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GMS Zeitschrift für Hebammenwissenschaft

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e.V. (DGHWi)

ISSN 2366-5076

Die Vertrauensbeziehung zwischen freiberuflichen Hebammen und Klientinnen im Kontext der interprofessionellen Kooperation in den Frühen Hilfen: eine qualitative Studie

Originalarbeit

  • corresponding author Martina Schlüter-Cruse - Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Osnabrück, Deutschland; Private Universität Witten/Herdecke gGmbH, Fakultät für Gesundheit, Witten, Deutschland
  • author Friederike zu Sayn-Wittgenstein - Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Osnabrück, Deutschland; Private Universität Witten/Herdecke gGmbH, Fakultät für Gesundheit, Witten, Deutschland

GMS Z Hebammenwiss 2017;4:Doc03

doi: 10.3205/zhwi000009, urn:nbn:de:0183-zhwi0000098

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zhwi/2017-4/zhwi000009.shtml

Eingereicht: 29. April 2017
Angenommen: 18. September 2017
Veröffentlicht: 15. Dezember 2017

© 2017 Schlüter-Cruse et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Hintergrund: Für etwa 13% der Familien mit Säuglingen in Deutschland besteht Unterstützungsbedarf im Rahmen Früher Hilfen. Um die Entwicklungsbedingungen für Kinder zu fördern, gewinnt die Kooperation zwischen den Berufsgruppen des Gesundheits- und Sozialwesens an Relevanz. Freiberufliche Hebammen werden als Partnerinnen in den Netzwerken Früher Hilfen angesehen, ihre Perspektive zur Kooperation ist kaum erforscht.

Ziel: Die Studie analysiert zentrale Konzepte des Hebammenhandelns im Kontext der interprofessionellen Kooperation in den Frühen Hilfen.

Methodik: 27 problemzentrierte Interviews mit freiberuflichen Hebammen in Deutschland bilden die Basis der qualitativen Untersuchung. Der Feldzugang erfolgte über lokale Mailverteiler, Anzeigen in Hebammenzeitschriften, Besuche von Kongressen und durch Unterstützung von Gatekeepern. Die Interviews wurden mittels Leitfaden geführt, digital aufgezeichnet und transkribiert. Die Auswertung erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Kuckartz.

Ergebnisse: Als zentrales Konzept der Kooperation von Hebammen in den Frühen Hilfen wurde die Vertrauensbildung zwischen Hebammen und Klientinnen identifiziert. Diese prägt die Arbeitsbeziehung der beiden, sowie die Zusammenarbeit der Hebammen mit den Akteurinnen und Akteuren der Kinder- und Jugendhilfe. Einige Hebammen bauen auf dem Vertrauen der Klientinnen auf, um sie an Angebote des Jugendamtes zu vermitteln, andere nutzen es zur Abgrenzung vom Jugendamt.

Schlussfolgerung: Die Herausforderung für die freiberuflichen Hebammen besteht darin, ihre Rolle als Kooperationspartnerin in den Netzwerke Früher Hilfen zu finden, ohne dabei das Vertrauen der Frauen zu verlieren. Dies erfordert klare und verständliche Rahmenbedingungen für alle in die Netzwerke eingebundenen Akteurinnen und Akteure.

Schlüsselwörter: Frühe Hilfen, freiberufliche Hebamme, interprofessionelle Kooperation, Vertrauen


Hintergrund

Die gesundheitliche Entwicklung von Kindern ist mitunter von familiären psychosozialen Belastungen geprägt [13][48]. Die Folgen dieser Belastung werden u.a. mit einem höheren Ausmaß an Verhaltensproblemen [13][48], Einschränkungen der kognitiven Entwicklung und einer Verminderung der Affektregulation bei den Kindern beschrieben [48]. Einige Autor/innen erklären die erhöhte Vulnerabilität für psychische und körperliche Erkrankungen im Erwachsenenalter im Zusammenhang mit einer psychisch belasteten Kindheit [6].

Eine repräsentative Studie zu psychosozialen Belastungen bei Eltern belegt, dass ca. 13% der Familien mit Säuglingen in Deutschland als hoch belastet gelten und unterstreicht damit die Notwendigkeit von Prävention im Sinne Früher Hilfen. Als hochbelastet wird das Vorliegen von mindestens vier der folgenden Merkmale definiert: alleinerziehend, ungeplante Schwangerschaft, kindliche Dysregulation, hoher elterlicher Stress, elterliche Impulsivität, elterliche Gewalterfahrung in Paarbeziehungen, häufige Partnerschaftskonflikte, hohes Angststörungs-/Depressionsrisiko, negative elterliche Kindheitserfahrungen, SGBII Bezug und ein mütterliches Alter von unter 21 Jahren bei der Geburt des Kindes [7].

Seit 2012 wird im Rahmen der „Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen“ ([17] §3 Abs.4) [45] der Auf- und Ausbau spezifischer Angebote unterstützt, um förderliche Entwicklungsbedingungen für Kinder in ihren Familien zu stärken [27]. Als zentral für die Umsetzung dieser Aufgabe wird die Kooperation der Akteur/innen des Gesundheitssystems mit jenen aus der Kinder- und Jugendhilfe betont [25].

Familienhebammen sind als Kooperationspartner/innen Früher Hilfen im Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz ausdrücklich verankert ([17] §3 Abs.4). Familienhebammen sind staatlich geprüfte Hebammen und verfügen über eine Zusatzqualifikation. Sie leisten physische und psychosoziale Betreuung und Beratung von Familien mit einem erhöhten Unterstützungsbedarf während der Schwangerschaft und in den ersten zwölf Lebensmonaten des Säuglings [14]. Sie werden vom öffentlichen Gesundheitsdienst, der Kinder- und Jugendhilfe, freien Trägern der Wohlfahrtspflege oder von Stiftungen und Vereinen beauftragt und honoriert [14][23]. Zahlreiche Autoren untermauern die interprofessionelle Kooperation als zentrales Merkmal der Familienhebammenarbeit [2][14][16][22]([33] S.11). Diskussionen um eine bedarfsgerechte Versorgung belasteter Familien in Deutschland werden teilweise vor dem Hintergrund eines Mangels an Familienhebammen geführt [25][26].

