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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Asking students what they need to know: Klausurfragen von Studenten und Dozenten

Poster 11. Grazer Konferenz 03.-05. Mai 2007, Salzburg

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  • corresponding author Robert Zanner - Technische Universität München, Klinik für Anaesthesiologie, München, Deutschland
  • author Gerhard Schneider - Technische Universität München, Klinik für Anaesthesiologie, München, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2007;24(3):Doc127

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/zma/2007-24/zma000421.shtml

Eingereicht: 31. Mai 2007
Veröffentlicht: 15. August 2007

© 2007 Zanner et al.
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Gliederung

Poster

Der "Wechsel vom Lehren zum Lernen" markiert den Paradigmenwechsel von dozentenzentrierter Wissensvermittlung zur studentenzentrierten Ermöglichung des Lernens. Die vorliegende Studie schildert einen Ansatz, diese studentenzentrierte Gestaltung auf Klausuren auszudehnen.

Im Rahmen der Umsetzung der neuen Studienordnung im medizinischen Curriculum an der TU München (MediTUM) wurde das Fach Anästhesie zum Pflichtfach. Der Unterricht findet schwerpunktmäßig in Seminarform und im Rahmen von Praktika im OP statt. Begleitend existiert eine Pflichtvorlesung (2SWS). Von Beginn dieser Vorlesung an wurden die Studenten aufgefordert, die ihrer Meinung nach essentiellen Inhalte der Vorlesung in Klausurfragen umzuwandeln und an den Lehrbeauftragten der Klinik zu senden. Zusätzlich wurden die Studenten aufgefordert, klinische Fälle mit fallbezogenen Klausurfragen zu erstellen ("Paper Case"). Stichtag für die Einreichung der klinischen Fälle wurde 1,5 Monate vor Klausurtermin gesetzt. Für die besten drei klinischen Fälle wurde ein Buchpreis in Form eines Anästhesie-Lehrbuches ausgeschrieben. Die Klausur im Fach bestand aus einem "Paper Case" von Studenten und einem "Paper Case" von Dozenten erstellt, sowie Einzelfragen (50% von Studenten, 50% von Dozenten entworfen). Zur Benotung der Klausuren wurden die gesamten Fragen herangezogen. In einer Subanalyse wurden die Ergebnisse der Studentenfragen und die Ergebnisse der Dozentenfragen separat analysiert.

Die Anzahl korrekter Antworten betrug 80%, die Studentenfragen wurden zu 91% korrekt beantwortet (61-99%), die Dozentenfragen zu 69% (18-99%).

Die Rückmeldung der Studenten zur Methode, ihre eigenen Klausurfragen zu generieren, war durchgehend positiv. Die Gesamtergebnisse der Klausur lag über den Gesamtergebnissen der bisherigen (in üblicher Weise durchgeführten) Klausure. Das bessere Abschneiden dürfte zumindest zum Teil auf einen aktiven Lern- und Wiederholungseffekt bei Erstellung der Fragen zurückzuführen sein. Nach der Klausur wurde bekannt, dass die Studenten die selbst generierten Fragen über einen Semester-Emailverteiler ausgetauscht hatten. Dies dürfte ebenso zum guten Anschneiden bei diesem Fragenteil beigetragen haben. Als Folge der Initiative existiert nun ein Pool bisher ungenutzter Klausurfragen. In folgenden Jahren soll untersucht werden, ob folgende Jahrgänge bei Klausurfragen ihrer Vorgänger ähnlich gute Ergebnisse erzielen.