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GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

Ein Weblog als Informations- und Kommunikationsinstrument an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien: 1 Jahr UBMUW-INFO

Weblogging as a tool for information and communication at the university library at the Medical University Vienna: one year UbMUW-Info

Fachbeitrag

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  • corresponding author Margrit Hartl - Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, Wien, Österreich
  • author Bruno Bauer - Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, Wien, Österreich

GMS Med Bibl Inf 2007;7(1):Doc08

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/mbi/2007-7/mbi000060.shtml

Veröffentlicht: 26. Juli 2007

© 2007 Hartl et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Zusammenfassung

Seit Juni 2006 betreibt die Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien ein Weblog, das im Zuge einer Neugestaltung der Bibliotheks-Website als zentrales Element der Information und Kommunikation implementiert wurde. UbMUW-INFO wird auf der Basis der Open Source-Software WordPress erstellt.

Im Beitrag werden allgemeine Aspekte des Einsatzes von Weblogs besprochen. In weiterer Folge werden am Beispiel der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien die Einsatzmöglichkeiten an einer wissenschaftlichen Bibliothek dargestellt. Abschließend folgen, aufbauend auf die Erfahrungen von mittlerweile ca. 200 Meldungen, ein Resümee über ein Jahr Weblog-Einsatz sowie eine Vorschau auf die nächsten geplanten Entwicklungsschritte für das Weblog der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien.

Schlüsselwörter: Universitätsbibliothek, Medizinische Universität Wien, Information, Weblog

Abstract

Since June 2006 the university library at the Medical University Vienna runs the weblog "UbMUW-Info" based on Open-Source software WordPress. The weblog was implemented in the course of a homepage rearrangement to serve as central information and communication platform.

Firstly the paper reports on general aspects of weblog operation. Following the weblog's range of application in a scientific library will be shown taking the university library at the Medical University Vienna as an example. Finally conclusions will be drawn on the the library's one year weblog experience and its 200+ weblog entries to date. A prospect on further steps in weblog development at the university library at the Medical University Vienna will be given.

Keywords: university library, Medical University Vienna, information, weblog


Ausgangssituation: Website und Mailingliste 1999-2006

Im Zuge der im Sommersemester 2006 umgesetzten Neugestaltung der Website der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien (http://ub.meduniwien.ac.at) wurden unter anderem drei Sub-Portale (für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, für Studierende und für sonstige Benutzergruppen) eingerichtet. Ein wesentliches Ziel der Neugestaltung der Website lag darin, durch den Einsatz eines Weblogs auch die bisherige Informations- und PR-Arbeit im Internet deutlich zu verbessern (Abbildung 1 [Abb. 1]). Bis zu diesem Zeitpunkt wurde dafür neben der Website vor allem das Instrument der Mailingliste genutzt, die zuletzt mehr als 300 Subskriptionen verzeichnen konnte. Seit 1999 wurde durchschnittlich einmal pro Monat mittels Newsletter über Innovationen der Bibliothek informiert [1].

Ende der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde nämlich immer offensichtlicher, dass der Ausbau der von der Bibliothek lizenzierten Informationsressourcen zunehmend dazu führt, dass mehr und mehr Benutzerinnen und Benutzer ausschließlich die Online-Bibliotheksangebote – 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche – nutzen, ohne die realen Bibliotheksräume betreten zu müssen. Um diese virtuellen Bibliotheksbenutzerinnen und -benutzer über neue Datenbanken, elektronische Zeitschriften und elektronische Bücher am Laufenden zu halten, wurde als passendes und zeitgemäßes Informationsinstrument der Newsletter konzipiert, der allerdings, wie die Erfahrung sehr bald zeigte, einige gravierende Nachteile mit sich brachte:

  • die redaktionelle Notwendigkeit, einen bestimmten Erscheinungsrhythmus einhalten zu müssen,
  • die Einlösung des selbst auferlegten Anspruchs, in jedem Newsletter nach Möglichkeit zumindest eine Information für jede der zu betreuenden Zielgruppen (Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, externe Kundinnen und Kunden) zu platzieren,
  • die zur Verfügung stehenden nur unbefriedigenden Lay-Out-Möglichkeiten,
  • und die fehlende Möglichkeit, Abbildungen zu integrieren.

