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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Klinischer Patientenkontakt steigert nicht die Kommunikationsfertigkeiten von Zahnmedizinstudierenden

Vortrag/Lecture Zahnmedizin

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GMS Z Med Ausbild 2008;25(1):Doc05

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/zma/2008-25/zma000489.shtml

Eingereicht: 2. November 2007
Überarbeitet: 6. November 2007
Angenommen: 14. November 2007
Veröffentlicht: 15. Februar 2008

© 2008 Haak et al.
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Gliederung

Text

Kommunikative Fähigkeiten gehören zur Basiskompetenz des Zahnmediziners [1]. Unklar ist allerdings, ob bereits im Rahmen der klinischen Behandlungstätigkeit während des Zahnmedizinstudiums die spezifischen Fertigkeiten zur Kommunikation mit dem Patienten ausreichend gefördert werden. Ziel dieser Untersuchung war es daher, zu evaluieren, ob und inwieweit sich die Kommunikationsfertigkeiten von Studierenden des ersten klinischen Behandlungskurses infolge des direkten Patientenkontakts verbessern.

Die Teilnehmer des ersten klinischen Behandlungskurses wurden hinsichtlich ihrer kommunikativen Fertigkeiten und des Geschlechts verblindet in 2 Gruppen stratifiziert. Eine Gruppe wurde anschließend als Versuchsgruppe (n=14; ♀: 10, ♂: 4) definiert und nach dem Kurs erneut beobachtet. Die gesamte Kontaktzeit mit Patienten betrug 150 Stunden mit 75 Stunden als verantwortlicher Behandler. Alle Probanden führten vor Beginn und nach Abschluss des Kurses jeweils 2 Interviews mit Simulationspatienten, die von jeweils einem kalibrierten Beobachter bewertet wurden. Als Zielvariable diente eine Kurzversion des Calgary-Cambridge-Observation Guides (CCOG) mit 10 Items, die in einem Konsensprozess ausgewählt wurden. Die Summenscores wurden mittels Varianzanalyse mit Messwiederholung (α = 0,05) statistisch beurteilt.

Das Mittel der Summenwerte der Ausgangsbeobachtung lag bei 27,8 (11,6). Zwischen weiblichen und männlichen Teilnehmern zeigten sich keine signifikanten Unterschiede (♀: 28,7 (13,0), ♂: 25,5 (8,0)). Nach Abschluss des einsemestrigen Behandlungskurses lagen der Mittelwert bei 23,9 (5,4). Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen erster und zweiter Beobachtung sowohl für die Gesamtgruppe (p=0,48) als auch geschlechtsabhängig (p=0,36; ♀: 22,9 (4,9), ♂: 26,3 (6,6)) ermittelt werden.

Zusammengefasst legen die Resultate der vorliegenden Untersuchung nahe, dass sich ausschließlich durch den Patientenumgang im klinisch-praktischen Teil des Zahnmedizinstudiums Fertigkeiten der (Zahn-)arzt-Patienten-Kommunikation nicht automatisch verbessern. Daher ist für die Zukunft die curriculäre Implementierung von Ausbildungskonzepten zur Verbesserung der Zahnarzt-Patienten-Kommunikation empfehlenswert.


Literatur

1.
Plasschaert AJ, Holbrook WP, Delap E, Martinez C, Walmsley AD. Profile and competences for the European dentist. Eur J Dent Educ. 2005;9(3):98-107.