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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Stellenwert der Bildgebung bei synchronen Karzinomen im Kopf-Hals-Bereich – ein Fallbericht

Poster Bildgebende Verfahren / Ultraschall

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  • corresponding author Petar Stankovic - HNO Klinik, SANA Kliniken Leipziger Land, Borna
  • Jan Wittlinger - HNO Klinik, SANA Kliniken Leipziger Land, Borna
  • Thomas Wilhelm - HNO Klinik, SANA Kliniken Leipziger Land, Borna

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc280

doi: 10.3205/cpo001834, urn:nbn:de:0183-cpo0018342

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Stankovic et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Nach Studienlage kommen synchrone und metachrone Zweitkarzinome im HNO Bereich in 1,4 – 17 % der Patienten vor. Die Pathogenese wird kontrovers diskutiert – laut Slaughter sind die einzelne Tumoren multizentrisch und entstehen auf einem vorbelastenden Schleimhautareal (sog. „Field cancerization theory“). Auf der anderen Seite wird in einigen Studien ein gemeinsamer klonischer Ursprung angegeben. Ein Fall mit fünf synchronen Malignomen im HNO Bereich ist extrem selten (<1/1000).

Fallbericht: 37-jähriger Patient mit bekanntem Nikotin-, Alkohol- und Crystalabusus stellt sich mit Heiserkeit und Dysphagie vor. In der Panendoskopie werden vier synchrone primäre Karzinome histologisch gesichert: cT3 Oropharynxhinterwand median, cT1 Zungengrund rechts, cT1a rechte Stimmlippe sowie rechter Hauptbronchus. Die PET-CT Untersuchung äußerte zudem einen Verdacht auf malignes Tumorgewebe des linken Oberlappenbronchus. Das Karzinom der rechten Stimmlippe wurde mit PET-CT nicht bestätigt. Die durchgeführten Staging CTs konnten weder die Raumforderung des linken Bronchus noch die in der Halssonographie und im PET-CT verdächtigen Halslymphknoten nachweisen.

Ergebnis: Der Patient wurde mittels Radiotherapie behandelt, eine Chemotherapie hat er abgelehnt. Es erfolgte eine Stent-Einlage bei Tumorkompression des rechten Hauptbronchus.

Schlussfolgerung: Eine PET-CT ist ein wichtiges diagnostisches Instrument, das die Panendoskopie ergänzt, vor allem bei peripher lokalisierten Lungen- oder Ösophaguskarzinomen. Ein Nachteil scheint die relativ hohe Anzahl an falsch positiven Ergebnissen zu sein.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.