Ergänzend zum Newsletter wurde auf der Startseite der Website ein Punkt „News“ eingerichtet, der allerdings hinsichtlich des Umfangs der Meldungen und des Layouts ebenfalls nur in einem sehr engen Korsett bedient werden konnte.

Die Meldungen älterer Newsletter und auch ältere „News“ wurden zwar in ein „Archiv“ gestellt, um so auch für eine spätere Nutzung zur Verfügung zu stehen. Informationen aus einem bereits etwas länger zurückliegenden Newsletter im „Archiv“ wieder aufzufinden, erwies sich in der Praxis aber als zeitaufwändiges Geduldspiel.


Weblog-Software WordPress

Seit Juni 2006 kommt nun auf der Webpage der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien mit dem Weblog ein modernes Informationsinstrument zum Einsatz, das mittlerweile an vielen Bibliotheken als ein wichtiger Baustein hin zur Bibliothek 2.0 genutzt wird [2], [3], [4].

Nach eingehender Prüfung der am Markt befindlichen Weblog-Software fiel sehr bald die Entscheidung für WordPress (http://wordpress-deutschland.org/). Für diese Software, die als Open Source Software im Netz frei erhältlich ist und einfach installiert werden kann, sprachen folgende Aspekte:

  • Basierend auf PHP und MySQL ist WordPress mit einem Wysiwyg-Editor (What You See is What You Get) ausgestattet (Abbildung 2 [Abb. 2]). Das bedeutet, dass in der Bearbeitungsoberfläche ein Eintrag ohne HTML-Kenntnisse möglich ist.
  • Es werden Tags angeboten (z.B. fett, kursiv), mit denen der Text formatiert werden kann. Vergleichbar mit gängigen Textverarbeitungsprogrammen wird der Text markiert und per Mausklick über die vorhandene Werkzeugpalette mit dem gewünschten Attribut versehen. Bei vorhandenen HTML-Kenntnissen können diese angewendet werden.
  • Weiters besteht die Möglichkeit, Bilder, PDFs sowie Links einzufügen. Der Beitrag kann zwischengespeichert und dann auf einer Voransicht betrachtet werden.
  • Jeder Weblog-Eintrag weist einen Zeitstempel auf und wird nach Datum gelistet. Der aktuellste Eintrag wird an oberster Stelle angezeigt.
  • Durch die vorhandene Archivfunktion kann auf frühere Beiträge, die jeweils nach Monat und Jahr abgelegt sind, zugegriffen werden.
  • Jeder Beitrag kann von den Autorinnen und Autoren einer oder mehreren selbst gewählten Kategorien zugeordnet werden. Für Leserinnen und Leser besteht die Möglichkeit, auf ältere Einträge auch durch die Auswahl einer einzelnen Kategorie, in der die dazu gehörenden Beiträge chronologisch gelistet sind, zuzugreifen.
  • Sehr hilfreich ist der automatisch erzeugte Permalink, der eine beständige Internetadresse jedes Beitrags darstellt. Damit besteht z.B. auch die Möglichkeit, einzelne Beiträge zu bookmarken oder darauf zu verweisen.
  • Die Administratorin oder der Administrator haben die Möglichkeit, in der Bearbeiteroberfläche alle Artikel, Kommentare, Subskribentinnen und Subskribenten, und alle Einstellungen zu verwalten, unterschiedliche Benutzerrechte (z.B. für Gastautorinnen und Gasttautoren) zu vergeben, Plugins (wie Spamfilter, Supports für E-Mail und Postings to Social Bookmarking Sites) sowie Tagging Plugins zu aktivieren.
  • Subskribentinnen und Subskribenten können sich durch einmaliges Registrieren im Weblog die Artikel per E-Mail zusenden lassen, ihre Konten verwalten und Meinungen in Form von Kommentaren zu den Artikeln posten.
  • Sehr effektiv ist die im Weblog angebotene Suche, durch die nach Weblog-Beiträgen recherchiert werden kann.