Neben Familienhebammen sind auch freiberufliche Hebammen als „relevante Akteure aus dem Gesundheitswesen“ ([45] Art.2 Abs.3) aufgefordert in den Netzwerken Früher Hilfen zu kooperieren. Die Versorgung während Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit durch eine Hebamme steht als Regelleistung des Gesundheitswesens allen Frauen zur Verfügung ([39] §134a) und richtet sich auch an sozial und medizinisch belastete Schwangere und Mütter [14][23]. Freiberufliche Hebammen sind seltener als Familienhebammen in den Netzwerken Früher Hilfen aktiv [19]. Die mit dem Auf- und Ausbau der Netzwerke Früher Hilfen in Deutschland einhergehende Forderung nach Kooperation zwischen freiberuflichen Hebammen und den Akteur/innen in diesem Feld wirft grundlegende Fragen zur interprofessionellen Kooperation von Hebammen auf.

In einem integrativen Review wird als Ergebnis beschrieben, dass wenige Studien ausschließlich auf die Hebammenperspektive der interprofessionellen Kooperation fokussieren. In der Mehrheit der Studien wird die Hebammenperspektive unter einer disziplinenübergreifenden Perspektive subsummiert [35].

Hebammen in Schweden, Australien und Deutschland erleben die Kooperation mit den Berufsgruppen des Gesundheits- und Sozialwesens bei der Betreuung von Frauen und Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf als gewinnbringend [3][4][29][30]. Die Zusammenarbeit eröffnet ihnen Kontakte zu Frauen und Familien, zu denen der Zugang erschwert ist. Dies wiederum ermöglicht einen Beziehungsaufbau zu den Familien [29]. Sie geben an, von berufsgruppenübergreifenden Arbeitstreffen zu profitieren, in denen fallspezifische Probleme diskutiert [30] und psychosoziale Bedürfnisse von Familien erörtert werden [36]. In interdisziplinären Fallkonferenzen erlangen sie Kompetenzen zur Einschätzung von Familien in Problemlagen [3]. Von einer effektiven Vernetzung an der Schnittstelle zwischen vor- und nachgeburtlicher Versorgung sowie Kindergesundheitsversorgung profitieren aus Sicht von Hebammen und Kinder- und Familiengesundheitspflegenden in Schweden und Australien1 auch die Eltern. In beiden Ländern erhalten Frauen und ihre Neugeborenen während der Schwangerschaft, der Geburt und postnatal Betreuung durch eine Hebamme [4][15]. Darüber hinaus ist von Geburt an bis ins Kleinkindalter eine gesundheitliche Versorgung durch Kinder- und Familiengesundheitspflegende in Australien sowie durch Kindergesundheitspflegende in Schweden etabliert [4][15]. Durch die gelingende Zusammenarbeit beider Berufsgruppen können Verwirrungen und ein Gefühl des Verloren-Seins im Versorgungssystem der Eltern verhindert werden [4]. Effektive Arbeitsbeziehungen zwischen den Akteur/innen unterstützen den Aufbau positiver Beziehungen zu den Familien und bewirken eine längerfristige Aufrechterhaltung des Kontakts zu diesen [31]. Einer deutschen Untersuchung folgend wird beim Aufbau von Klienten-Beziehungen auch der Vertrauensbildung eine konstitutive Bedeutung zugeschrieben [8]. Betont wird die Autonomie der Adressat/innen, die aktiv den Professionellen Vertrauen schenken müssen, was nicht als unhinterfragte personale Ressource aufzufassen sei [8].

Interprofessionelle Arbeitsbeziehungen sind der Schlüssel zum Erfolg von Innovationen an der Schnittstelle zwischen geburtshilflichen Dienstleistungen und Kinder- und Familiengesundheitsdienstleistungen [29]. Um ein tieferes Verständnis der Arbeitsbeziehungen von australischen Hebammen zu gewinnen, wurden diese gebeten auf einer Liste auszuwählen, mit welchen Berufsgruppen sie am häufigsten zusammenarbeiten. Hebammen pflegen eine Zusammenarbeit insbesondere mit benachbarten Berufsgruppen des Gesundheitswesens. Der Aufbau von Arbeitsbeziehungen zu den anderen Akteur/innen benötigt oftmals viel Zeit und ihre Aufrechterhaltung gestaltet sich schwierig [31]. Die australische Untersuchung zeigt auch, dass Hebammen und andere Berufsgruppen der Beziehungsdimension im Hinblick auf die Intensität von Zusammenarbeit eine höhere Bedeutung als organisatorischen Faktoren beimessen [31]. Dieses Ergebnis bestätigen 1.418 Mitarbeitende aus dem Gesundheits- und Sozialwesen in einer norwegischen Querschnittsstudie, die Führungsstrukturen und formalen Faktoren eine geringere Bedeutung zuweisen als interprofessionellen Beziehungen [5].

Ein respekt- und vertrauensvoller Umgang gilt als bedeutsam im Hinblick auf eine erfolgreiche interprofessionelle Zusammenarbeit [5][37]. Auf die Frage, was zur Erreichung guter Zusammenarbeit am wichtigsten sei, werden Vertrauen und Respekt von Hebammen, Ärzt/innen, child protection workers und public health nurses in Norwegen am höchsten bewertet, gefolgt von professioneller Kompetenz, Verbindlichkeit und der Fähigkeit zusammen arbeiten zu können [5].

