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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Akademisierung der Gesundheitsberufe – Bilanz und Zukunftsperspektive

Kommentar Humanmedizin

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  • corresponding author Anne Friedrichs - Hochschule für Gesundheit, Präsidentin, Bochum, Deutschland
  • corresponding author Heinz-Alex Schaub - Arzt f. Neurologie & Psychiatrie, Facharzt f. Psychosomatische Medizin & Psychotherapie, Psychoanalyse. Sozialwissenschaftler, Oldenburg, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2011;28(4):Doc50

doi: 10.3205/zma000762, urn:nbn:de:0183-zma0007625

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2011-28/zma000762.shtml

Eingereicht: 21. Januar 2011
Überarbeitet: 12. Juli 2011
Angenommen: 21. Juli 2011
Veröffentlicht: 15. November 2011

© 2011 Friedrichs et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Einleitung

Im November 2009 wurde die „Hochschule für Gesundheit“ in Bochum gegründet. Es ist die erste Fachhochschule in staatlicher Trägerschaft, an der die Fächer Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Hebammenkunde und Pflege als grundständige und primärqualifizierende Bachelor-Studiengänge angeboten werden. Die Aufnahmekapazität wird in der ersten Ausbaustufe 400 Studierende pro Jahr betragen (ca. 1.300 Studierende insgesamt). Die Studierenden erhalten sowohl einen staatlichen Abschluss, der eine wichtige Voraussetzung für die Erlaubnis zur Führung der jeweiligen Berufsbezeichnung ist, als auch den akademischen Abschluss „Bachelor of Science“. Mit der „Akademisierung“ wird etwas Neues geschaffen, was beispielhaft für ein modernes Verständnis des Berufsfeldes Gesundheit in Deutschland werden kann. Dabei beruft sich das Vorhaben auch auf internationale Vorbilder. Dennoch muss sich die Akademisierung der Gesundheitsberufe in Deutschland zunächst legitimieren und ist nur dann sinnvoll, wenn sie mit dazu beiträgt, dass die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung verbessert wird. Dass die Einrichtung der ersten fünf Modellstudiengänge einen wesentlichen Schritt für die Akademisierung der Gesundheitsberufe darstellt, wird daran deutlich, dass die vom Bundesministerium für Gesundheit vorgelegten Evaluationsrichtlinien [1] nach den Auswirkungen der Modellstudiengänge auf die Versorgungsqualität im Gesundheitsbereich fragen und somit explizit den Mehrwert einer akademischen Ausbildung auf den Prüfstand stellen.

Nach einem sehr kurzen Blick auf die Entwicklung der akademischen Medizin soll bilanziert werden, welche Schritte die Akademisierung der Gesundheitsberufe bisher gegangen ist. Im Anschluss daran wird in einem zentralen Abschnitt der Versuch unternommen, grundlegende Aspekte des Phänomens „Akademisierung“ zu beschreiben und ihre Bedeutung für die jetzigen und auch die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten der Gesundheitsberufe aufzuzeigen. Dabei wird davon ausgegangen, dass diese Berufe noch „Wissenschaften im Werden“ [2] sind, gleichzeitig jedoch über eine umfangreiche und wertvolle „Praxisgeschichte“ verfügen.


Zur Akademisierung der Medizin

Erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bildet die Ärzteschaft eine relativ homogene Gruppe von akademisch ausgebildeten professionellen Experten. Huerkamp schreibt dazu, dass die Ärzteschaft „in verschiedene Subgruppen (segmentiert war), die sich hinsichtlich ihrer Herkunft, Vorbildung und Ausbildung, ihres Status und des Zugangs zu unterschiedlichen Klientengruppen scharf voneinander unterschieden.“ [3]. Einer relativ kleinen Gruppe von akademisch ausgebildeten Ärzten stand die große Gruppe der Chirurgen, Hebammen, sog. Laienheilern bzw. Kurpfuschern gegenüber, wie der Arbeitskreis Medizinerausbildung der Robert Bosch Stiftung über das Arztbild der Zukunft schreibt [4]. Ähnlich könnte es in ein paar Jahren mit den jetzt akademisierten Gesundheitsberufen sein, die sich jeweils mit einer großen Gruppe der fachschulisch ausgebildeten Gesundheitsfachberufe konfrontiert sehen wird.

