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GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

Innovationen an Bibliotheken

Innovations in libraries

Editorial

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  • corresponding author Bruno Bauer - Medizinische Universität Wien, Universitätsbibliothek, Wien, Österreich Externer Link

GMS Med Bibl Inf 2010;10(2):Doc11

doi: 10.3205/mbi000194, urn:nbn:de:0183-mbi0001949

Veröffentlicht: 18. November 2010

© 2010 Bauer.
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Zusammenfassung

„Innovationen in Bibliotheken“ lautet das Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe 2/2010 von GMS Medizin – Bibliothek – Information. Strategische Planung, Perspektiven und Innovationen war auch eines der domierenden Themen der großen Bibliothekskonferenzen 2010 in Leipzig (4. Leipziger Kongress für Information und Bibliothek), Zürich (11. InetBib-Tagung), Leoben (ODOK) und Mainz (Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen).

Die Beiträge der aktuellen Schwerpunktausgabe wurden von Rüdiger Schneemann (Digital im Alltag – Innovation als Prozess), Julia Böske (Open Access im wissenschaftlichen Publikationsprozess) und Doris Bonora (2. Münsteraner Zukunftskolloquium für Medizinbibliotheken) verfasst.

Weiters bringt die aktuelle Ausgabe von GMS Medizin – Bibliothek – Information ein Interview zum Thema Innovative Informations- und Kommunikationswege an wissenschaftlichen Bibliotheken (10 Fragen über Anwendungen und Erfahrungen von Web 2.0 bis Emerging Technologies von Bruno Bauer an Guus van den Brekel, Informationsexperte an der Medizinischen Bibliothek der Universität Groningen), die Medizinbibliothekarische Bibliografie 2009, einen Beitrag von Sergej V. Jargin (Der Nachlass von Rudolf Virchow und die Stammzelle: ein Beitrag aus Russland) und einen Product Review von Katherine Forsythe (Science Translational Medicine).

Schlüsselwörter: Bibliothek, Innovation, 4. Leipziger Kongress für Information und Bibliothek, 11. InetBib-Tagung in Zürich, ODOK 2010 in Leoben, AGMB-Jahrestagung in Mainz, Editorial

Abstract

The recent issue 2/2010 of GMS Medizin – Bibliothek – Information focuses on innovations in libraries. Strategic planning, prospects and innovations were the dominant subjects at the major library conferences 2010 in Leipzig (4th Leipziger Congress of Information and Library Services), Zürich (11th InetBib Conference), Leoben (ODOK) Conference and Mainz (Annual Conference of The German Medical Library Association).

The authors in this issue are Rüdiger Schneemann (Digital im Alltag – Innovation als Prozess), Julia Böske (Open Access im wissenschaftlichen Publikationsprozess) and Doris Bonora (2. Münsteraner Zukunftskolloquium für Medizinbibliotheken).

Furthermore this focus issue features an interview about innovative information and communication systems for scientific libraries (10 Fragen über Anwendungen und Erfahrungen von Web 2.0 bis Emerging Technologies von Bruno Bauer an Guus van den Brekel, Informationsexperte an der Medizinischen Bibliothek der Universität Groningen), the Medical Librarian’s Bibliography 2009, an article from Sergej V. Jargin (Der Nachlass von Rudolf Virchow und die Stammzelle: ein Beitrag aus Russland) and a product review from Katherine Forsythe (Science Translational Medicine).

Keywords: library, innovation, 4th Leipziger Congress of Information and Library Services, 11th InetBib-Conference in Zürich, ODOK Conference 2010 in Leoben, Annual Conference of The German Medical Library Association, editorial


Editorial

Bibliothekskonferenzen 2010 zum Thema „Innovation“

„Innovationen an Bibliotheken“ war eines der dominierenden Themen der großen Bibliothekskonferenzen 2010 im deutschsprachigen Raum.

Vom 15. bis 18. März 2010 veranstaltete Bibliothek & Information Deutschland (BID) den 4. Leipziger Kongress für Information und Bibliothek (zugleich 99. Deutscher Bibliothekartag), der dem Motto „Menschen wollen Wissen! Bibliotheken im 21. Jahrhundert: international – interkulturell – interaktiv“ gewidmet war und an dem mehr als 3.000 Bibliothekarinnen und Bibliothekare teilgenommen haben. Der Kongress wies eine Reihe von Vortragspanels auf, in denen die Themenbereiche Strategische Planung, Perspektiven und Innovationen von wissenschaftlichen Bibiotheken behandelt wurden; u.a. gab es spannende Panels zu den Themen „Serviceportfolios von Bibliotheken im Umbruch: Herausforderungen an Management und Organisation“, „Die Schwerpunktinitiative Digitale Information“, „Strategien der Bibliotheksentwicklung. Wo befinden sich die Bibliotheken in zehn Jahren?“ (Forum Zeitschriften/GeSIG e.V.), „Bibliotheken als Akteure im Forschungsmanagement“ und „Was kommt nach den Nationallizenzen?“ [1].