Durch die in Deutschland vorgesehene Einbindung freiberuflicher Hebammen in die Netzwerke Früher Hilfen sind diese aufgefordert, mit den Berufsgruppen des Gesundheits- und Sozialwesens zu kooperieren. Vor diesem Hintergrund ist es von Interesse zu erfahren, welche Sichtweise freiberufliche Hebammen auf die Zusammenarbeit mit den Akteur/innen in diesem Feld zeigen.


Ziel

In diesem Artikel werden Teilergebnisse einer Studie dargestellt, deren Ziel es ist, empirisch fundierte Einblicke in die interprofessionelle Kooperation freiberuflicher Hebammen mit den Akteur/innen der Frühen Hilfen zu gewinnen. Im Mittelpunkt steht die Hebammenperspektive.

Die forschungsleitende Untersuchungsfrage des in diesem Artikel gewählten Ausschnitts der Studie lautet:

Welche zentralen Konzepte prägen aus Sicht freiberuflicher Hebammen ihr Handeln im Kontext der interprofessionellen Kooperation in den Frühen Hilfen?


Methodik

Design

Zur Beantwortung der Forschungsfrage wird ein qualitatives Design gewählt. Dieser Zugang eignet sich, um Erkenntnisse über bislang wenig erforschte Facetten des alltäglichen Handelns von Hebammen zu gewinnen. Die Methoden qualitativer Forschung zielen darauf ab, das „Handeln und Interagieren der Subjekte“ ([9] S.27) in ihren Alltagswelten zu beschreiben. Qualitative Forschung gestattet einen erklärenden und verstehenden Zugang zu den Daten ([44] S.5). Ihr Ziel ist es, soziale Wirklichkeiten besser verstehbar und Abläufe, Deutungsmuster und Strukturmerkmale sichtbar zu machen ([10] S.14]. Die Zielgruppe waren freiberufliche Hebammen, die mindestens eine der Leistungen auf der Basis des Vertrags zur Versorgung mit Hebammenhilfe ([39] §134a] ausüben: Leistungen in der Schwangerschaft, während der Geburt und/oder in Wochenbett bzw. Stillzeit. Der Umfang der Freiberuflichkeit sollte im Sinne einer Minimalforderung mindestens zehn Stunden pro Woche umfassen, um ein angemessenes Minimum an Erfahrung sicher zu stellen.

Zugang und Datenerhebung

Um Kontraste auf regionaler Ebene zu erfassen wurde bundesweit rekrutiert. Ein guter Zugang zur Berufsgruppe der Hebammen ergab sich über die Zugehörigkeit der Erstautorin zur Berufsgruppe der Hebammen und ihre Mitgliedschaft im Deutschen Hebammenverband e.V. Es wurden lokale Mailverteiler genutzt und im Rahmen von Tagungen und Kongressen des Verbands über das Forschungsprojekt informiert und zur Teilnahme aufgerufen. Der Feldzugang erfolgte darüber hinaus durch Unterstützung von Gatekeepern sowie einen Aufruf zur Studienteilnahme in den deutschen Hebammenzeitschriften.

Zur Datenerhebung wurden insgesamt 27 problemzentrierte Interviews [46] mit einem Leitfaden geführt, digital aufgezeichnet und transkribiert. Der Leitfaden umfasste unterschiedliche Themenblöcke, beispielsweise zur interdisziplinären Zusammenarbeit freiberuflicher Hebammen mit den Berufsgruppen des Gesundheits- und Sozialwesens oder zum Verständnis Früher Hilfen. Um ein offenes Vorgehen zu unterstützen, wurden die Fragestellungen im Leitfaden dem Gesprächsverlauf angepasst und Relevanzsetzungen seitens der Interviewpartnerinnen ermöglicht ([46] S.57).

Kennzeichnend für das problemzentrierte Interview ist, dass es am theoretisch-wissenschaftlichen Vorverständnis der Forscherin anknüpft ([20] S.333). Dies macht es möglich, Interviewaussagen verstehend nachvollziehen und am Problem orientierte Nachfragen zu stellen [47]. Die Dynamik von Offenheit und Theoriegeleitetheit im Erhebungsprozess ermöglicht eine adäquate Auswertung der Daten im weiteren Verlauf ([46] S.53). Vor diesem Hintergrund wurde das problemzentrierte Interview in Abgrenzung zu anderen Interviewformen als geeignete Methode angesehen.

Mittels Kurzfragebogen erfolgte die Erfassung der soziodemographischen Daten der Teilnehmerinnen. In einem Postskriptum wurden erste Interpretationsideen notiert.

Auswahl der Stichprobe

Die Auswahl der Hebammen folgte dem Prinzip des Theoretischen Samplings ([11] S.61–91) ([43] S.148–52) mit dem Ziel, unterschiedliche Facetten des untersuchten Phänomens herauszuarbeiten ([44] S.22). Theoretisches Sampling meint, die Daten während des gesamten Untersuchungszeitraums parallel zu erheben, zu analysieren und währenddessen darüber zu entscheiden, welche Personen als nächstes in die Forschung einbezogen werden sollen ([12] S.151). So wurde gezielt nach freiberuflichen Hebammen gesucht, die in landesspezifische Projekte Früher Hilfen eingebunden waren oder über erweiterte Kompetenzen im Bereich der Frühen Hilfen verfügten, nachdem sich im Anschluss an die erste Analysephase zeigte, dass nur wenige Hebammen aktiv in die lokalen Netzwerke eingebunden waren. Im Sinne einer Kontrastierung wurden Interviews mit langjährig erfahrenen Hebammen und Berufsanfängerinnen geführt, da die Analyse auf einen Zusammenhang zwischen Berufserfahrung und der Ausgestaltung von Kooperation hinwies. Nachdem eine „theoretische Sättigung“ ([11] S.76–7) erreicht war, d.h. keine Daten zur Entwicklung weiterer Eigenschaften der Kategorien mehr gefunden wurden, endete der Sampling-Prozess.