Gesetzlich verankert wurde der „ärztliche Einheitsstand für Preußen“ [5] im Jahre 1852. Mit diesem war die Einheitlichkeit des akademisch ausgebildeten Praktikers geschaffen, die seit dieser Zeit bis heute gilt. Die Vereinheitlichung in einer akademischen Ausbildung hat mit dazu beigetragen, dass die Medizin einen enormen Entwicklungsschub machen konnte, der von den Naturwissenschaften dominiert wurde. Der Internist Naunyn (1839-1925) [6] hat als Chronist diese Entwicklung beschrieben (Naunyn 1900): „Das was die … Heilkunde groß gemacht hat, ihr Auswachsen zu einer Gemeinschaft selbstbewusster Disciplinen (z. B. pathologische Anatomie, Bakteriologie, Hygiene, Physiologie, d. Verf.), die alle – ohne Ausnahme – Naturwissenschaften sind oder doch wenigstens auf naturwissenschaftlichem Boden stehen, hat sich vor 1870 … vollzogen.“ (ebda S.21). Der Preußische Staat hat in dieser Zeit viel in den Ausbau der genannten medizinischen „Discilpinen“ investiert. Doch Naunyn war gleichzeitig ein klinisch denkender Arzt und schreibt an gleicher Stelle: „Es ist nicht richtig, wenn man sagt, das 19. Jahrhundert habe die Entwicklung der Medizin zu einer Naturwissenschaft gebracht...“ (ebda S. 1). Medizin sei auch der Humanität verpflichtet.

Etwa 30 Jahre nach der Schaffung des ärztlichen Einheitsstandes wurde mit der Einführung der gesetzlichen Krankenversicherung 1883 während der Kanzlerschaft von Bismarck ein weiterer wichtiger Schritt in der Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung vollzogen. Zunächst bestand die Versicherungspflicht bei der gesetzlichen Krankenkasse zwar nur für die Bevölkerungsgruppe mit meist geringem Einkommen [5], sie wurde jedoch später erheblich ausgedehnt. Heute sind nach Angaben der Bundeszentrale für Politische Bildung 85,4% der Bevölkerung pflichtversichert. Auch diese sozialrechtlichen Rahmenbedingungen haben die Entwicklung des einheitlichen Ärztestandes erheblich unterstützt und der Bevölkerung mehr Gesundheit, verbunden mit einer stetig steigenden mittleren Lebenserwartung, ermöglicht. Das „Deutsche Ärzteblatt“ als Organ dieser verfassten Ärzteschaft erscheint bereits im 107. Jahrgang.

Die heutigen Akademisierungsbestrebungen in den Gesundheitsberufen sind ohne die wissenschaftlichen Erfolge und die damit verbundene große gesellschaftliche Bedeutung der akademischen Medizin nicht zu denken. Damit sollen andere wie z. B. die der Psychologie, Psychotherapie oder Linguistik nicht geschmälert werden, doch die Erfolge und vor allem die zentrale Bedeutung der Medizin und damit der Ärzte im Krankheitsversorgungssystem sind neben der demographischen Entwicklung der Bevölkerung mit ihrer auffälligen Verschiebung in der Altersstruktur als wesentlicher Schrittmacher für die Notwendigkeit der Akademisierung der Gesundheitsberufe anzusehen. Medizinische Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten haben sich grundlegend verbessert. Täglich gibt es Neuerungen und Informationen in praktisch unbegrenztem Umfang. Dieser Fortschritt hat viele Möglichkeiten geschaffen, die neue Sichtweisen ermöglichen und Interventionen erforderlich machen. Weiler [7] schreibt, dass die „Vermittlung analytischer, kritischer und normativer Fähigkeiten zur Bewertung umfangreicher, aber weitgehend ungeordneter und unbewerteter Informationen“ (S. 48) ein zentraler Aspekt akademischer Ausbildung sein muss. Als Beispiele für die Informationsflut seien die Forschungen und Veröffentlichungen zu Komorbidität und chronischen Erkrankungen in einer immer älter werdenden Bevölkerung genannt. Diese komplexen Erkrankungen erfordern die regelmäßige Überprüfung von Behandlungs- und Rehabilitationsstrategien [8]. Es zeigt sich immer mehr, dass hier neben ärztlichem Wissen und Können in steigendem Maße auch das Wissen und Können anderer Gesundheitsberufe gefordert ist. Es geht um eigenständiges fachberufliches Handeln, das es nicht mehr erlaubt, nach ärztlichen Tätigkeiten und sog. ärztlichen Hilfstätigkeiten zu unterscheiden. Vielmehr erfordert die Vielschichtigkeit des professionellen Handelns der Gesundheitsberufe ein eigenes fundiertes Wissen und Können, das auf eigenen wissenschaftlichen Fragestellungen und ihren Bearbeitungen fußt, die ihrerseits wiederum einen bedeutenden Bezug zur akademischen Medizin und anderen benachbarten Disziplinen wie z.B. Linguistik, Psychologie, Sportwissenschaften aufweisen.


