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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Kaltplasmatherapie in der klinischen Wundversorgung. Beobachtungsstudie zur Anwendung von Kaltplasmatherapie an der Entnahme-Stelle von Radialis-Transplantaten und frisch angelegten Tracheostomata

Poster Infektiologie / Hygiene

  • Melanie Sziegoleit - Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf
  • corresponding author Iris Zweyer - Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf
  • Markus Kapsreiter - Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf
  • Jonas Park - Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf
  • Ulrich Harréus - Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Düsseldorf

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc257

doi: 10.3205/cpo001811, urn:nbn:de:0183-cpo0018113

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Sziegoleit et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Die Anwendung von Kaltplasma (Cold Athmospheric Plasma, CAP) ist eine innovative Technologie in der Wundversorgung. Durch die Ionisierung von Umgebungsluft entsteht ein kaltes Plasma (sogenannter 4. Aggregatzustand), welches antimikrobielle Eigenschaften besitzt, die Durchblutung und die Zellteilung anregt. In verschiedenen Studien konnte dadurch eine beschleunigte Wundheilung besonders in der Therapie von Wundheilungsstörungen oder in der Behandlung chronischer Wunden nachgewiesen werden.

In der vorliegenden Studie wird untersucht, ob der Einsatz von CAP das Auftreten von Wundheilungsstörungen an frisch operierten Tracheostomata, sowie den Entnahmestellen von Radialis-Lappen-Transplantaten, reduzieren und die Wundheilung fördern kann. Dazu werden zwei Patienten Kohorten, einmal mit und einmal ohne CAP-Therapie, miteinander verglichen. Die CAP-Therapie wird zusätzlich zur regulären standardisierten Wundversorgung ab dem ersten Verbandswechsel bzw. dem ersten Kanülenwechsel angewendet. Die Behandlungsdauer beträgt 120s pro Areal, wobei das Tracheostoma in zwei und der Unterarm in drei Areale unterteilt wird. In beiden Gruppen erfolgt eine tägliche Foto-Dokumentation zur Beurteilung der Wundverhältnisse.

Es zeigt sich eine im Vergleich zur Kontrollgruppe beschleunigte Wundheilung. Das Ausmaß von Rötung, Verkrustung und Wundheilungsstörungen wie z.B. Dehiszenzen war nach der Anwendung von Kaltplasma deutlich reduziert. Es konnten keine unerwünschten Wirkungen durch die CAP-Therapie festgestellt werden.

Eine Therapie mit Kaltplasma eignet sich gut für die lokal gezielte Anwendung zur Förderung der Wundheilung. Es handelt sich um eine unkomplizierte und schnell anwendbare Methode, ohne zu derzeitigem Stand bekannte Nebenwirkungen oder Risiken.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.