studierende (98%) stimmte der Aussage zu, dass Werbegeschenke ein Teil einer Marketingstrategie seien um frühzeitig Markennamen in das Gedächtnis zukünftiger Ärzte zu verankern. Fast die Hälfte der Studierenden (42%) stimmte zu, dass die Annahme von Werbegeschenken das Verschreibungsverhalten von Ärzten beeinflusst. Nur 14% der Studierenden nahmen an, dass ihr eigenes, zukünftiges Verschreibungsverhalten durch die Annahme von Werbegeschenken beeinflusst wird. Hingegen gingen 35% der Studierenden, die eine Beeinflussung der eigenen Person durch Werbegeschenke ausschlossen, versus 79% der Studierenden, die eine Beeinflussung ihrer Person annahmen, davon aus, dass Ärzte beeinflussbar seien (p < 0,0001, n=682). Studierende, die Geschenke angenommen haben, waren eher geneigt zu glauben, dass ihr eigenes Verschreibungsverhalten durch Werbegeschenke beeinflusst werden könnte (RR 1.4, KI 0.96-2.13, n=693).

Pharmwerbung in der Lehre

Der Großteil der Medizinstudierenden (90%, KI 87,2-92,9; n=699) gaben an, dass der Umgang mit der pharmazeutischen Industrie nie in Lehrveranstaltungen thematisiert wurde. Zweidrittel der Befragten (65%, KI 60,5-69,1; n=698) fühlte sich nicht gut auf den Umgang mit der pharmazeutischen Industrie vorbereitet. Mehr als die Hälfte der Studierenden (60%, CI 55,6-64,2; n=699) wünschten sich mehr Vorbereitung zu dem Thema durch die Lehre. Ein Fünftel der Studierenden (19%, KI 15,9-22,4; n=679) stimmte der Aussage zu, dass der Kontakt zwischen Medizinstudierenden und der pharmazeutischen Industrie unterbunden werden sollte.


Diskussion

Zusammenfassung der Ergebnisse

Fast die Hälfte der befragten Medizinstudierenden berichteten von direkten Interaktionen mit Pharmareferenten. Die Mehrheit nahm Werbegeschenke an. Der Kontakt zu Pharmawerbung nahm mit steigendem Studienjahr zu und fand am häufigsten während des Praktischen Jahres statt. Obwohl sich die meisten Studierenden bewusst waren, dass Pharmawerbung gezielt das Verschreibungsverhalten zu beeinflussen versucht, schloss die Mehrheit der Studierenden eine Beeinflussung der eigenen Person durch Pharmawerbung aus. Jedoch vermuteten sie, dass Ärzte beeinflussbar seien. Der Umgang mit Pharmawerbung war so gut wie nie Thema in Lehrveranstaltungen und Studierende fühlten sich in dieser Hinsicht nicht gut vorbereitet. Ohnehin befürwortete nur eine Minderheit der Studierenden ein Kontaktverbot zwischen der Pharmazeutischen Industrie und Medizinstudierenden.

Bedeutung der Ergebnisse und Vergleich mit der existierenden Literatur

Der Kontakt von Medizinstudierenden mit Pharmawerbung wurde in vielen anderen Ländern beobachtet [1], [2], [4], [15], [17]. Im Vergleich zu den USA scheinen erste Kontakte zu Pharmawerbung bei deutschen Medizinstudierenden zu einem späteren Zeitpunkt im Studium und weniger häufig direkt auf dem Campus stattzufinden [1], [2], [21]. Nur wenige Studierende berichteten, dass sie direkt von Pharmareferenten auf dem Campus angesprochen wurden. Die meisten Kontakte zu Pharmareferenten fanden während der Famulaturen, Blockpraktika oder des Praktischen Jahres statt. Wir haben keine Hinweise, dass Pharmareferenten oder pharmazeutische Werbeaktivitäten sich gezielt und direkt an deutsche Medizinstudierende wenden. Wir vermuten, dass sie unbeabsichtigt oder versehentlich unter der Annahme sie seien Ärzte angesprochen wurden.

Übereinstimmend mit bisherigen Studien, berichtete die Mehrheit der Studierenden, dass sie von der pharmazeutischen Industrie gesponsorte Geschenke angenommen haben [2], [3], [4], [15], [19]. Übliche Geschenke waren Stifte, Notizblöcke und Mahlzeiten sowie Lehrmaterial und Pocketcards. Nicht nur Pharmavertreter verteilt Geschenke. Studierende berichteten von klinischen Dozenten, die Lehrmaterial mit Logos von pharmazeutischen Unternehmen offerierten. Diese Ergebnisse decken sich mit den Daten anderer Studien [3], [19]. Das Annehmen von Mahlzeiten, Lehrmaterial oder die Teilnahme an von der Pharmazeutischen Industrie gesponsorten Veranstaltungen könnte ein beiläufiges Ergebnis der Begleitung klinischer Dozenten sein. Das ist ein wichtiger Punkt, da Studierende von Rollenmodellen lernen.