Akademisierung der Gesundheitsfachberufe - Bilanz

Bestrebungen, die Akademisierung der Gesundheitsberufe voranzutreiben, reichen in Deutschland bis in das Jahr 1973 zurück, als die Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Einrichtung dreijähriger Studiengänge für Diplommediziner (Technik, Laboratorium, Pflege) veröffentlicht wurden. Deutlich umfangreicher und detaillierter beschäftigt sich die Publikation der Robert-Bosch-Stiftung mit der Akademisierung der Pflege [9]. Mit dieser wird ausführlich begründet, dass akademische Ausbildung in generalistischer Pflege angestrebt werden soll und der Entwicklungsschritt im beruflichen Selbstverständnis „vom Heilhilfsberuf zum Gesundheitsfachberuf“ (S. 19-21) erfolgen muss. Es werden bereits zu diesem Zeitpunkt ausführliche „Konzeptionen für Studiengänge“ (S. 129-146) vorgestellt, wobei der Schwerpunkt auf Tätigkeiten im Management und pädagogischen Bereich gesehen wird. Diese zunächst verhaltene, in den letzten Jahren jedoch rasant verlaufende Entwicklung hat dazu geführt, dass es inzwischen über 50 pflegewissenschaftliche Studiengänge mit pflegewissenschaftlichen, pflegepädagogischen und Managementschwerpunkten gibt. Besonders in der Akademisierung der Pflege wird deutlich, wie schwierig dieser Prozess verläuft. Die Vorgaben des Berufsgesetzes bestimmen den Kanon der akademischen Ausbildung – wie auch in den anderen grundständig zu akademisierenden Disziplinen. In der „Pflege“ dokumentiert der im Rahmen des Studiums abzuschließende Ausbildungsvertrag den Doppelcharakter des grundständigen Studiums als einer traditionellen Berufsausbildung einschließlich eines sich der Ausbildung anpassen müssenden Studiums. Der grundlegende Paradigmenwechsel von der Fachschulausbildung zum Studium steht noch aus.

Für die Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie ergibt sich ein anderes Bild. Erst Ende 1990 entstanden für diese Berufe erste Studiengänge. Heute gibt es deutschlandweit ca. 30 weiterbildende BA-Studiengänge in den therapeutischen Berufen, die überwiegend an Fachhochschulen angesiedelt sind. Dabei handelt es sich mehrheitlich um additive oder ausbildungsintegrierende Konzepte, die in Kooperation mit Fachschulen realisiert werden. Für Hebammen gibt es bislang zwei Bachelor - und einen Master – Studiengang (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

