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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Würdigung der Preisträger des "GMA-Preis für junge Lehrende 2013"

Bericht Humanmedizin

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  • corresponding author Sören Huwendiek - Universität Bern, Institut für Medizinische Lehre (IML), Abteilung für Assessment und Evaluation (AAE), Bern, Schweiz; Gesellschaft für Medizinische Ausbildung, Vorsitzender des GMA-Ausschuss Junge Lehrende, Bern, Schweiz
  • author Martin R. Fischer - Klinikum der LMU München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland; Gesellschaft für Medizinische Ausbildung, Vorstandsvorsitzender, Erlangen, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2014;31(1):Doc2

doi: 10.3205/zma000894, urn:nbn:de:0183-zma0008940

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2014-31/zma000894.shtml

Eingereicht: 30. September 2013
Überarbeitet: 28. Dezember 2013
Angenommen: 15. Januar 2014
Veröffentlicht: 17. Februar 2014

© 2014 Huwendiek et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Einleitung

Auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung 2013 in Graz wurden zum achten Mal die Preisträger des "GMA-Preis für Junge Lehrende“ für herausragende Leistungen in der Medizinischen Hochschullehre vom Vorstand der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung e.V. (GMA) ausgezeichnet. Dieser Preis wurde durch die Arbeitsgemeinschaft "Junge Lehrende“ der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung e.V. initiiert, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Wertschätzung, Unterstützung und die Ausbildungssituation für junge Berufstätige in der Hochschullehre zu verbessern und zu stärken. An der Ausschreibung nahmen insgesamt 6 Bewerbungen von 6 Standorten teil (Zürich/Frankfurt, Bonn, Giessen, Frankfurt, Erlangen, Hamburg). Zum ersten Mal hat sich dabei auch ein Team mit der Hauptantragstellerin einer Wahlschweizerin für diesen Preis beworben.


Beurteilungsverfahren

Die Beurteilung der Bewerbungen erfolgte durch einen 9-köpfigen Beirat entsprechend den Kriterien zur Qualität und Nachhaltigkeit/Innovation der Projekte (https://gesellschaft-medizinische-ausbildung.org/aktuelles/gma-preise.html) [1], [2], [3], [4]. Dabei konnten jeweils 0-2 Punkte (0=nicht erfüllt, 1=teilweise erfüllt, 2=erfüllt) für die insgesamt 8 Kriterien vergeben werden (Kriterienpunkte). Weiterhin benannten die Beiratsmitglieder die drei aus ihrer Sicht besten Bewerbungen mit einer kurzen Begründung und vergaben hierfür Favoritenpunkte (1. Platz: drei Punkte, 2. Platz: zwei Punkte, 3. Platz: ein Punkt). Die Summe der von den Beiratsmitgliedern vergebenen Kriterienpunkte und Favoritenpunkte pro Bewerber wurden bestimmt. Vom Gesamtvorstand der GMA wurde das Bewerberteam mit dem höchsten Punktwert als Sieger einstimmig beschlossen.


Preisträger

Als Preisträgerteam wurde gewürdigt (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]):

Dr. Sandy Kujumdshiev, Dr. Daniel Ekhart, Benjamin Weih, Clemens Wurz, Florian Raimann, Torsten Feichtinger mit dem Projekt: „Erstellung von standardisierten Lehrmaterialien (Toolbox) und deren Einbindung im Rahmen der Implementierung eines Digital Asset Management Systems („LehreFundus“) zur Unterstützung von Lehre im klinisch-praktischen Unterricht und der OSCE in der Inneren Medizin“


Zusammenfassung und Würdigung der Projekte

Im Folgenden findet sich die von dem Gewinnerteam verfassten Zusammenfassung des Projekts und exemplarisch die Freitext-Begründungen der Reviewer, warum sie das Gewinner-Projekt für besonders auszeichnungswürdig halten:

Zusammenfassung des Projekts

Für einen Arzt ist es nötig Krankheitsbilder und Konstellationen zu kennen und zu erkennen. Dies geschieht in der Ausbildung idealerweise unter Anleitung am Krankenbett. Leider - was allerdings aus Sicht der Patienten ein Glück ist - liegt nicht immer gerade ein Patient mit der Erkrankung, die gerade auf dem Lehrplan steht, auf einer der Stationen des entsprechenden Krankenhauses.

Eine Basis für unsere internistische Lehre und Prüfung stellt der Lernzielkatalog dar. Dieser wurde in Frankfurt 2006 erstmals erstellt und ab 2010 an die neuen Bedürfnisse (curriculare Änderungen) und die deutschlandweiten Veränderungen (NKLM) angepasst. Der Lernzielkatalog wird jedoch erst zum nützlichen Instrument, wenn er in alle Bereiche von Lehre und Prüfung umgesetzt wurde.

Die "Toolbox Innere Medizin" kann den Patienten nicht ersetzen - aber sie kann Bild- und Tonmaterial, Videos, Fallbeispiele, Befunde etc. bereitstellen, die den Studierenden ein lebendigeres Bild von Diagnose und Therapie vermitteln, als es ein reiner Lehrbuchtext oder eine mündliche Erklärung tun könnte. Die "Toolbox" residiert im Internet: Studierende und Lehrende des Fachbereich Medizin der Universität Frankfurt können jederzeit darauf zugreifen, um das dort vorhandene Material für die unterschiedlichsten Kurse zu nutzen, sie vor- und nachzubereiten. Sie ersetzt nicht das „bedside teaching“ hilft aber eine existente Lücke zu schließen.