Im Vergleich zu vorherigen Studien sind deutsche Medizinstudierende weniger kritisch gegenüber der Angemessenheit und Annahme kleinerer oder gar höherwertiger Geschenke [2], [3], [4], [6]. Übereinstimmend mit andereren Studien befürworten Studierende einer finanziellen Förderung durch die pharmazeutische Industrie, wenn Studiengebühren dafür sinken würden [2], [3]. Finanzielle Unterstützung und Geschenke wurden als Entschädigung für die finanzielle Belastung während des Medizinstudiums angesehen [8], [21]. Wie in anderen Studien erachtete die Hälfte der Studierenden das von der pharmazeutischen Industrie bereitgestellte Informationsmaterial als nützliche Möglichkeit sich über Medikamente und Therapien zu informieren [2], [3], [6]. Gleichwohl erkannten fast alle Studierenden, dass das von der pharmazeutischen Industrie bereitgestellte Informationsmaterial einseitig verzerrt und nicht objektiv ist [3], [19]. Obwohl deutsche Medizinstudierende erkannten, dass Werbegeschenke eine Marketingsstrategie sind um frühzeitig ein Markenbewusstsein bei zukünftigen Ärzten zu schaffen und um Verschreibungsverhalten zu beeinflussen, schlossen sie wie auch ihre ausländischen Mitstudierenden eine Beeinflussung der eigenen Person aus. [2], [3], [4], [15], [17]. Der frühe Kontakt zur pharmazeutischen Industrie wurde von Studierenden kaum kritisch hinterfragt. Es wurde selten vermutet, dass später Interessenkonflikte aus dem Kontakt resultieren könnten [2], [4], [6]. Studien belegen eine positive Assoziation zwischen der Häufigkeit des Kontaktes mit Pharmawerbung und einer generell positiven Einstellung zur pharmazeutischen Industrie [4], [5]. Die existierende Datenlage legt nahe, dass der Kontakt zu Pharmawerbung die Gefahr birgt, frühzeitig ein Markenbewusstsein für pharmazeutische Produkte zu schaffen. Dies kann letztlich zu einem leichten Erinnern des umworbenen Produktes in Situationen von Behandlungsentscheidungen führen ohne Alternativen zu erwägen [8], [10], [11], [13]. Vor allem Geschenke erwecken positive Emotionen. Es besteht das Risiko das umworbene Produkt allein aufgrund der Assoziation zu der Emotion zu wählen [22]. Als weitere Ursachen für nicht-rationales Verschreibungsverhalten und einseitige Behandlungsentscheidungen werden Motive der Reziprozität diskutiert [22], [23]. Das sich Studierende und Ärzte über den potenziellen Einfluss von Werbegeschenken auf das Verschreibungsverhalten bewusst sind, steht im Widerspruch zu ihrem Glauben selbst von diesem Einfluss ausgenommen zu sein. Diese Diskrepanz kann durch den sogenannten Self-Serving-Bias als auch im Rahmen der kognitiven Dissonanztheorie von Festinger erklärt werden [24], [25]. Eine Offenlegung dieses Widerspruchs und die Entwicklung eines Bewusstseins für den möglichen Einfluss von Pharmawerbung auf zukünftiges berufliches Verhalten sollte Inhalt von Lehrangeboten sein um zukünftige Ärzte auf Kontakte zur pharmazeutischen Industrie vorzubereiten.

Ebenso wie in unserer Befragung fühlten sich Studierende anderer Studien nicht gut auf den Kontakt mit der pharmazeutischen Industrie vorbereitet und wünschten sich Unterstützung seitens der Lehre [2], [3], [26]. Eine Lösungsmöglichkeit wäre das Verbot aller Kontakte der pharmazeutischen Industrie zu Medizinstudierenden, die nur von 19% der Studierenden unserer Befragung befürwortet. Die Kontrolle des Kontaktes von Medizinstudierenden zu Pharmawerbung, vor allem während der Famulatur, Blockpraktika oder des Praktischen Jahres, würden einen hohen Aufwand erfordern bzw. fast unmöglich umzusetzen zu sein. Medizinische Fakultäten stünden zudem vor einem Interessenkonflikt, da sie mit der pharmazeutischen Industrie kooperieren und größtenteils auf Zuschüsse von der pharmazeutischen Industrie angewiesen sind. Die Unterbindung jeglichen Kontaktes zur pharmazeutischen Industrie könnte daher zu signifikanten Verlusten in der medizinischen Lehre und Forschung führen. Des Weiteren finden viele Lehrtätigkeiten außerhalb der Reichweite der Fakultäten statt. Hier könnte argumentiert werden, dass Medizinstudierende nicht künstlich vor dem Kontakt mit Werbeaktivitäten beschützt werden sollten. Der Kontakt könnte sogar für eine Lektion genutzt werden.