Analyse

Die Auswertung der Daten erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Kuckartz ([18] S.100), für den die Hermeneutik einen wichtigen Orientierungspunkt bildet ([18] S.17–8). Damit wird die interpretative Form der Inhaltsanalyse hervorgehoben, die Textauswertung als eine „menschliche Verstehens- und Interpretationsleistung“ ([18] S.27) begreift. Die gewählte Auswertungsmethode erscheint für die vorliegende Arbeit besonders geeignet, da Vorwissen integriert und gleichzeitig analytische Perspektiven einbezogen werden können.

Für alle Interviews wurden Fallzusammenfassungen und Memos erstellt ([18] S.57–62). Auf diese Weise konnte ein Gesamtverständnis für den jeweiligen Interviewtext auf der Basis der Forschungsfragen entwickelt werden ([18] S.58). Die Fallzusammenfassungen bildeten die Grundlage für die Formulierung zentraler Themen, aus denen vorläufige Hauptkategorien entstanden. Weitere Hauptkategorien wurden aus dem Leitfaden entwickelt. Die Kategorienbildung erfolgte sowohl induktiv als auch deduktiv ([18] S.62). In der Anfangsphase entstanden umfangreiche Interpretationen in Form von Memos, die im weiteren Verlauf der Analyse detailliertere Formen annahmen. Dies erwies sich als wichtiger Schritt bei der Kategorienentwicklung. In einem ersten Kodierprozess wurde sämtliches vorliegendes Material mit den Hauptkategorien kodiert. Im nächsten Schritt folgte die Ausdifferenzierung und Bildung von Subkategorien anhand des Materials, das der jeweiligen Hauptkategorie zugeordnet wurde.

Die Arbeit orientierte sich an den Gütekriterien nach Steinke ([41] S.323–31). Interpretationen in Forschungsgruppen mit Pflege- und Hebammenwissenschaftlerinnen der Hochschule Osnabrück sowie die Reflektion der Kategorienbildung mit der Co-Autorin waren fester Bestandteil des Forschungsprozesses und gewährleisten intersubjektive Nachvollziehbarkeit. Die empirische Verankerung ist über Zitate gesichert, welche eine Rückbindung der Kategorien mit den Aussagen der Befragten gestatten.

Das ethische Clearing erfolgte im März 2014 an der Universität Witten/Herdecke. Die Teilnehmerinnen unterzeichneten einen Informed Consent.


Ergebnisse

Die befragten Hebammen (n=27) wiesen ein Durchschnittsalter von 41,4 Jahren und eine Berufserfahrung von 16,6 Jahren auf. Die Interviews wurden in städtischen und ländlichen Regionen in 13 Bundesländern geführt. Die Datenerhebungsphase dauerte von Juni 2014 bis Februar 2016. Die Datenanalyse erfolgte parallel und wurde nach Abschluss der Datenerhebung weiter fortgesetzt. Die Mehrheit der Hebammen waren ausschließlich freiberuflich tätig (70%, n=19), während 30% (n=8) ihre Freiberuflichkeit mit einer Klinikanstellung kombinierten. Die Wochenbettbetreuung war die am häufigsten angebotene Leistung und wurde von allen Befragten verrichtet, gefolgt von Leistungen der Schwangerenvorsorge und -betreuung. Insgesamt 45% (n=12) Hebammen waren geburtshilflich aktiv, wovon die Mehrheit (26%, n=7) die Geburtshilfe als angestellte Leistung in der Klinik erbrachte.

Die Studie geht der Frage nach der Perspektive freiberuflicher Hebammen zu ihrer Kooperation mit den Akteur/innen der Frühen Hilfen nach. Als zentrales Konzept der Kooperation von freiberuflichen Hebammen in den Frühen Hilfen wurde die Vertrauensbildung zwischen Hebammen und ihren Klientinnen identifiziert. Diese spiegelt sich auf zwei Ebenen: in der Arbeitsbeziehung zu den Klientinnen sowie in der Kooperation mit den Akteur/innen der Kinder- und Jugendhilfe.

Vertrauen im Kontext der Arbeitsbeziehung zu den Klientinnen

Das Vertrauen der Frauen gewinnen und aufrechterhalten

In Bezug auf die Vertrauensbildung zwischen den freiberuflichen Hebammen und den von ihnen betreuten Klientinnen betonen die Interviewten die Bedeutung des ihnen entgegengebrachten Vertrauens. Manche Hebammen erfahren, dass ihnen aufgrund ihres professionellen Status Vertrauen zugesprochen wird. Häufig genießen sie einen „Vertrauensvorschuss“:

„Und (...) ich denke, das war schon immer so, dass auch eine Hebamme eine wichtige Vertrauensperson war."

Die hier zitierte Hebamme braucht aus ihrer Sicht nicht viel tun, um Vertrauen zu den Frauen herzustellen. Sie profitiert von einem grundlegenden, scheinbar traditionell verankerten Vertrauen, das mit dem Hebammenberuf in Verbindung gebracht wird. Ähnlich beschreibt eine andere Hebamme, dass ihr per se Vertrauen zugeschrieben wird, was sie mit Blick auf andere Professionen „eigentlich ein bisschen unverdient“ findet. Aber nicht alle Interviewten teilen diese Erfahrungen. Manchmal muss das Vertrauen zwischen Frau und Hebamme im Verlauf der Betreuungssituation erst wachsen. Eine freiberufliche Hebamme betont die zeitliche Dimension, die der Vertrauensaufbau mitunter kosten kann:

„Weil die Frau, also am Anfang hatten wir halt Schwierigkeiten, so dieses Vertrauen aufzubauen […], auch weil sie halt einfach in der Kindheit einiges erlebt hatte, ja, hat sie halt nicht so vielen Menschen vertraut. Und bis wir überhaupt auf dieser Stufe waren, wo sie mir vertraut hat, hat's lange gedauert."

