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GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

Salon zur Institutsgeschichte: Das besondere Stück. 28.01.2016 bis 15.12.2016

Salon on the institute’s history: outstanding artifacts. 28.01.2016 to 15.12.2016

Fachbeitrag Leuchtturmprojekte

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  • Katharina Heldt - Robert Koch-Institut, Berlin und Wernigerode, Deutschland
  • Henriette Senst - Robert Koch-Institut, Berlin und Wernigerode, Deutschland
  • corresponding author Jessica Riedel - Robert Koch-Institut, Berlin und Wernigerode, Deutschland

GMS Med Bibl Inf 2017;17(3):Doc17

doi: 10.3205/mbi000396, urn:nbn:de:0183-mbi0003965

Veröffentlicht: 20. Dezember 2017

© 2017 Heldt et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Das Robert Koch-Institut (RKI) feierte im Jahr 2016 den 125. Jahrestag seiner Gründung. Die Bibliothek trug durch eine Reihe von Aktivitäten zur Gestaltung des Jubiläumsjahres bei. Unter anderem wurde in der Bibliothek die Idee eines „Salons zur Institutsgeschichte“ entwickelt und realisiert.

Schlüsselwörter: Robert Koch-Institut, Institutsgeschichte, 125-jähriges Jubiläum, biomedizinisches Institut

Abstract

In 2016, the Robert Koch Institute (RKI) celebrated its 125th anniversary. The library contributed to the festivities through a series of activities. Among other things, the idea of a “salon on the institute’s history” was developed and realized in the library.

Keywords: Robert Koch Institute, the institute's history, 125th anniversary, biomedical institute


Die Idee

Das Robert Koch-Institut (RKI) beging 2016 sein 125-jähriges Jubiläum. In diesem Rahmen wurde in der Bibliothek die Idee eines „Salons zur Institutsgeschichte“ entwickelt. Ausgangspunkt war der Gedanke, die 125-jährige Geschichte in 12 Dekaden aufzuteilen und jeder Dekade ein „besonderes Stück“ aus dem Bibliotheks- oder Museumsbestand zuzuordnen (Tabelle 1 [Tab. 1]).

Die Entstehung des Salons stammt ursprünglich aus den künstlerischen und politischen Kreisen [1] und wird eher zögerlich mit naturwissenschaftlichen Themen umgesetzt.

Es ist der Leitung des RKIs zu verdanken, dass die Geschichte eines biomedizinischen Instituts in diesem ungewöhnlichen Veranstaltungsformat erzählt werden konnte.


Die Planung

Anhand der Institutsbibliographie [2] wurde der Versuch unternommen, ein für das jeweilige Jahrzehnt im RKI besonders prägendes Thema zu finden.

Dies gestaltete sich teilweise schwierig, da es einerseits Themen gibt, die sich über alle oder mehrere Jahrzehnte erstrecken. Andererseits gab es auch Jahrzehnte, die relativ ereignislos verstrichen. So wurde entschieden, dass die Ereignisse, die die jeweiligen Salons bestimmen sollten, sowohl ein Querschnittsthema für ein Jahrzehnt sein konnten, als auch Längsschnittthemen, die durch ein bestimmtes Ereignis einem Jahrzehnt gut zugeordnet werden können.

Nach der Themenfestlegung wurde nach geeigneten Referentinnen und Referenten gesucht. Unterstützung erhielt die Bibliothek durch die Leitung des Hauses. Es konnten hochkarätige Referentinnen und Referenten, wie der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts Professor Thomas Mettenleiter und die Bundestagspräsidentin a.D. Frau Professor Rita Süssmuth (Abbildung 1 [Abb. 1]), für die Veranstaltung gewonnen werden. Die Referentinnen und Referenten waren sowohl externe Experten wie auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus dem RKI, die aus ihrem unmittelbaren Arbeitszusammenhang heraus berichten konnten. Zudem mussten für alle Veranstaltungen geeignete Moderatoren und Moderatorinnen gefunden werden. Die Bibliothek legte bei der Auswahl der Referierenden als auch der Moderierenden Wert darauf, dass diese mit dem vorgegebenen Thema bereits vertraut waren, um deren Vorbereitungsaufwand möglichst gering zu halten.