2003 wurde die Modellklausel in die Berufsgesetze der Pflege eingeführt. Primäre Aufgabe dieser „alten“ Modellklausel war es, richtungsweisende Erkenntnisse für neue Ausbildungsmodelle in den Pflegeberufen zu erhalten. Die Klausel eröffnete aber auch die Möglichkeit, Modellvorhaben an Hochschulen zu realisieren. Im September 2009 wurden dann die „neuen“ Modellklauseln nunmehr in die Berufsgesetze der Ergotherapie, Hebammenkunde, Logopädie und Physiotherapie eingeführt. Diese Regelungen haben eine mit der „alten“ Modellklausel vergleichbare Reichweite in den erlaubten Abweichungen von den bestehenden Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen, die sich jedoch nur auf den Bereich des praktischen und theoretischen Unterrichts beziehen, nicht dagegen auf den praktischen Teil der Ausbildung. Die sehr starke Bindung des Studiums an die teils 20 – 30 Jahre alten Berufsgesetze führt dazu, dass Vorgaben aus dem Bereich der beruflichen Bildung in erheblichem Umfang in die akademischen Curricula zu integrieren sind, was zwangsläufig zu Unverträglichkeiten führt, weil Ziele und Methoden einer beruflichen Ausbildung aus gutem Grund nicht mit denen eines akademischen Studiums deckungsgleich sind. So gehen die berufsbildenden Konzepte z.B. davon aus, dass der theoretische und praktische Unterricht in fast ständiger Präsenz der Schülerinnen und Schüler stattzufinden hat. Ein akademisches Studium sieht hingegen vor, dass zwei Drittel des Studiums zur Förderung der intellektuellen Selbständigkeit der angehenden Akademikerinnen und Akademiker in sog. Selbstlernphasen absolviert wird. Darüber hinaus werden gerade im Zuge des Bologna-Prozesses wünschenswerte Auslandsaufenthalte der Studierenden erschwert bzw. unmöglich gemacht, weil die Vorgaben der Berufsgesetze eine sehr kleinteilige Kontrolle der Praxisstellen durch die deutschen Behörden vorsehen, was in der Praxis nur sehr schwer umzusetzen ist.

Zur Erprobung von entsprechenden Modellvorhaben errichtete das Land Nordrhein-Westfalen im November 2009 die "Hochschule für Gesundheit" als Fachhochschule in staatlicher Trägerschaft in Bochum, die seit dem Wintersemester 2010/2011 entsprechende Modellstudiengänge anbietet.


Akademisierung - Versuch einer Beschreibung

Die grundständige Akademisierung der Gesundheitsberufe ist mit der Verabschiedung der Modellklauseln (zunächst) sichergestellt. Im Jahre 2015 wird es eine erste Evaluation zum Erfolg dieser Studiengänge nach Richtlinien des Bundesministeriums für Gesundheit [1] geben. Zum jetzigen Zeitpunkt kann nicht gesagt werden, ob die Akademisierung erfolgreich sein wird: umso wichtiger ist es, den gewünschten Standard zu reflektieren.

„Akademisierung“ ist ein komplexer Prozess, von dessen Stand und Fortschreiten nur Bausteine beschrieben werden können. Sie beinhaltet den Aspekt, dass sich die zu akademisierenden Fächer als wissenschaftliche Disziplinen etablieren und sich als solche gegenüber der herkömmlichen Fachschulausbildung legitimieren müssen. Dieser Prozess umfasst auch die Frage nach dem Mehrwert des Hochschulstudiums.

Das zentrale Ziel der Akademisierung der Gesundheitsberufe liegt in der Verbesserung der Qualität beruflichen Handelns und somit in der Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung. Ebenso wichtig ist auch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die klassischen eher formalen Elemente einer akademischen Ausbildung gelten auch für die neuen Modellstudiengänge in den Gesundheitsberufen, wie z. B. die Bindung an eine Hochschule, besondere Zugangsvoraussetzungen zum Studium, Qualifikation des Lehrpersonals, forschungsgebundene Lehre, Selbststudienanteile sowie der zu erreichende akademische Abschluss.