Sie zeigt, dass es zuweilen harte Arbeit ist, das Vertrauen der Frauen zu gewinnen. Obschon es zeitintensiv ist, so versteht sie es doch als Teil ihres professionellen Auftrags. Vertrauensbildung wird damit zur Basis der Arbeitsbeziehung zwischen ihr und der betreuten Frau.

Bewerten Hebammen die familiäre Situation als subjektiv kritisch, nehmen sie mitunter Abstand von ihren üblichen Betreuungsprinzipien und beschränken sich auf die Aufrechterhaltung des Vertrauens zu den Frauen. In solchen Situationen wird Vertrauen zum zentralen Element der professionellen Beziehungsgestaltung mit dem Ziel, den Zugang zu den Frauen nicht zu verlieren.

„Also, ich habe meine Ziele nicht so hochgesteckt, sondern habe einfach nur versucht, ein gutes Vertrauensverhältnis zu haben, um mitzukriegen, wenn es ganz dramatisch wird. Und habe eben versucht, eher die Frau in dem zu bestärken, was sie richtigmacht […] anstatt aufzuzeigen, was nicht gut läuft so."

Die Hebamme knüpft an die Ressourcen der Frau an und stellt den Zugang zur Frau über ihre professionellen Erwartungen einer guten Mutter-Kind-Beziehung. „Ein gutes Vertrauensverhältnis zu haben“ wird bei dieser Hebamme zu einer gezielten Vorgehensweise, um zu „quasi das Schlimmste zu verhindern“. Damit bewegt sie sich möglicherweise an der Grenze ihrer Kompetenzen.

Das Vertrauen der Frauen verlieren

Auf der anderen Seite thematisieren die Hebammen die Sorge, das Vertrauen der von ihnen betreuten Frauen zu verlieren. Dieser Aspekt tritt an der Schnittstelle zu den Frühen Hilfen in den Vordergrund, wie beispielsweise bei der Vermittlung einer Familienhebamme oder in der Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendhilfe.

a. Vertrauensverlust an der Schnittstelle zur Familienhebamme

Freiberufliche Hebammen halten das Fortbestehen einer gewachsenen Vertrauensbeziehung zur Frau bei der Weiterleitung an eine Familienhebamme für bedeutsam.

„Und bis wir überhaupt auf dieser Stufe waren, wo sie mir vertraut hat, hat's lange gedauert. Und ich glaube, wenn man da so abrupt gesagt hätte: ,Okay, ich komme heute nicht mehr und ab nächster Woche kommt eine andere Kollegin, eine Familienhebamme.‘ Ich glaube, das wäre für sie nicht so günstig gewesen. Und deshalb haben wir es so gemacht, dass wir drei Hausbesuche zusammen hatten."

Die Hebamme hat die Erfahrung gemacht, dass gemeinsame Hausbesuche von freiberuflicher Hebamme und Familienhebamme verhindern können, dass die Frau das Vertrauen an die Hebamme verliert. Eine andere Hebamme beschreibt ihre Bedenken bei der Weiterleitung an eine Familienhebamme mit der Metapher vom „kippenden Vertrauensverhältnis“. Ihre Lösungsstrategie zielt in eine ähnliche Richtung: sie wünscht sich, dass freiberufliche Hebamme und Familienhebamme „als Team zusammen arbeiten“. Darunter versteht sie, dass sie als freiberufliche Hebamme ihre Arbeit mit der Frau fortsetzt, während die Familienhebamme „nochmal zusätzlich“ kommt.

Für eine Beleghebamme, die ihre Frauen während der Schwangerschaft, zur Geburt und in Wochenbett und Stillzeit begleitet, ist die Vermittlung an eine Familienhebamme nur schwer vorstellbar. Ihre Strategie, das Vertrauen der Frauen nicht zu verlieren, lautet:

„Und wenn man schon einen Kontakt aufgebaut hat, dann würde ich sie nicht einfach wieder abgeben."

Durch den Kontakt hat sich eine vertrauensvolle Beziehung entwickelt. Vor diesem Hintergrund stellt die Weiterleitung der Klientin an eine Familienhebamme einen Verlust für die Hebamme dar. Obschon die Hebamme um das Angebot von Familienhebammen weiß, würde sie nicht in jedem Fall an diese verweisen. Die Vertrauensbeziehung ist für die Hebamme scheinbar funktional, die Bedürfnisse der Frau werden möglicherweise untergeordnet. Die gleiche Hebamme konstatiert, dass sie bislang kaum Erfahrungen mit Situationen wie dieser hat. Das führt sie darauf zurück, dass ihre Frauen meistens „gebildet oder reflektiert“ sind und sie in der Regel nicht die Familien betreut, „die die größte Unterstützung brauchen“.

b. Vertrauensverlust durch die Nähe zum Jugendamt

Thematisiert wird in den Interviews die Sorge, durch eine Zusammenarbeit mit dem Jugendamt das Vertrauen der Frauen zu verlieren. So schildert eine Hebamme, wie eine Mutter den Kontakt zu ihr abbricht, weil sie annimmt, dass die Hebamme mit dem Jugendamt kooperiert.

„[…] und da hat sie mir dann auch klar und deutlich gesagt, dass sie alleine zurechtkommen möchte und sie meine Hilfe nicht in Anspruch nehmen möchte mehr, weil sie denkt, sie schafft das alleine und sie hat öfters mal das Gefühl, dass ihre Arbeit kontrolliert wird, dass ich praktisch an das Jugendamt gehe und denen das mitteile, dass ich so eher die Beobachterfunktion habe, obwohl ich das nicht gemacht habe. Also sie hat sich da sehr kontrolliert gefühlt und wollte das einfach nicht mehr."

