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Einleitung: Es stellte sich ein 62 jähriger Patient aus Russland mit einer seit 2 1/2 Monaten bestehenden Raumforderung im Bereich der rechten Tränendrüse bat. In Russland sei er bereits erfolglos mit diversen u.a. antibiotischen und antiallergischen Augentropfen vorbehandelt worden.

Untersuchungsbefund und Diagnostik: Im Bereich der rechten Tränendrüse zeigte sich eine indolente palpable Raumforderung. Doppelbilder, Bulbusmotilitätsstörungen oder Gesichtsfeldeinschränkungen bestanden nicht.

Im durchgeführten MRT Schädel zeigte sich eine ovaläre hyperdense homogene Raumforderung in der rechten Tränendrüse.

Aufgrund der unklaren Dignität der Raumforderung entschieden wir uns zur Excisionsbiopsie der Gld. lacrimalis.

Histolgisch ließ sich in einer entzündlich veränderten Tränendrüse (einschmelzende, granulierende und fibrosierende Dakryoadenitis sowie kräftige Eosinophilie) ein Wurm nachweisen der durch weitere histologische Begutachtung und ELISA-Untersuchung den Wurm als Dirofilaria repens (cutaner Fadenwurm) klassifizieren konnten.

Diskussion: Raumforderungen der Gld. lacrimalis (lateral-superiorer Quadrantder Orbita) sind eher selten, es zeigt sich dabei häufig eine Sarkoideose, sowie ein Sjögren-S., sowie primär ein pleomorphes Adenom und Adenoidzyst. Carcinom.

Selten ist dahingegen ein parasitärer Befall, in der Literatur sind v.a. Infektionen mit dem Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) beschrieben.

Ein Befall des Menschen mit Dirofilaria repens ist generell selten, er wird nur als Fehlwirt infiziert. Ein Befall der Tränendrüse ist eine Rarität.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.