Die Hochschule für Gesundheit ist bestrebt, ihre Absolventinnen und Absolventen für den unmittelbaren Patientenkontakt auszubilden und nicht in erster Linie für Aufgaben im Gesundheitsmanagement oder als Lehrerinnen oder Lehrer in den Fachschulen. Sie werden daher in der beruflichen Praxis genauso wie ihre nicht-akademisch ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen mit den Aufgaben betraut sein, die sich aus dem unmittelbaren Patientenkontakt ergeben. Hier werden generalistische und auch spezialisierte Kenntnisse notwendig sein. Allerdings kann erwartet werden, dass sie mit den in der akademischen Ausbildung erworbenen Kompetenzen und der daraus resultierenden stärkeren reflexiven Haltung noch qualifizierter arbeiten als dies mit einer Fachschulausbildung möglich ist. Ziel des Studiums ist die Befähigung der Absolventinnen und Absolventen zur eigenständigen Anwendung und Produktion wissenschaftlicher Erkenntnisse; gleichzeitig sollen sie in der Lage sein, eingesetzte Methoden kritisch zu reflektieren [10]. Dies macht einen wesentlichen Teil des Mehrwerts aus, der eine hochschulische Ausbildung von einer klassischen Berufsausbildung unterscheidet. Die Studierenden werden durch das Studium befähigt, besser mit Unwägbarkeiten, Ungewissheit und konkurrierenden Deutungen komplexer Fragestellungen umzugehen. Die wissenschaftliche Urteilsfähigkeit ist Voraussetzung dafür, komplizierte Sachverhalte zu analysieren und zu bewerten sowie im Berufsalltag von Routine geprägtes professionelles Denken und Handeln in Frage zu stellen. Dies sind Fähigkeiten, die für die spätere vielschichtige berufliche Tätigkeit gewünscht werden und erforderlich sind, um mit komplexen Situationen umzugehen.

In der Regel können akademische Disziplinen zur Erreichung dieser Aufgaben auf langjährige akademische und berufliche Erfahrungen zurückgreifen. Diese lange Erfahrung fehlt den Disziplinen der Gesundheitsberufe. Sie stehen in Deutschland am Beginn des Akademisierungsprozesses, wenn auch in einem sehr unterschiedlichem Stadium der Entwicklung, weil z.B. die Pflege allein durch den zeitlichen Vorsprung sich schon in einem ganz anderen Stadium der Akademisierung befindet als z.B. die Hebammenwissenschaft, die erst seit 2008 an deutschen Hochschulen vertreten ist. Diese neuen Disziplinen können zwar auf eine jahrzehntelange berufspraktische Tätigkeit zurückschauen, sind jedoch in ihrer Akademisierung auf andere etablierte Wissenschaften angewiesen. Die je eigene wissenschaftliche Identität als akademische Disziplin ist noch nicht oder jedenfalls noch nicht vollständig erreicht. Die „neuen“ Gesundheitsdisziplinen sind „Wissenschaften im Werden“ [2]. Ihre wesentlichen Bezugswissenschaften sind neben der Medizin u.a. die Psychologie, Linguistik, Soziologie, Pädagogik. Der mit der Akademisierung einhergehende Identitätsprozess ist vielschichtig und schwierig, erscheint in Teilen widersprüchlich und kann bei den Akteuren, die sich darum bemühen, auch zu erheblichen Irritationen und Kontroversen führen, wie dies auch von anderen akademischen Disziplinen bekannt ist. Es gibt keinen Königsweg im Akademisierungsprozess, Unterschiede und Vielfalt können als Bereicherung gesehen werden, die sich im akademischen Disput begegnen. Eine so verstandene akademische „Kultur“, die sicherlich im Kontakt der grundständig zu akademisierenden Gesundheitsberufe mit der Ärzteschaft zu finden ist, wirkt lebendig, vorbildhaft und bildet sich zugleich auch in der Vermittlung einer akademischen Haltung im Studium ab, die sich durch kritisches, interdisziplinäres und innovatives Denken und Arbeiten, fachliche Neugier und kollegiale Wertschätzung auszeichnet.

Alle Lehrenden sollten Spezialisten ihrer Disziplinen sein. Deshalb werden z. B. rechtliche Themen von Juristen, psychologische von Psychologen und medizinische von Medizinern gelehrt. Die forschungsgebundene Lehre fordert umfassende Kenntnisse der entsprechenden Disziplinen (Bezugswissenschaften). Gleichzeitig sollte von den Bezugswissenschaftler/innen ein angemessenes Verständnis für die spezifische Denk- und Arbeitsweise der zu akademisierenden Disziplinen erwartet werden. Dies kann erreicht werden, wenn die Professorinnen und Professoren dieser Disziplinen und die der Bezugswissenschaften einen intensiven fachlichen Austausch pflegen. Darüber hinaus hat diese Kooperation auch die Aufgabe, den Akademisierungsprozess mit theoretischen und methodischen Impulsen zu befruchten. Der praxisorientierte klinische Schwerpunkt des Studiums fordert die Integration der Bezugswissenschaften und bietet besonders gute Möglichkeiten, den Akademisierungsprozess mitzugestalten und voranzutreiben. Hier gilt es Raum zu schaffen für Vielfältigkeit in inhaltlichen und didaktischen Fragen, um möglichst umfangreich Erfahrungen sammeln zu können und das akademische Selbstverständnis zu stärken.