Die Hebamme erfährt, wie ihr die Frau das Vertrauen entzieht, da sie eine Zusammenarbeit mit dem Jugendamt unterstellt. Obschon es nach Aussage der Hebamme den Kontakt zum Jugendamt nicht gab, überrascht an dieser Stelle die hohe Sensibilität der Klientin, deren Verhältnis zum Jugendamt von Ängsten geprägt ist. Es kommt zu einem abrupten Ende des Kontakts, der sich aus Hebammensicht darin äußert, dass die Frau nach anfänglich vertrauensvoller Zusammenarbeit plötzlich den „Schalter umgelegt“ hat.

Die Sorge, bei einer Kooperation mit der Kinder- und Jugendhilfe das Vertrauen der Eltern zu verlieren, äußert eine junge Hebamme, die parallel zu einer Familienhilfe des Jugendamtes eine Frau im Wochenbett begleitet. Aus ihrer Perspektive kann ein Gespräch zwischen beiden Berufsgruppen vor der Haustür folgenreiche Konsequenzen haben.

„Und die Familien haben uns halt gesehen, wie wir noch draußen kurz gesprochen haben. Und da ist halt irgendwann die Frage gewesen, wie viel vertrauen die mir noch? Weil die mich auch explizit darauf angesprochen haben: ,Ach hast Du Dich noch gut unterhalten mit denen, ja.‘"

Die Hebamme gibt Einblicke in die Befürchtung der Familie, sie könne über eine zu starke Nähe zum Jugendamt verfügen. Sie erlebt, wie exakt die Familie ihr Handeln beobachtet. Dies zeigt sich daran, dass die Eltern sie explizit auf das Gespräch vor der Tür ansprechen und sie mit der Unterstellung konfrontieren, hier einen Austausch zu pflegen, den sie nicht wünschen. Deutlich wird aber auch der Konflikt der Hebamme, die ein Ende der Vertrauensbeziehung zu den Eltern befürchtet.

Vertrauen im Kontext der Kooperation mit den Akteur/innen der Kinder- und Jugendhilfe

Die Vertrauensbildung zwischen Klientinnen und Hebammen stellt auch auf Akteursebene - hier zwischen freiberuflichen Hebammen und der Kinder- und Jugendhilfe - ein wichtiges Element dar. Manche Hebammen nutzen das Vertrauen der Frauen zur Abgrenzung vom Jugendamt, andere bauen im Sinne einer Vermittlung darauf auf.

Vertrauen als Strategie der Abgrenzung

In der Kooperation mit dem Jugendamt wird das Vertrauen der Frauen für manche Hebammen zur Strategie: sie nutzen es, um sich gegenüber der Kinder- und Jugendhilfe abzugrenzen.

„Weil wir Hebammen – ich kann jetzt glaube ich für „wir“ sprechen – so schnell diesen Draht haben zum Vertrauen, dass die Frauen sich öffnen. So. Ich glaub das ist nochmal anders, als wenn da jemand vom Jugendamt kommt, vom Amt kommt."

In dem Zitat wird deutlich, wie die Hebamme Stereotype über die eigene Berufsgruppe sowie über das Jugendamt nutzt, um die Disziplinen voneinander abzugrenzen. Eine Generalisierung ihrer Position unterstreicht die Aussagekraft. Mit ihrer Argumentation spricht sie dem Jugendamt jegliches Vertrauen zu den Frauen ab. An dieser Stelle offenbaren sich möglicherweise ihre fehlenden Kenntnisse über die unterstützenden Angebote des Jugendamtes. Ähnlich resümiert eine andere Hebamme:

„Also ich glaube, wir haben einen ganz anderen Status in den Familien so als Vertrauensperson. Wahrscheinlich auch einfach, weil klar ist, wir sind nicht Staat, Jugendamt, was auch immer."

Diese Interviewte argumentiert mit Stereotypen, die sich mit folgenden Worten zusammenfassen lassen: Hebammen genießen einen Vertrauensstatus, das Jugendamt dagegen nicht. Sie offenbart eine Perspektive, die durch eine Distanz gegenüber dem Jugendamt geprägt ist.

Auf dem Vertrauen der Frauen aufbauen

Auf der anderen Seite bauen freiberufliche Hebammen auf dem Vertrauen der Frauen auf, um sie bei Bedarf an Angebote des Jugendamtes zu vermitteln. Einige Hebammen haben die Erfahrung gemacht, dass das Jugendamt für manche Frauen „mit ganz viel Angst behaftet“ ist und dessen Angebote auf Ablehnung stoßen. Dies nehmen die Interviewten zum Anlass, die Frauen über die Unterstützungsmöglichkeiten aufzuklären und bei Bedarf an weitere Hilfen zu vermitteln.

„Und es ist ja auch so, wenn da draufsteht, Jugendhilfe oder Jugendamt, denn kriegen die Leute ja schon das P und sagen: ,Oh, was wollen die hier?‘ Ne, das ist ja auch schlecht! Und da ist es eigentlich ganz gut, wenn wir aus der Position die wir haben, die ich als Vertrauensperson habe, sage, ne die wollen euch überhaupt nichts. Sondern die bringen dann auch so einen dicken Ordner mit, Erstes Lebensjahr des Kindes […]. Und erzählen dann, was alles geht."

Die zitierte Hebamme knüpft an das bestehende Vertrauensverhältnis zur Frau an, um Vorurteile zu relativieren und über Angebote der Frühen Hilfen zu informieren.

Ähnlich agiert eine weitere Hebamme. Sie weiß um die Sorge der Frau, das Jugendamt könnte ihr die Kinder wegnehmen. Sie beruhigt, klärt auf und stellt schließlich mit dem Einverständnis der Frau einen Kontakt zum Jugendamt her. Im Weiteren erfährt die Frau durch das Jugendamt Unterstützung und Entlastung.