Mit der Entscheidung für die Einrichtung eines Weblog auf der Basis der Software WordPress konnten die bei den früher an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien eingesetzten Informationswegen Newsletter und „News“ bereits genannten Schwächen optimal behoben werden.

  • Die Zweigleisigkeit – Newsletter und „News“ – wurde aufgegeben, weil die Titel der jeweils aktuellsten Blog-Einträge auf der Startseite angezeigt werden.
  • Ein weiterer wichtiger Vorteil liegt in der Aktualität der Meldungen, die durch das Weblog ermöglicht wird. Jede für die Bibliothek wichtige Information kann innerhalb von Minuten in das Weblog gesetzt werden.
  • Das Instrument des Weblogs bietet auch die Möglichkeit, „auf Vorrat zu arbeiten“ und bestimmte, fix terminisierte Meldungen wie „Datenbank des Monats“ dann vorzubereiten, wenn es zeitlich gut unterzubringen ist. Die Freischaltung der Meldungen erfolgt dann automatisch zum voreingestellten Termin der Veröffentlichung.
  • Ein weiterer wichtiger Vorteil des Weblogs liegt darin, dass mit RSS ein Instrument zur Verfügung steht, mit dem die Informationen auch gezielt an die potentiell Interessierten gerichtet werden können, und dass die Meldungen des Blogs in Suchmaschinen wie etwa Google sehr prominent platziert werden. Immer wieder tritt der Effekt auf, dass einzelne Meldungen des Bibliotheks-Weblogs, in denen etwa über bestimmte Informationsressourcen informiert wird sogar vor den Websites der betreffenden Anbieterfirmen gelistet werden, auf denen diese Produkte vorgestellt werden.

Inhaltliche Gestaltung von UbMUW-INFO

„Willkommen bei UbMUW-INFO, dem Weblog der Ub der Med Uni Wien!

Ab sofort informiert das neu eingerichtete Weblog UbMUW-INFO über die Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, über neue Informationsangebote und Services der Bibliothek. Die Titel der jeweils aktuellsten Einträge werden auch auf der Bibliotheks-Website angezeigt.

Parallel zur Freischaltung ihrer neu strukturierten Website setzt die Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien mit UbMUW-INFO auch auf das moderne Informations- und Kommunikationsinstrument des Weblog, das die seit 1999 betriebene Mailingliste sowie die Rubrik der kurzen NEWS ersetzt.

UbMUW-INFO hält Sie über die Universitätsbibliothek am Laufenden - von den neu lizenzierten e-Zeitschriften bzw. e-Büchern, über Neuigkeiten am Datenbankensektor bis hin zum Angebot der Fortbildungs- und Schulungsveranstaltungen.“

Mit dieser Meldung wurde im Juni 2006 UbMUW-INFO, das neue Informations- und Kommunikationsinstrument der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien, angekündigt [5].

Seit seiner Inbetriebnahme wurden bereits ca. 200 Mitteilungen in das Weblog gestellt. Somit werden monatlich ca. 15 Informationen bzw. Nachrichten über die Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität, ihre Angebote und Services veröffentlicht.

Die inhaltliche Zielsetzung für UbMUW-INFO lautete von Anfang an, die Bibliotheksbenutzerinnen und -benutzer über die Universitätsbibliothek am Laufenden zu halten – von den neu lizenzierten e-Zeitschriften bzw. e-Büchern, über Neuigkeiten am Datenbanksektor bis hin zum Angebot der Fortbildungs- und Schulungsveranstaltungen. Neben den Routineankündigen, wie Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek oder Wartungsarbeiten am Bibliotheksserver, wurde mittlerweile bereits zwölf Monate lang kontinuierlich über besondere Aktivitäten der Bibliothek und über neue und wichtige Bibliotheksressourcen und -services informiert.