Wegen des praxisorientierten klinischen Studienschwerpunktes wird besonderer Wert darauf gelegt, dass die Studierenden über das „Fallverstehen“ forschend lernen und dazu beitragen, ihre Fächer auch mit Hilfe dieser reflexiven Praxiserfahrungen zu wissenschaftlichen Disziplinen zu entwickeln. Es ist wünschenswert, dass diese Studienseminare und Übungen auch interdisziplinär durchgeführt werden. So können Studierende (und Lehrende) unterschiedlicher Disziplinen miteinander und voneinander lernen und einüben, wie sie später als Berufstätige kooperieren können. Mit diesem „Fallverstehen“ kann berufliches Handeln erprobt und reflektiert sowie das Bewusstsein für die jeweils eigene berufliche Identität geschärft werden. Die Studierenden erleben hier, dass „ihre“ Disziplin in engem Kontakt zu anderen steht, die ebenfalls eigenes Wissen und Können besitzen und gleichermaßen auf Bezugswissenschaften angewiesen sind.

Der Akademisierungsprozess wird parallel zur Ausbildung auch von breit angelegten Forschungsaktivitäten bestimmt. Besonders in diesem akademischen Feld stehen die Gesundheitsfachdisziplinen – außer der Pflege – noch weitgehend am Anfang. Adler & von dem Knesebeck [8] heben hervor, dass der Aufbau einer qualitativ ausgewiesenen Forschung unabdingbar ist, wenn die Akademisierung gelingen soll. Die Forschung müsse grundlagenorientiert sein und dabei theoretische Modelle und Konzepte für die Berufsfelder entwickeln. Diese könnten anschließend empirisch erprobt werden und so den Übergang zur patientenorientierten Forschung bilden, die dann auch die Wirksamkeit von Handlungskonzepten überprüft.

Gleichzeitig ist auch denkbar, dass klinische Forschung neue theoretische Modelle generiert, die wiederum dazu dienen, klinisches Handeln zu verbessern [11]. Die von Schön [12] entwickelte ›Epistemologie von Praxis‹ stellt sich einer Praxis, die durch »complexity, uncertainty, instability, uniqueness and value-conflict« (S. 39) gekennzeichnet ist und die sich mit technischer Rationalität weder erfassen noch abbilden lässt. Den Kern der Schön`schen Epistemologie bildet der Reflexionstypus des reflection-in-action (S. 49), mit der Praktiker als reflective practitioners zu Forschern im Handlungsvollzug ihrer eigenen Praxis werden und Praxistheorien generieren, die permanent weiterentwickelt werden, ohne zu Theoriewissen zu erstarren, das für praktisches Handeln bedeutungslos ist. Reflection-in-action als Forschungsansatz passt zur Praxisorientierung der Studiengänge und stellt den Versuch dar, im Praxisfeld mit seinen großen Unwägbarkeiten und Widersprüchlichkeiten mit ungewöhnlichen und überraschenden Situationen (neu) umzugehen, um Wege zu erkunden, über die sich (neue) Handlungsmöglichkeiten erschließen lassen. Im Kern geht es in dieser Forschung um eine Prozessspirale von verschiedenen Stufen der Wahrnehmung des Handelns und der Überprüfung der Handlungen als eine kontinuierliche Problematisierung bzw. Evaluation von Praxis, wie z. B. Schaub ein Praxisforschungsprojekt zur Behandlung chronifiziert erkrankter Patientinnen und Patienten in Hausarztpraxen ausgewertet hat [11].