Zwischen 14. und 16. April 2010 fand an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich die 11. InetBib-Tagung mit über 400 Bibliotheks- und Informationsfachleute statt. Bereits der Eröffnungsblock hatte „Innovationsmanagement in der Industrie“ bzw. „Innovationsmanagement deutscher Bibliotheken“ zum Thema. In der Folge widmete sich eine ganze Reihe von Vorträgen Zukunftsthemen, wie „Forschungsdaten und virtuelle Forschungsumgebungen“, „Neue Aufgaben für Bibliothekare“, „Mobile Bibliotheksdienstleistungen“, „Technologieradar“, „Bibliothekssysteme und Portale“, sowie den Fragestellungen „Library Trend Watch – Was gibt’s Neues 2010, wo geht es hin?“ bzw. „Ist Web 2.0 angekommen?“ [2].

Auch die ODOK 2010 (zugleich 13. Österreichisches Online-Informationstreffen und 14. Österreichischer Dokumentartag), die von der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare und der Österreichischen Gesellschaft für Dokumentation und Information veranstaltet wurde und zwischen 22. und 24. September 2010 mehr als 250 Bibliotheks- und Informationsfachleute an die Montanuniversität Leoben geführt hat, widmete sich unter dem Generalthema „Wissenszugang und Informationskompetenz für alle?“ vielen Aspekten von Innovation. Neben Themen, wie „Linked Data in der elektronischen Medienverwaltung“ und „Geschäftsmodelle für elektronische Medien“, „Open Access Publishing“ und „Institutionelle Repositorien“ standen auch neue Aufgabenfelder, die derzeit nur von einzelnen Bibliotheken wahrgenommen werden, wie „Bibliometrie“ und „Tools zur Forschungsevaluation und die Rolle der Bibliotheken“ auf der Agenda [3].

Mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Einladung der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen zur AGMB-Jahrestagung, die von 27. bis 29. September 2010 zum Generalthema „alles – einfach – sofort: Service in Medizinbibliotheken“ in Mainz stattgefunden hat; vorgestellt wurden zahlreiche innovative Services, darunter „Virtuelle Lehrbuchsammlung und E-Books-On-Demand als Facetten der Hybridbibliothek“, „Einführung eines Qualitätsmanagement-Systems nach ISO 9001“, „Neue subito-Dienste auf der Basis von § 52a und b des Urheberrechtsgesetzes“, „Zukunft der Nationallizenzen“, „Blended-Learning-Kurs: Medizinische Literaturrecherche“ und „Service vor Ort – Die Bibliothek geht zum Nutzer“ [4].

Die Bedeutung von Innovationsfähigkeit war auch zentrales Thema des 2. Zukunftskolloquiums, das am 28. und 29. Juni 2010 an der Zweigbibliothek Medizin der Universität Münster stattgefunden hat und an dem 16 Bibliothekarinnen und Bibliothekare aus vier Ländern teilgenommen haben; intensiv diskutiert wurden die Themenfelder „Strategie“, „Studierende“ und „Web 2.0“ [5].

Schwerpunktthema „Innovationen in Bibliotheken“

„Innovationen in Bibliotheken“ – so lautet auch das Thema der aktuellen Schwerpunktausgabe 2/2010 von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION. Medizinbibliotheken übernehmen hinsichtlich Innovationsfreudigkeit traditionell eine führende Rolle unter den wissenschaftlichen Bibliotheken, wenn man die Entwicklung im Bereich der Datenbanken, bei den elektronischen Zeitschriften und elektronischen Büchern sowie der Dokumentenlieferung Revue passieren lässt.

  • Rüdiger SCHNEEMANN (Berlin) beschreibt in seinem Beitrag „Digital im Alltag – Innovation als Prozess“ am Beispiel der Abteilung Digitale Angebote der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, wie in bedeutenden Arbeitsbereichen, wie Dissertationsstelle, digitales Repositorium und Universitätsverlag, mit den neuen digitalen Möglichkeiten bedeutende Innovationen realisiert werden konnten (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2010-10/mbi000199.shtml).
  • Julia BÖSKE (Görlitz) behandelt in ihrem Beitrag „Open Access im wissenschaftlichen Publikationsprozess“. Während Open Access derzeit noch in erster Linie Thema scharfer Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern darstellt, sollte es eher als Herausforderung und Chance, insbesondere auch für den Fortbestand kommerzieller wissenschaftlicher Verlage, wahrgenommen werden (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2010-10/mbi000200.shtml).
  • Unter dem Titel „Mut zur Innovation – 2. Münsteraner Zukunftskolloquium für Medizinbibliotheken“ beschreibt Doris BONORA (Graz) ihre Eindrücke, die sie von diesem exklusiven Seminar über Zukunftsthemen von Medizinbibliotheken mitgenommen hat (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2010-10/mbi000202.shtml).
  • Ergänzt wird die aktuelle Schwerpunktausgabe um ein Interview zum Thema „Innovative Informations- und Kommunikationswege an wissenschaftlichen Bibliotheken: 10 Fragen über Anwendungen und Erfahrungen von Web 2.0 bis Emerging Technologies von Bruno Bauer an Guus van den Brekel, Informationsexperte an der Medizinischen Bibliothek der Universität Groningen“. Angesprochen werden Themen, wie Web 2.0 und Emerging Technologies, Blogs und Twitter, mobile Anwendungen für Bibliotheken sowie die zukünftige Rolle von Bibliotheken (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2010-10/mbi000203.shtml). Eine englische Version dieses Beitrages kann über das internationale BID-Repositorium E-Lis E-prints in Library and Information Science abgerufen werden [6].