Um das Bild der „Toolbox“ abzurunden, haben wir unseren Lernzielkatalog als strukturierende Basis verwendet und anhand dessen für jedes Lernziel Materialien gesammelt und Fehlendes, z.B. Untersuchungsvideos, in hoher Qualität und standardisiert (mittels Delphiverfahren in der Inneren Medizin) als Vorlage für Lehre und Prüfung erstellt. Außerdem wurden physische Toolboxmappen mit Kursmaterialien zur Dozentenschulung bzw. OSCE Toolboxen mit Untersuchungsmaterialien für die OSCE erstellt.

Durch die freundliche Unterstützung der Messer-Stiftung war es in dem zurückliegenden Förderungszeitraum gelungen, durch den Einsatz von standardisierten Lehrmaterialien den Praxisbezug im klinisch-praktischen Unterricht zu verbessern, sowie die OSCEs zu unterstützen. Antragsteller waren Prof. Dr. T.O.F. Wagner, sowie Dr. S. Kujumdshiev (MME) – die damalige Lehrkoordinatorin des Zentrums der Inneren Medizin, der Projektkoordinator war Dr. Ekhart.

Würdigung durch die Reviewer (exemplarisch)

  • nachhaltiges, zielgerichtetes, vielfältiges Engagement.
  • Entwicklung und Etablierung eines umfassenden und innovativen virtuellen Lern-Portfolios, das zeitlich unabhängig von den Studierenden webbasiert zu erreichen ist und schliesslich folgerichtig durch „physische“ Übungssets und praktische Prüfungen ergänzt wird – das Engagement der Erstautorin in Sachen Lehre ist hervorzuheben.
  • Ambitionierte und bereits an anderen Standorten implementierte Plattform, die in ihrer Entwicklung neben Aspekten der Curriculumsentwicklung auch Aspekte der Organisations- und Personalentwicklung mitdenkt bzw. ermöglicht.

Diskussion und Ausblick

Die eingereichten Bewerbungen demonstrierten erneut beeindruckend die hohe Qualität aktueller Projekte in der medizinischen Lehre. Zum ersten Mal in der achtjährigen Geschichte des Preises bewarb sich auch das Team einer Wahlschweizerin, welches schließlich gewann. Erfreulich ist weiterhin auch die vorbildliche wissenschaftliche Herangehensweise und Professionalisierung der Lehre bereits durch junge Kolleginnen und Kollegen. Aufgrund der positiven Erfahrungen wird der GMA-Preis für Junge Lehrende weiterhin jährlich verliehen.


Danksagung

Den Mitgliedern des Beirats möchte der Vorstand der GMA an dieser Stelle sehr herzlich danken. Alle 6 Bewerbungen wurden von den folgenden 9 Beiräten begutachtet:

  • Dr. med. Philip von der Borch
  • Dr. med. Peter Iblher
  • Prof. Dr. Martin Lischka
  • PD Dr. Jan Matthes
  • Dr. med. Christoph Nikendei, MME
  • Dr. Andrea Praschinger
  • Dr. rer. med. Katrin Rockenbauch
  • Dr. med. Thomas Shiozawa
  • Dr. Tobias Weberschock

Erneute Ausschreibung GMA-Preis Junge Lehrende 2013

Auch 2014 und 2015 wird der „GMA-Preis für Junge Lehrende“ ausgeschrieben. Bewerbungsschluss war der 15. Januar 2014 und für 2015 ist es der 15. Januar 2015.

Weitere Informationen zum Preis und zum Bewerbungs- prozess finden Sie auf der Homepage der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung unter https://gesellschaft-medizinische-ausbildung.org/aktuelles/gma-preise.html.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


Literatur

1.
Huwendiek S, Hahn EG. Erste Preisträger des "GMA-Preis für Junge Lehrende" ausgezeichnet. GMS Z Med Ausbild. 2007;24(1):Doc07. Zugänglich unter/available from: http://www.egms.de/static/de/journals/zma/2007-24/zma000301.shtml Externer Link
2.
Huwendiek S, Hahn EG. Preisträger des "GMA-Preis für Junge Lehrende 2007" ausgezeichnet. GMS Z Med Ausbild.2008;25(1):Doc67. Zugänglich unter/available from: http://www.egms.de/static/de/journals/zma/2008-25/zma000551.shtml Externer Link
3.
Huwendiek S, Hahn EG. Preisträger des "GMA-Preis für Junge Lehrende 2008" ausgezeichnet. GMS Z Med Ausbild. 2008;25(1):Doc96. Zugänglich unter/available from: http://www.egms.de/static/de/journals/zma/2008-25/zma000581.shtml Externer Link
4.
Huwendiek S, Hahn EG. Preisträger des "GMA-Preis für Junge Lehrende 2009" ausgezeichnet. GMS Z Med Ausbild. GMS Z Med Ausbild. 2010;27(1):Doc03. DOI: 10.3205/zma000640 Externer Link