„Dann habe ich ihr nochmal versucht zu erklären: ,Moment. Bis die Kinder weggenommen werden ist es ein langer Weg und du versorgst die gut, also würde da gar kein Problem bestehen.' Und dann habe ich da wieder angerufen, denen Namen und alles gegeben und die haben sich dann gekümmert."

Zusammenfassend stellt sich die Vertrauensbeziehung zu den Frauen als zentrales Konzept dar, welches das Hebammenhandeln in den Frühen Hilfen prägt. Vertrauen erhält damit einen besonderen Stellenwert, auch in der Kooperation mit den Berufsgruppen des Sozialwesens.


Diskussion

Ausgangspunkt der Studie war die Frage nach der interprofessionellen Kooperation freiberuflicher Hebammen mit den Akteur/innen der Frühen Hilfen. Schwerpunkt der Analyse bildete die Vertrauensbeziehung zwischen Hebamme und Klientin in diesem Feld. Auffallend in den Interviews ist die starke Betonung der Vertrauensbildung zu den Klientinnen, die im Kontext der Zusammenarbeit mit den Akteur/innen Früher Hilfen als zentrales Konzept erscheint. Gleichzeitig prägt sie die Beziehungsgestaltung der Hebammen mit den Akteur/innen der Kinder- und Jugendhilfe.

Die befragten Hebammen konstruieren Vertrauen als zentrales Element der Arbeitsbeziehung zu ihren Klientinnen. Diese Ergebnisse decken sich mit den Ausführungen in der Fachliteratur für Hebammen: Vertrauensbildung wird als „Basis der Beziehung zwischen Frau und Hebamme“ ([1] S.33), als „wesentlicher Aspekt der Beziehungsarbeit“ ([38] S.21) sowie als „Herzstück der Hebammenarbeit“ ([38] S.21) bezeichnet. Ein allgemeiner Vertrauensvorschuss, den der Hebammenberuf in der Gesellschaft genießt, wurde bereits bei Lange und Liebald [22] aufgezeigt. Rettig, Schröder und Zeller [33] thematisieren den Vertrauensaspekt auch in der Beziehung zwischen Familienhebammen und ihren Klientinnen und identifizierten in diesem Zusammenhang Vertrauen als eine „ständig erbrachte Leistung von Familienhebamme und Adressat/in“ ([33] S.129). Die zentrale Bedeutung der Vertrauensbeziehung zwischen Familienhebammen und Frauen belegt auch Ayerle [2].

Die Einbindung von Hebammen in die Netzwerke Frühe Hilfen wird vor dem Hintergrund des ihnen entgegengebrachten Vertrauens betont, das sich dadurch ergibt, dass ihre Leistungen regelhaft in Anspruch genommen werden und deshalb als nicht stigmatisierend erlebt werden [32]. Darüber hinaus wird die Vertrauensbeziehung durch die Bindung der Hebamme an die Schweigepflicht geschützt ([24] S.78)([42] §203).

Die Vertrauensbildung zwischen Hebamme und Klientin zeigt unterschiedliche Facetten. Einige der befragten Hebammen nutzen die Vertrauensbeziehung bei der Betreuung von Frauen in belasteten Lebenslagen als gezielte Vorgehensweise, um einen Zugang zu den Frauen aufrecht zu erhalten. Auffällig ist, dass Hebammen dabei vor allem an vorhandene Ressourcen der Frau anknüpfen. Eine Untersuchung zum Handeln von Familienhebammen ([33] S.122) zeigt, dass die Herstellung einer Arbeitsbeziehung von Familienhebammen zu den Frauen darauf abzielen kann, über Loben und Stärken die Adressatinnen handlungsfähig zu erhalten. Die Autorinnen deuten diese Art der Beziehungsgestaltung zwischen Familienhebamme und Frau als „kleinsten gemeinsamen Nenner“ ([33] S.124). Da sowohl Hebammen wie auch Familienhebammen die Vertrauensbeziehung strategisch nutzen, kann dies möglicherweise als Teil des professionellen Selbstverständnisses von Hebammen gedeutet werden.

Andere Hebammen bauen auf dem Vertrauen der Frauen auf, um diese an Angebote der Kinder- und Jugendhilfe zu vermitteln. Da entsprechende Kooperationsverpflichtungen für freiberufliche Hebammen nicht vorliegen [26], zeigt sich an dieser Stelle die hohe Kooperationsbereitschaft der Hebammen, die auch Ayerle, Mattern & Fleischer [3] beschreiben. Eine weitere Studie weist freiberuflichen Hebammen neben Jugendamt und Beratungsstellen eine vermittelnde Rolle von Kontakten zu Familienhebammen zu [2]. Auch der Gesetzgeber sieht offenbar die besondere Eignung von Hebammen in diesem Feld und erweiterte 2015 mit Inkrafttreten des Präventionsgesetzes [28] die Hebammenhilfe im Wochenbett von zuvor acht auf zwölf Wochen ([39] §24d).

Einigen Befragten fällt es schwer, Frauen an Angebote der Frühen Hilfen zu vermitteln, da sie einen Verlust der vertrauensvollen Beziehung befürchten. Dass Hebammen bei erweitertem Unterstützungsbedarf die Frauen nur in Ausnahmenfällen an andere Berufsgruppen weiterleiten, wurde auch von Sayn-Wittgenstein, Lange und Knorz [34] festgestellt. Als Gründe identifizierten sie eine Überschätzung der eigenen Kompetenzen und Konkurrenzmechanismen. In der vorliegenden Arbeit bestätigt sich die Annahme der Autorinnen, dass vor dem Hintergrund der Wahrung eigener Interessen die Bedürfnisse der Nutzerinnen nicht immer in den Mittelpunkt gestellt werden [34]. Es zeigte sich, dass manche Hebammen in der Kooperation mit der Kinder- und Jugendhilfe stärker auf Abgrenzung als auf Vermittlung setzen. Sie offenbaren eine Perspektive, welche die Bereitschaft zu kooperieren einschränken kann. Das zögerliche Eingehen von Kooperation von Seiten der Akteur/innen des Gesundheitswesens mit denen der Kinder- und Jugendhilfe wird auch im Zwischenbericht des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen [26] beschrieben. Begründet wird dies damit, dass Unkenntnis des jeweiligen anderen Systems und seiner Handlungslogiken die Zusammenarbeit und das Verständnis füreinander erschweren. Es wird konstatiert, dass nicht allen Akteur/innen des Gesundheitswesens die unterstützenden Hilfen der Kinder- und Jugendhilfe bekannt sind [26]. Möglicherweise lassen sich die Abgrenzungstendenzen einiger Hebammen dieser Studie auf mangelnde Kenntnisse der Angebote der Frühen Hilfen sowie der Arbeitsweisen anderer Berufsgruppen zurückführen.