Weiters bringt die aktuelle Ausgabe von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION drei Beiträge zu folgenden Themen:

  • Unter dem Titel „Der Nachlass von Rudolf Virchow und die Stammzelle: ein Beitrag aus Russland“ skizziert Sergej V. JARGIN (Moskau), wie die historische Bibliothek von Virchow als Bestandteil der Bibliothek der Berliner Medizinischen Gesellschaft möglicherweise in der Endphase des Zweiten Weltkrieges nach Moskau transportiert und der Russischen Akademie der Wissenschaften übergeben worden ist (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2010-10/mbi000197.shtml).
  • Die „Medizinbibliothekarische Bibliografie 2009“, erstellt von Bruno BAUER (Wien), bringt wieder einen Nachweis aller 2009 in GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION erschienenen Beiträge sowie medizinbibliothekarisch relevante Beiträge aus deutschsprachigen Zeitschriften des Bibliotheks-, Informations- und Dokumentationswesens (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2010-10/mbi000198.shtml).
  • Zum Thema „Science Translational Medicine – improving human health care worldwide by providing an interdisciplinary forum for idea exchange between basic scientists and clinical research practitioners“ hat Katherine FORSYTHE (Washington) einen Product Review zusammengestellt. Science Translational Medicine, im Oktober 2009 erstmals von der American Association for the Advancement of Science (AAAS) herausgegeben, wurde als Forum für den interdisziplinären Wissensaustausch zwischen Grundlagenforschern und klinischen Forschungsärzten aus allen wichtigen etablierten und aufkommenden Disziplinen mit dem Ziel konzipiert, die Patientenversorgung weltweit zu verbessern. Der Beitrag bringt einen Auszug aus einem Podcast-Gespräch zwischen Samuel Broder, dem ehemaligen Leiter des National Cancer Institute, und Annalisa VanHook, Online-Mitherausgeberin von AAAS (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2010-10/mbi000204.shtml).

Ich hoffe, die aktuelle Ausgabe von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION bietet für alle Mitglieder der AGMB, aber auch darüber hinaus für viele Bibliotheks-, Informations- und Dokumentationsfachleute, wertvolle Anregungen bei der Lektüre. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen, viel Erfolg bei Entwicklung, Implementierung und Betrieb innovativer Services und Ressourcen in Ihren Bibliotheken und freue mich über Feedback zu Ihren innovativen Projekten für GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION.


Literatur

1.
Bibliothek & Information Deutschland (BID). Menschen wollen Wissen! 4. Leipziger Kongress für Information und Bibliothek. 15.-18. März 2010 im Congress Center Leipzig. Programm. Leipzig; 2010. Verfügbar unter: http://www.bid-kongress2010.de/ Externer Link
2.
11. InetBib-Tagung vom 14. bis 16. April 2010 in Zürich. Tagungsprogramm. 2010. Verfügbar unter: http://www.ub.uni-dortmund.de/inetbib2010/ Externer Link
3.
ODOK Österreichisches Online-Informationstreffen und Österreichischer Dokumentartag. Wissenszugang und Informationskompetenz für alle? 22.-24. September 2010 in Leoben. Programm. 2010. Verfügbar unter: http://www.odok.at/2010/de/programm.htm Externer Link
4.
Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB). Programm der AGMB-Tagung 2010 in Mainz. 2010. Verfügbar unter: http://www.agmb.de/papoopro/index.php?menuid=68&reporeid=70 Externer Link
5.
2. Münsteraner Zukunftskolloquium für Medizinbibliotheken. 28.-20. Juni 2010, Zweigbibliothek Medizin Münster. Programm. 2010. Verfügbar unter: http://medbib.klinikum.uni-muenster.de/open/zukunft2010.pdf Externer Link
6.
Van den Brekel G, Bauer B. Innovative information and communication systems for scientific libraries: 10 questions about practice and experience covering Web 2.0 to Emerging Technologies. An interview with Guus van den Brekel, information specialist for the medical library at Groningen University (Netherlands) by Bruno Bauer, 02 Nov 2010. E-LIS; 2010. Verfügbar unter: http://eprints.rclis.org/19265/ Externer Link