Weiters wurde mit der Implementierung des neuen Instruments auch ein hohes Maß an Qualität angestrebt, was die ansprechende Aufbereitung der Meldungen durch Integration von Abbildungen betrifft; ca. 75% der Weblog-Beiträge in UbMUW-INFO sind illustriert.

Welche konkreten Meldungen werden nun im Weblog UbMUW-INFO gebracht? Die Palette der möglichen Weblog-Einträge wurde und wird laufend erweitert und beinhaltet folgende Themen:

  • regelmäßige Vorstellung einer „Datenbank des Monats“ (z.B. EMBASE, Ovid-MEDLINE, SCI-Expanded, PSYNDEX, APAZUKUNFTWISSEN),
  • laufende Ankündigung eines „e-Buch des Monats“ (z.B. Pschyrembel Premium, Lexikon der Krankheitsbilder),
  • Informationen über neu lizenzierte attraktive elektronische Ressourcen, wie AccessMedicine, eine Sammlung wichtiger englischsprachiger Lehr- und Textbücher für das Curriculum, oder die Zeitschriften von Cell Press,
  • Vorstellung der Österreichischen Dissertationsdatenbank und der neuen, an der Medizinischen Universität Wien approbierten Dissertationen,
  • Einladung zu den monatlichen Buchausstellungen des Neuzugangs,
  • Hinweise auf wichtige Neuzugänge in der Lehrbuchsammlung,
  • Vorstellung von Büchern von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Medizinischen Universität Wien,
  • Berichte über kleinere Projekte, etwa die anlässlich des Sigmund Freud-Jahres durchgeführte retrospektive Erfassung der an der Universitätsbibliothek vorhandenen Werke von und über Sigmund Freud im Online-Katalog,
  • Vorstellung dezentraler Bibliotheksstandorte, insbesondere Zweigbibliothek für Geschichte der Medizin bzw. für Zahnmedizin (Abbildung 3 [Abb. 3]),
  • Hinweise auf die wertvollen Sondersammlungen, wie die Bibliothek von Heinrich Obersteiner,
  • Berichte über die Maßnahmen zur Erhaltung des Kulturellen Erbes der Medizinischen Universität Wien, z.B. über die am Österreichischen Staatsarchiv durchgeführte Restaurierung wertvoller Bände aus der Josephinischen Bibliothek,
  • Präsentationen von Impressionen, etwa der im Oktober 2006 an der Universitätsbibliothek durchgeführten Einführungsveranstaltungen für die Studierenden im neuen Medizin Curriculum (Abbildung 4 [Abb. 4]) oder der Führung für schwedische Bibliothekarinnen und Bibliothekare im Frühjahr 2007,
  • Einladung zur testweisen Nutzung von befristet zur Verfügung stehenden elektronischen Ressourcen (z.B. für die Datenbanken Scopus bzw. Dynamed, e-Bücher der Verlage Thieme bzw. Elsevier),
  • Informationen über die seit Anfang 2007 laufenden Projekte Mobile Medicine (PDA) bzw. zur Provenienzforschung,
  • sowie Berichte über die Teilnahme am internationalen Benchmarking-Sytem des BIX Bibliotheksindex.

Wie auch aus dieser Auflistung ersichtlich fiel schon sehr früh eine Richtungsentscheidung dahingehend, dass der Schwerpunkt der Weblog-Einträge die eigene Bibliothek bzw. Universität betreffen sollte und externe Hinweise nur sporadisch und in begründeten Einzelfällen gebracht werden sollten.


Weiterentwicklung von UbMUW-INFO

Um die Erfahrung von ca. 200 Weblog-Meldungen reicher erfolgte nach ca. einem Jahr Betrieb von UbMUW-INFO die Implementierung weiterer Weblog-Tools.