Alle Angesprochenen waren von der Formatidee sofort begeistert und sagten ohne Zögern zu.

Zur Deckung der Unkosten wurde ein Eintrittspreis von 5 Euro (ermäßigt 3 Euro) angesetzt.


Die Umsetzung

Die Organisation der Veranstaltung oblag vollständig der Bibliothek. Veranstaltungsort war der Lesesaal in der Bibliothek am Hauptstandort Nordufer.

Im Vorfeld wurde mit dem Haustischler ein Podium konzipiert und mit den Hausmeistern die notwendigen Räumarbeiten besprochen.

Die Gestaltung des Veranstaltungsflyers und der Eintrittskarten wurde mit der Pressestelle des RKIs abgestimmt. Die Hausdruckerei übernahm die notwendigen Druckarbeiten.

Jede Veranstaltung wurde hausintern und über eine eigene Webseite im Internet (http://www.rki.de/DE/Content/Service/Veranstaltungen/salon-zur-institutsgeschichte.html) ca. drei Wochen vor dem jeweiligen Veranstaltungstermin beworben. Der Kartenverkauf wurde von der Pressestelle übernommen.

Für jede der 12 Veranstaltungen mussten die Lesesaal-Rechner abgebaut werden. Alle Tische und Stühle wurden ausgeräumt, sowie ca. 50 Besucherstühle, Garderobenständer und Stehtische aufgestellt. Das IT-Referat wurde für die Bereitstellung der Medientechnik (Beleuchtung und Mikrofonanlage) eingebunden. Zu jeder Veranstaltung wurde ein Catering mit alkoholfreien Getränken, Sekt und Brezeln organisiert. Das Bibliotheksteam fungierte am Salon-Tag als „Gastgeber“.

Die Salons wurden nicht aufgezeichnet, um die Einmaligkeit des Charakters der Veranstaltungen zu betonen. Bei jedem Salon war eine RKI-Wissenschaftsjournalistin anwesend, die anschließend einen Artikel über den Salon verfasste. Diese Berichte sind im Bildband „Das besondere Stück: eine Institutsgeschichte in Bildern“ erschienen, der kostenlos über die Pressestelle des RKI bezogen werden kann: http://www.rki.de/DE/Content/Institut/Geschichte/Bildband.html [3].


Das Fazit

Die Idee, die Institutsgeschichte in einem lockeren Veranstaltungsformat zu präsentieren, war sehr erfolgreich (Abbildung 2 [Abb. 2]).

Die Veranstaltungsreihe fand großen Anklang und wurde vor allem von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des RKI, aber auch externen Gästen und vielen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen besucht. Eine Besonderheit war, dass es vor und nach den Salons die Möglichkeit gab, durch die alte Bibliothek Robert Kochs zu flanieren, die sonst nicht frei zugänglich ist.

Die Salons gaben den Institutsangehörigen eine Gelegenheit zum zwanglosen Austausch und zur Vernetzung. Sie dienten auch zur Stärkung der Identifikation mit dem Institut und seiner Geschichte.

Die Bibliothek des RKIs, die vor allem moderne Informationsdienstleistungen für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts anbietet, wurde in ihrer immer noch wichtigen Rolle als Bewahrerin der Institutstradition wahrgenommen.


Anmerkungen

Beteiligte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Bibliothek

Jens Erling, Sarah Friedländer, Katharina Heldt, Jessica Riedel, Petra Schön, Henriette Senst

Interessenkonflikte

Die Autorinnen erklären, dass sie keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


Literatur

1.
Literarischer Salon. In: Wikipedia. 2017 [zitiert15.11.2017]. Verfügbar unter: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Literarischer_Salon&oldid=169659057 Externer Link
2.
Gerber K. Bibliographie der Arbeiten aus dem Robert Koch-Institut 1891–1965. Stuttgart: Gustav Fischer Verlag; 1966.
3.
Degen M. Das besondere Stück: eine Institutsgeschichte in Bildern. Berlin: Robert Koch-Institut; 2017.