Lehrangebote in Form von Seminaren und Vorlesungen, die Entwicklung von Empfehlungen und Richtlinien für den Umgang mit Pharmazwerbung könnten erste Schritte sein um ein Bewusstsein für die Verschränkungen von Medizin und Pharmazeutischer Industrie zu schaffen. Obwohl nur wenig Daten existieren, die die Wirkung von Lehrveranstaltungen und Richtlinien medizinischer Fakultäten im Umgang mit Pharmamarketing untersuchten, konnten kleine Effekte für Veränderungen in den Einstellungen gezeigt werden [27], [28], [29], [30]. Lehrveranstaltungen zum Thema Pharmawerbung und Dozenten als Rollenmodelle [22], [31], [32] könnten zu einer kritischen Sicht auf pharmazeutische Werbeaktivitäten und der Auswahl objektiven Informationsmaterials beitragen. Vermehrte Transparenz und verstärktes Bewusstsein für Interaktionen mit der pharmazeutischen Industrie könnten auch durch Regelungen und Richtlinien seitens der medizinischen Fakultäten erreicht werden und somit die Integrität und Moral des medizinischen Berufes wahren [16], [27].

Stärken und Schwächen

Unserem Wissen nach ist die vorliegende Studie einer der Größten in Deutschland, die die Häufigkeit des Kontaktes und die Einstellung Medizinstudierender zu Pharmawerbung an einer medizinischen Fakultät erfasst und somit die Untersuchung von Effekten über die einzelnen Studienjahre des Medizinstudiums hinweg ermöglicht. Parallel zu unserer Studie wurde eine ähnliche Umfrage an acht deutschen medizinischen Fakultäten mit insgesamt 1151 Teilnehmern durchgeführt [19]. Im Gegensatz zu der parallel durchgeführten Studie, die einen kleinen Anteil von klinischen Studierenden jeder medizinischen Fakultät umfasste, war es unser Ziel alle klinischen Medizinstudierenden einer medizinischen Fakultät in die Befragung einzuschließen. Zudem erfassten wir zusätzlich Orte und Häufigkeit des Kontaktes zu Pharmareferenten, die Teilnahme an Lehrveranstaltungen und den Wunsch nach Unterstützung durch die Lehre. Im Vergleich zu internationalen Studien ist die vorliegende Studie einer der größten Studien mit einer hohen Antwortrate.

Unsere Studie weist einige Schwächen auf. Das Querschnittsdesign der Studie erlaubt keine Schlussfolgerungen über die Entwicklung von Einstellungen über die Zeit. Obwohl Unterschiede in den Antwortraten der einzelnen Studienjahre mittels statistischer Gewichte adjustiert wurden, kann eine mögliche Verzerrung der Daten nicht ausgeschlossen werden. Unsere Ergebnisse sind nicht auf alle medizinischen Fakuläten Deutschlands übertragbar. Jedoch, folgen deutsche medizinische Fakultäten dem gleichen Lehrplan und der Kontakt zu Pharmawerbung findet an vielen Institutionen außerhalb des direkten Kontrollbereiches der Fakultäten statt. Wir können eine Verzerrung der Antworten durch den Bias der sozialen Erwünschtheit nicht ausschliessen. Jedoch zeigten unsere Ergebnisse, dass Studierenden die ethischen Implikationen der Kontakte zur Pharmazeutischen Industrie wenig bewusst sind.


Schlussfolgerung

Frühe Kontakte von Medizinstudierenden mit Pharmawerbung ebnen den Weg für die zukünftigen Beziehungen von Ärzten und Pharmazeutischer Industrie. Wir fanden keinen Hinweis, dass die Werbeaktivitäten der Pharmazeutischen Industrie gezielt an Medizinstudierenderichten. Kontakte mit Pharmamarketing sind häufigund es gibt ein geringes Bewusstsein für die Problematik der Annahme von Geschenken. Medizinische Fakultäten sollten Richtlinien für den Kontakt von Medizinstudierenden mit Pharmawerbung entwickeln und sieauf pharmazeutische Marketingstrategien sowie assoziierte Interessenkonflikte und ethische Probleme vorbereiten. Der nächste Schritt ist eine nationale Umfrage medizinischer Fakultäten zu den Richtlinien und Lehrangeboten bezüglich des Umgangs mit pharmazeutischen Werbeaktivitäten. Die Thematik sollte in das Curriculum des Medizinstudiums integriert und die Effektivität dieser Lehrangebote sollte evaluiert werden.


Danksagung

Wir danken Prof. Dr. disc. pol. Wolfgang Himmel für seine Unterstützung und Beratung sowie allen teilnehmenden Medizinstudierenden.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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