  • Seit Anfang Mai 2007 verfügt UbMUW-INFO über eine Tagcloud [6]. Diese dient dazu, die inhaltlichen Schwerpunkte visuell anschaulich darzustellen. Die Implementierung dieses Weblog-Tools bot zugleich einen konkreten Anlass, um die Kategorien zu überarbeiten; deren Zahl wurde nunmehr auf 20 fixiert, wobei auch die aktuellen Projekte Berücksichtigung gefunden haben:
    • Allgemeines
    • Öffnungszeiten
    • Books & Journals
    • Datenbanken
    • Dissertationen
    • e-Books
    • e-Journals
    • Gastbeiträge
    • Lehrbuchsammlung
    • Literaturhinweise
    • MCW (Curriculum)
    • Medizingeschichte
    • News
    • Online-Katalog
    • PDA
    • Provenienzforschung
    • Publikationen MUW-MitarbeiterInnen
    • Service
    • Testzugang
    • Veranstaltungen
  • Seit Mai 2007 wird bei den einzelnen Meldungen von UbMUW-INFO auch die Zahl der Aufrufe angeführt. Zu beachten ist bei den angeführten Werten, dass Zugriffe auf eine bestimmte Meldung jeweils nur dann registriert werden, wenn diese direkt angeklickt bzw. der entsprechende Link direkt aufgerufen wird.
  • Weiters besteht seit Mai 2007 die Möglichkeit, über die Funktion „Share This“ einen bestimmten Beitrag zu bookmarken oder diesen interessierten Kolleginnen und Kollegen zu senden.
  • Beginnend mit Ende Juni 2007 werden regelmäßig Listen der top-genutzten Meldungen zusammengestellt. Damit soll jenen, die währen des Semesters nicht immer die Zeit finden, um sämtliche Meldungen des Weblogs regelmäßig zu lesen, die Gelegenheit geboten werden, etwa in vorlesungsfreien Zeiten die wichtigsten Meldungen aus UbMUW-INFO nachzulesen. Informationen zu attraktiven Services und essentiellen Ressourcen der Universitätsbibliothek sollen so systematisch wieder in Erinnerung gerufen werden [7].
  • Seit Juni 2007 besteht die Möglichkeit für die Leserinnen und Leser von UbMUW-INFO, nach einer einmaligen Registrierung Kommentare zu Weblog-Einträgen zu schreiben, oder sich Weblog-Beiträge per E-Mail zusenden zu lassen [8].
  • Ein neues Konzept für Gastautorinnen und Gastautoren sieht vor, dass externe Expertinnen und Experten aus dem Umfeld der Medizinischen Universität Wien bzw. der Universitätsbibliothek regelmäßig Beiträge in UbMUW-INFO veröffentlichen. Für vier Themenbereiche (kostenfreie medizinische Datenbanken, Social Software für Medizinerinnen und Mediziner, Arzneimittelpflanzen in historischen Abbildungen, medizinische Cartoons) gibt es bereits entsprechende Zusagen. Seit Juli 2007 wird diese Idee schrittweise umgesetzt.

Mit der Implementierung dieser Neuerungen wurden auch einzelne Anregungen und Kritikpunkte aufgegriffen und umgesetzt, die in anderen Weblogs zu UbMUW-INFO (z.B. in Bibliothek 2.0 und mehr ... [9], MEDINFO [10] und IBI-Weblog [11] als Reaktion auf einen Bericht in MBI BLOG [12]) formuliert worden sind. Einerseits verhilft das Wissen um die ständige Beobachtung und mögliche Kommentierung der eigenen Aktivitäten aus der Weblog-Community dazu, geplante Maßnahmen vor deren Realisierung besonders selbstkritisch zu hinterfragen und im Fall berechtigter Kritik rasch Verbesserungsmaßnahmen zu setzen. Andererseits sind natürlich auch die positiven Würdigungen von Expertinnen und Experten (z.B. in MEDINFO [13], [14], NETBIB WEBLOG [15], MBI Blog [16]) für die eigenen Aktivitäten ein Ansporn, durch innovative Ideen das Informations- und Kommunikationsinstrument Weblog weiterzuentwickeln.

