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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Entwicklung eines Instruments zur Beurteilung kommunikativer Fertigkeiten im Medizinstudium

Abstract 9. Grazer Konferenz 22.-24.09.2005, Innsbruck

  • corresponding author Ingeborg Pucher-Matzner - Medizinische Universität Wien, Zentrum für Public Health, Institut für Medizinische Psychologie, Wien, Österreich
  • author Oskar Frischenschlager - Medizinische Universität Wien, Zentrum für Public Health, Institut für Medizinische Psychologie, Wien, Österreich
  • author Brigitte Eisenwort - Medizinische Universität Wien, Zentrum für Public Health, Institut für Medizinische Psychologie, Wien, Österreich
  • author Andreas Gleiss - Medizinische Universität Wien, Besondere Einrichtung für Medizinische Statistik und Informatik, Institut für Klinische Biometrie, Wien, Österreich
  • author Michael Schmidts - Medizinische Universität Wien, Besondere Einrichtung für Medizinische Aus- und Weiterbildung, Methodik und Entwicklung, Wien, Österreich

GMS Z Med Ausbild 2007;24(2):Doc85

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/zma/2007-24/zma000379.shtml

Eingereicht: 11. Januar 2007
Veröffentlicht: 23. Mai 2007

© 2007 Pucher-Matzner et al.
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Gliederung

Beitrag

Problemstellung: Den Entwicklungsprozess kommunikativer Fertigkeiten im Unterricht evaluieren zu wollen bedeutet neben der Notwendigkeit standardisierter Unterrichtsbedingungen ein objektives und reliables Instrument zur Beurteilung der Leistungen des Einzelnen zur Verfügung zu haben. Die von uns entwickelte "checklist professional behavior“ ermöglicht Beides. Sie dient als Unterrichtsgrundlage und Testinstrument, in dem die vorgegebenen Items gleichermaßen Handlungsanweisungen (z. B. "grüßt und stellt sich vor“) und Evaluationskriterien darstellen. Im Curriculum der MUW wird ärztliche Gesprächsführung zu mehreren Zeitpunkten in unterschiedlicher Dauer unterrichtet. Die vorliegende Untersuchung bezieht sich auf den Erwerb kommunikativer Grundfertigkeiten und die Erhebung einer bio-psycho-sozialen Anamnese (nach G. Engel), welche im dritten und vierten Semester (insgesamt 12 Unterrichtseinheiten) vermittelt werden. Der Einsatz der Checklist steigert die edukative Transparenz, indem sie zunächst als Unterrichtsgrundlage dient und am Ende zur Überprüfung des Wissens und der Fertigkeiten herangezogen wird.

Methode: In der vorliegenden Version, der mehrmals überarbeiteten Checklist finden sich die Bereiche "Gesprächsinhalt“ (Anamneseschritte, 26 Items), “Gesprächsstil“ (10 Items) und "Beziehung/Kontakt“ (12 Items). Zur testtheoretischen Überprüfung wurde folgendes Designs gewählt: Experten (Lehrende, die GF unterrichten, n=11) wurde gebeten Gesprächsverhalten anhand von standardisierten Videofilmen in zwei Schritten zu beurteilen.

1.
Lernphase: Der zunächst gezeigt Film zur Anamneseerhebung diente Übungszwecken, insofern als die Handhabung der Checklist erprobt und die von den ExpertInnen vorgenommenen Einschätzungen, insbesondere die Uneinigkeiten in der Beurteilung im Anschluss besprochen wurden.
2.
Testphase: Danach war ein zweiter Film zu beurteilen, wobei diese Daten in die Auswertung einfließen.

Ergebnis und Folgerungen: Zwei Drittel der Items erhaben eine hohe Übereinstimmung. Einige Items bedürfen einer Überarbeitung und weiteren Überprüfung. Vom zukünftigen Einsatz der Checklist erwarten wir uns eine größere Verbindlichkeit der Lernziele, eine Vereinheitlichung des Unterrichts, und im Anschluss die Möglichkeit die studentischen Leistungen zu beurteilen.