gms | German Medical Science

GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Evaluation von Kriterien für die Auswahl von Studierenden für das Medizinstudium

Abstract 10. Grazer Konferenz 11.-13.05.2006, Wien

  • corresponding author Hans-Georg Kraft - Medizinische Universität Innsbruck, Sektion für Humangenetik, Innsbruck, Österreich
  • author Julia Kompatscher - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • author Anna Kraft - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • author Johannes B. Schulze - Johann-Wolfgang Goethe Universität Frankfurt/Main, Dekanat, Fachbereich 16 - Medizin, Frankfurt/Main, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2007;24(2):Doc97

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/zma/2007-24/zma000391.shtml

Eingereicht: 11. Januar 2007
Veröffentlicht: 23. Mai 2007

© 2007 Kraft et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Beitrag

Im Juli 2005 bewirkte ein Urteil des EuGH, dass das Aufnahmeverfahren in Österreichischen Universitäten geändert werden musste. Daraufhin legte die Medizinische Universität Innsbruck die Anzahl der Studienplätze mit 550 fest und führte als Notmassnahme ein „first come first served” Verfahren ein, das die Studierenden nach dem Poststempel der komplett eingegangenen Unterlagen reihte. Auf Grund dieses Verfahrens wurden 227 Deutsche, 258 Österreicher/inn/en, 9 Südtiroler/inn/en und 12 aus anderen Staaten aufgenommen.

Um zu untersuchen, ob sich diese Studierenden untereinander sowie von jenen, die den Numerus-clausus in Deutschland geschafft haben, unterscheiden, wurde ein Fragebogen an alle Studierenden der MUI sowie der Medizinischen Fakultät der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt ausgeteilt. Dieser Fragebogen enthielt Kurz-Antwort-Fragen aus Chemie, Biologie, Mathematik und Physik sowie Fragen zu 5 so genannten „soft skills” (fachspezifische Vorkenntnisse, akademische Leistungen, musische Leistungen, soziales Engagement und sportliche Leistungen).

Während sich die Studierenden aus Deutschland bezüglich Alter, Dauer der sekundären Schulbildung und Geschlechtsverteilung signifikant von jenen aus Österreich unterschieden, gab es überraschend keine Unterschiede in den naturwissenschaftlichen Vorkenntnissen. Auch bei den soft skills gab es signifikante Unterschiede nur in jenen Gebieten, die in Deutschland Voraussetzung für das Medizinstudium sind (Notfall-Sanitäter und Pflegepraktikum).

Die vorliegenden Daten zeigen, dass sich österreichische und deutsche Medizinstudierende trotz stark unterschiedlicher Schulsysteme nicht wesentlich bezüglich ihrer Vorbildung unterscheiden.