Einige Hebammen schildern, dass Frauen mit einem besonderen Unterstützungsbedarf seltener zu ihrer Klientel gehören. In weiteren Untersuchungen wurde belegt, dass schwangere Frauen mit besonderer sozialer oder psychischer Belastung, alleinstehende Schwangere und Schwangere mit Migrationshintergrund die Angebote der Schwangerenvorsorge seltener in Anspruch nehmen [34][40]. Der Versorgungsauftrag freiberuflicher Hebammen schließt jedoch vulnerable Frauen nicht aus [14][23].

In der Studie konnte die Bedeutung der Vertrauensbildung zwischen Hebammen und Frauen im Hinblick auf die Kooperation freiberuflicher Hebammen in den Netzwerken Frühe Hilfen aufgezeigt werden. Weitere Forschung zu diesem Thema ist notwendig. Von zukünftigem Interesse wäre die Nutzerinnensicht auf die Kooperation freiberuflicher Hebammen im Kontext Früher Hilfen, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, ob eine Zusammenarbeit der Berufsgruppen mögliche Vorteile im Hinblick auf die geburtshilfliche Versorgung aus der Perspektive der Frauen mit sich bringt.

Limitationen

Der vorliegende Artikel erlaubt Einblicke zum Stellenwert der Vertrauensbeziehung zwischen Hebammen und Klientinnen im Kontext der Kooperation von Hebammen in den Frühen Hilfen.

In Bezug auf die Datenerhebung ergeben sich Einschränkungen in der Generalisierbarkeit der Ergebnisse, da eine gezielt ausgewählte Gruppe von freiberuflichen Hebammen befragt wurde. Die Rekonstruktion der Perspektive dieser freiberuflichen Hebammen entspricht dem Erkenntnisinteresse dieser Arbeit. Durch die Vorgehensweise in der Datenanalyse wurde ein begrenztes Abstraktionsniveau erreicht, wodurch die Ergebnisse als vorläufig zu betrachten sind.


Schlussfolgerung

Die hohe Aufmerksamkeit gegenüber der Vertrauensbildung zu den Frauen unterstreicht ihre zentrale Bedeutung für die Kooperation freiberuflicher Hebammen in den Frühen Hilfen. Die Herausforderung für die freiberuflichen Hebammen besteht darin, ihre Rolle als Kooperationspartnerin in den Netzwerken Früher Hilfen zu finden, ohne dabei das Vertrauen der Frauen zu verlieren. Damit die über den gesetzlichen Rahmen ([17] § 3 Abs. 2) verankerte Forderung nach Kooperation freiberuflicher Hebammen in die Netzwerke Frühen Hilfen gelingt, soll anknüpfend an die Ergebnisse folgendes Fazit gezogen werden:

Die Strukturen der Netzwerke Frühe Hilfen sollten so gestaltet sein, dass die Sorge vor einem Vertrauensverlust der Frauen nicht zu einem Kooperationshindernis für die Hebammen wird. Dies erfordert klare und verständliche Rahmenbedingungen für alle in die Netzwerke eingebundenen Akteur/innen. Darüber hinaus kann die Kooperation freiberuflicher Hebammen in den Frühen Hilfen nur auf der Basis einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung zu den Frauen gelingen. Dies erfordert einen sensiblen Umgang mit dem Vertrauen der Frauen, beispielsweise durch eine strikte Einhaltung der Schweigepflicht. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Mitwirkung freiberuflicher Hebammen in den Netzwerken Früher Hilfen zu Lasten des Vertrauensverhältnisses von Hebammen und Frauen geht. Damit Hebammen ihr Potential in den Netzwerken Früher Hilfen entfalten können, ohne die Vertrauensbeziehung zu den Frauen zu gefährden, ist ein Verständnis über die Strukturen Früher Hilfen notwendig, sowie Kenntnisse aller beteiligten Akteur/innen.


Anmerkungen

1 In der internationalen Forschungsliteratur wurden Berufsbilder identifiziert, die in Deutschland nicht existieren. In diesen Fällen wurde der englische Sprachgebrauch übernommen. Berufsbezeichnungen, die auch in Deutschland etabliert sind, wurden übersetzt, wohl wissend, dass die jeweiligen Zuständigkeits- und Aufgabenbereiche in den Ländern variieren.

Förderung

Die Daten der vorliegenden Studie wurden im Rahmen der Forschungsprofessur „Familienorientierte geburtshilfliche Versorgung (FageV)“ unter finanzieller Förderung durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur ("Nds. Vorab"; FKZ: 11-76251-33-2/12) erhoben. Das Forschungskolleg „Familiengesundheit im Lebensverlauf (FamiLe)“, in dessen Rahmen diese Veröffentlichung entstand, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert (FKZ: 01KX1113B).

Danksagung

Die Autorinnen danken den Hebammen für die Mitwirkung an der Studie.

Interessenskonflikt

Es besteht kein Interessenskonflikt.


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