Die Akademisierung der Absolventen und Absolventinnen führt zu zahlreichen Arbeitsmöglichkeiten, die auch zu Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt beitragen. Diese werden dadurch entstehen, dass Menschen mit aufeinander abgestimmten bzw. abzustimmenden, aber unterschiedlichen Berufsausbildungen und mit unterschiedlichen Karrieremöglichkeiten innerhalb einer Berufsgruppe tätig sein werden, wie der Sachverständigenrat [13] schon 2007 ausgeführt hat (S.26). Dies wird von einzelnen Berufsverbänden, Teilen der Gewerkschaften und Teilen der Ärzteschaft befürchtet. Die Diskussion, auf welchen Arbeitsmarkt die Absolventinnen und Absolventen treffen werden, welche Tarifstrukturen und welche Tätigkeitsfelder für welche Bezahlung ihnen offenstehen werden, hat gerade erst begonnen. Die Frage der Akademisierung der Gesundheitsberufe ist mit dieser Diskussion eng verbunden – dennoch geht es dabei nicht im engeren Sinne um eine Frage der Akademisierung der Gesundheitsberufe, vielmehr betreffen diese Fragen deren Professionalisierung. Der Aspekt der „Akademisierung“ kann nicht mit dem übergeordneten Phänomen der „Professionalisierung“ gleichgesetzt werden. Kurtz [14] kennzeichnet „Professionalisierung“ mit Merkmalen, die einen guten Überblick geben über gesellschaftliche Bereiche, in die hinein Professionalisierung wirkt. Ferner betont die Professionalisierungssoziologie, dass „Professionalisierung“ als ein immer währender Prozess der Veränderung von Berufsgruppen auf Grund veränderter gesellschaftlicher Bedingungen zu verstehen ist [15].


Akademisierung der Gesundheitsberufe – Zukunftsperspektiven

Es ist zu früh, um eine erste kritische Sicht möglicher Auswirkungen der Folgen der Akademisierung durchführen zu können. Dennoch sollen hier Chancen sowie Entwicklungsmöglichkeiten, die aus diesem Prozess resultieren können, aufgezeigt werden. Deutschland versucht mit der jetzigen Akademisierungswelle Anschluss zu finden an den längst erreichten europäischen und US-amerikanischen Standard. Die Einführung der Modellklauseln kann nur als erster Schritt auf diesem Weg gewertet werden [16]. Insbesondere in Großbritannien, einigen skandinavischen Ländern, den Niederlanden und den USA ist die Entwicklung der Akademisierung bereits weit fortgeschritten einschließlich der Schaffung von entsprechenden Stellen auf dem Arbeitsmarkt. So wird verständlich, dass viele engagierte und sehr gute Fachschulabsolventen und / oder Abiturienten aus Deutschland abwandern, im Ausland studieren und auch später dort in angemessenen Positionen arbeiten. Es ist notwendig, in Deutschland Studienmodelle und Hochschulkooperationen zu schaffen, die das Studium so attraktiv machen, dass nicht nur deutsche Schülerinnen und Schüler hier bleiben, sondern dass auch ausländische Studierende nach Deutschland kommen.

In Zukunft wird die Arbeitsbeziehung zwischen der akademischen ärztlichen Medizin, den anderen genannten Disziplinen, wie z. B. der Psychologie, Soziologie, Linguistik oder den Rehabilitationswissenschaften, und den jetzt akademisierten Gesundheitsberufen eine zentrale Rolle spielen. Am ehesten wird diese neue Form der Zusammenarbeit gelingen, wenn versucht wird, gemeinsame Interessen herauszuarbeiten. Beispielhaft sollen hier zwei Felder genannt und näher ausgeführt werden. Es sind ein in Teilen gemeinsames Studium und gemeinsame klinische Forschungsprojekte.