An dieser Stelle ist anzumerken, dass die Implementierung eines Weblogs kein klassisches Projekt darstellt, das zu einem bestimmten Zeitpunkt umgesetzt ist. Vielmehr befindet man sich als Betreiber eines Weblogs, wie bei sämtlichen Web 2.0-Anwendungen „immerwährend im Beta-Stadium. Neue Features werden versuchsweise zur Verfügung gestellt, alle Features stehen stets zur Disposition. (Das impliziert die ständige Interaktion mit den Benutzern.)[17].

Um diesen Ansprüchen gerecht werden zu können, wurde jene Bibliotheksmitarbeiterin als Administratorin des Weblogs eingesetzt, die auch für die Betreuung der Webpage verantwortlich ist. In ihre Zuständigkeit fallen alle Agenden vom Verfassen der meisten Weblog-Beiträge über die Freischaltung von Kommentaren bis zur Verwaltung der unterschiedlichen Benutzerrechte. In der konzeptionellen und inhaltlichen Weiterentwicklung unterstützt wird die Administratorin - übrigens eine Absolventin der Akademie der Bildenden Künste Wien - von einem Weblog-Team, bestehend aus dem Leiter und der stellvertretenden Leiterin der Universitätsbibliothek, sowie dem für das PDA-Projekt zuständigen Mitarbeiter. Dieser Personenkreis ist auch berechtigt, selbst Beiträge im Weblog zu posten. Grundsätzlich sind aber alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bibliothek aufgerufen, jederzeit Anregungen für Inhalte und Konzeption des Weblogs an das Weblog-Team zu richten.

Alles in allem kann nach dem 1. Jahr des Einsatzes eines Weblogs an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien ein sehr positives Resümee gezogen werden. Mit dem Weblog steht ein mächtiges und zugleich einfach zu handhabendes Informations- und Kommunikationsinstrument zur Verfügung, das es ermöglicht, als wissenschaftliche Bibliothek eine Identität zu entwickeln, in der auch das Lokalkolorit Berücksichtigung findet, und zugleich durch das Internet international präsent zu sein. Für die Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien mit ihren 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in deren Zuständigkeit eine enorme Bandbreite an bereitzustellenden Ressourcen (von den gedruckten Lehrbüchern [18] bis zu elektronischen Fachbibliographien [19]), Medien (von Inkunabeln aus dem 16. Jahrhundert [20] bis zu elektronischen Büchern [21]) und Projekten (von der Provenienzforschung [22] bis zur Implementierung des PDA-Einsatzes [23]) fällt, eröffnet sich durch die Nutzung eines Weblogs die Chance für eine optimale Außendarstellung, auch für mehrere gleichzeitig betriebene Projekte. Das wäre beim Einsatz konventioneller Marketingwege schon aus finanziellen Gründen nicht möglich. Die Attraktivität des Informations- und Kommunikationsinstrumentes, das die Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien im vergangene Jahr mit dem Weblog entwickelt und nutzbar gemacht hat, wird nicht zuletzt dadurch evident, dass zunehmend Anfragen aus den Instituten und Universitätskliniken der Medizinischen Universität Wien mit der Bitte herangetragen werden, Hinweise auf die von ihnen veranstalteten Fachkongresse in UbMUW-INFO einzustellen, was in der Regel selbstverständlich und gerne gemacht wird.