Unter dem Stichwort „Interprofessional Education (IPE)“ hat die World Health Organization (WHO) [17] formuliert: „Interprofessional education occurs, when students from two or more professions learn about, from and with each other to enable effective collaboration and improve health outcomes” (S.7). Weiter heißt es bei der WHO, dass IPE ein notwendiger Schritt ist, um darauf vorbereitet zu sein, miteinander lokale Bedarfe der Versorgung zu orten, so dass die Studierenden lernen können, interprofessionell zu denken und kompetent zu sein, um in einem interdisziplinär zusammengesetzten Team arbeiten zu können. Dies kann am Beispiel des gemeinsamen „Fallverstehen“ erprobt werden. Auf diese Weise wird die unmittelbare gemeinsame Arbeit mit Patienten in unterschiedlichen Berufsrollen [18] geübt. Es ist anzunehmen, dass die Qualität der Diagnostik und Behandlung von Patientinnen und Patienten sich wesentlich verbessert, wenn die Kommunikation zwischen den beteiligten Berufsgruppen weitgehend offen und frei auf der Basis gegenseitiger Wertschätzung geführt wird. Daher ist das Erlernen und Erproben des professionellen Miteinanders eine nicht hoch genug einzuschätzende Qualität des Studiums und damit zwingend notwendig. Jüngst hat Hahn [19] vorgeschlagen, eine „Gesellschaft für Ausbildung in Gesundheitsberufen“ zu gründen, die sich zum Partner der existierenden „Gesellschaft für Medizinische Ausbildung“ entwickeln kann. In weiterer Zukunft könnten beide Gesellschaften miteinander verschmelzen. Dies würde die Interprofessionalität fördern, aber auch die Ausbildungsforschung für ein Gesundheitswesen der Zukunft auf ein Niveau heben, das sie international konkurrenzfähig macht.

Das zweite Feld betrifft die klinische Forschung. Zahllose Forschungsthemen bieten sich an, wenn besonders die Schnittstellen zwischen den einzelnen Disziplinen beachtet werden. Als Beispiel sei hier auf die Felder zwischen der ärztlichen Geburtshilfe und der Hebammenkunde oder auf dem Gebiet der Behandlung und Rehabilitation von Schlaganfällen zwischen den Feldern der Medizin, Pflege, Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie hingewiesen. Eine Übersicht zu weltweiten Forschungen auf dem Gebiet interdisziplinärer Forschungen bietet das „Human Resources for Health Framework for Action on Interprofessional Education & Collaborative Practice“ [17] Dabei kann es für alle Beteiligten sehr hilfreich sein, dass in diesem Prozess auf eine jahrzehntelange Forschungs- und Praxiserfahrung der Medizin und anderer Bezugswissenschaften sowie auf die unterschiedlich ausgereifte Forschungserfahrung und das schier unerschöpfliche Ausmaß an Praxiserfahrung der Gesundheitsberufe zurückgegriffen werden kann.

Es ist im Einzelnen noch nicht abzusehen, welche Folgen die angesprochenen Kooperationen für die Gesundheitsversorgung von morgen haben werden. Erfahrungen zeigen aber bereits heute, dass insbesondere auf dem Feld der Ko- und Multimorbidität sowie chronischer Erkrankungen gelingende Zusammenarbeit Leid mindern kann, weil koordiniertes multiperspektivisches und qualitativ hochstehendes berufliches Handeln die Möglichkeiten erhöht, Heilungswege aufzuzeigen. Die „Akademisierung“ der Gesundheitsberufe bildet hier einen nützlichen Baustein und ist kein Selbstzweck. Sie dient ausschließlich dazu, für mehr Gesundheit Sorge zu tragen und Menschen auf diesem Weg kenntnisreich und verantwortungsbewusst zu begleiten.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenskonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


Literatur

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Bundesministerium für Gesundheit. Bekanntmachung von Richtlinien über die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung von Modellvorhaben nach § 4 Absatz 6 Satz 3 des Ergotherapeutengesetzes, § 6 Absatz 4 Satz 3 des Hebammengesetzes, § 4 Absatz 6 Satz 3 des Logopädengesetzes und § 9 Absatz 3 Satz 3 des Masseur- und Physiotherapeutengesetzes vom 16. November. Bundesanzeiger. 2009;180:4052.
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Friedrichs A, Schaub HA. Interprofessionalität – aktuelle Rahmenbedingungen und Anforderungen an das Studium. Ausbildung für die Gesundheitsversorgung von morgen. Stuttgart: Schattauer-Verlag; 2011. S.98-101
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