Literatur

1.
Bauer B. Mailing-Liste als neues Informations- und Kommunikationsinstrument für die digitale Bibliothek. Elektronischer Newsletter "ZBMED-INFO" an der Zentralbibliothek für Medizin in Wien. AGMB aktuell. Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen. 2000;(7):32-4.
2.
Stieger H. Fachblogs von und für BibliothekarInnen - Nutzen, Tendenzen. Mit Fokus auf dem deutschsprachigen Raum. Churer Schriften zur Informationswissenschaft. 2007;16.
3.
Stabenau E. Wie alles anfing, oder "Hinter den Kulissen von netbib". Bibliothek: Forschung und Praxis. 2007;31(2). Preprint: http://www.bibliothek-saur.de/preprint/2007/ar2453_stabenau.pdf Externer Link
4.
Obst O. Weblog-Anwendungen in Bibliotheken. Bibliothek: Forschung und Praxis. 2007;31(2). Preprint: http://medbib.klinikum.uni-muenster.de/obsto/text/artikel/bfp/final_abb.pdf Externer Link
5.
Willkommen bei UbMUW-INFO! UbMUW-INFO. 27.06.2006. http://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=13 Externer Link
6.
Tagcloud des UbMUW-INFO Weblogs. UbMUW-INFO. 06.05.2007. http://ub.meduniwien.ac.at/blog/?page_id=163 Externer Link
7.
Top-genutzte Meldungen von UbMUW-INFO (bis 1. Juli 2007). UbMUW-INFO. 02.07.07. http://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=210 Externer Link
8.
Ihre Meinung ist uns wichtig! UbMUW-INFO. 03.07.07. http://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=199 Externer Link
9.
Danowski P. UBMUW Wien: Innovativ: ja - Bibliothek 2.0: noch lange nicht. Bibliothek 2.0 und mehr ... 26.04.2007. http://bibliothek2.wordpress.com/2007/04/26/ubmuw-wien/ Externer Link
10.
Danowski P. UBMUW Wien: Innovativ: ja - Bibliothek 2.0: noch lange nicht. Zitiert von: Obst O. MEDINFO. Informationen aus Medizin, Bibliothek und Fachpresse. 27.04.2007. http://medinfo.netbib.de/archives/2007/04/27/2037 Externer Link
11.
Weblog 1.0: Die "Bibliothek 2.0" an der UbMUWien. IBI-Weblog. Weblog am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der HU-Berlin. 29.04.2007. http://weblog.ib.hu-berlin.de/?p=5189 Externer Link
12.
Buzinkay M. Interview mit Bruno Bauer zu Bibliothek 2.0. MBI Blog. 26.04.2007. http://www.buzinkay.net/blog-de/2007/04/bruno-bauer/ Externer Link
13.
Obst O. Österreichische Zentralbibliothek mit neuer Homepage. MEDINFO. Informationen aus Medizin, Bibliothek und Fachpresse. 03.07.2006. http://medinfo.netbib.de/archives/2006/07/03/1433 Externer Link
14.
Obst O. Top-genutzte Meldungen des Wiener UB Med-Blogs. MEDINFO. Informationen aus Medizin, Bibliothek und Fachpresse. 05.07.2007. http://medinfo.netbib.de/archives/2007/07/05/216 Externer Link
15.
Stabenau E. UB der Medizinischen Universität Wien. NETBIB WEBLOG. 06.07.2007. http://log.netbib.de/archives/2006/07/06/ub-der-medizinischen-universitat-wien/ Externer Link
16.
Buzinkay M. Bibliothek der MedUni Wien goes blogging. MBI Blog. 13.07.2006. http://www.buzinkay.net/blog-de/2006/07/bibliothek-der-meduni-wien-goes-blogging/ Externer Link
17.
Danowski P, Heller L. Bibliothek 2.0 - Wird alles anders? Eine Einleitung in das Themenheft "Bibliothek 2.0". Bibliothek: Forschung und Praxis 2007;31(2). Preprint: http://www.bibliothek-saur.de/preprint/2007/ar_2463_danhel.pdf Externer Link
18.
Kategorien: Lehrbuchsammlung. UbMUW-INFO. http://ub.meduniwien.ac.at/blog/?cat=9 Externer Link
19.
Kategorien: Datenbanken. UbMUW-INFO. http://ub.meduniwien.ac.at/blog/?cat=10 Externer Link
20.
Kategorien: Medizingeschichte. UbMUW-INFO. http://ub.meduniwien.ac.at/blog/?cat=5 Externer Link
21.
Kategorien: e-Books. UbMUW-INFO. http://ub.meduniwien.ac.at/blog/?cat=8 Externer Link
22.
Kategorien: Provenienzforschung. UbMUW-INFO. http://ub.meduniwien.ac.at/blog/?cat=32 Externer Link
23.
Kategorien: PDA. UbMUW-INFO. http://ub.meduniwien.ac.at/blog/?cat=34 Externer Link