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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Komplette laryngeale Atresie nach kombinierter Radiochemotherapie eines NK/T-Zellymphoms – seltene Komplikation einer hämatoonkologischen Therapie

Poster Onkologie

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  • corresponding author Christine Langer - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- / Halschirurgie, Universität Gießen, Gießen
  • Shachi Jenny Sharma - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- / Halschirurgie, Universität Gießen, Gießen
  • Jens Peter Klußmann - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- / Halschirurgie, Universität Gießen, Gießen

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc215

doi: 10.3205/cpo001769, urn:nbn:de:0183-cpo0017694

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Langer et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Laryngeale Stenosen sind als postradiogene oder postoperative Komplikation von Larynxmalignomen bekannt und stellen eine therapeutische Herausforderung dar. Die komplette Larynxatresie nach hämatoonkologischer Therapie eines Lymphoms ist hingegen eine seltene posttherapeutische Komplikation.

Methoden: Wir berichten über eine 36jährige Patientin, bei der zwei Jahre zuvor ein NK/T-Zelllymphom mit Larynxbefall diagnostiziert wurde. Primär wurde die Radiochemotherapie nach SMILE-Protokoll durchgeführt. Nach zunächst kompletter Remission kam es zu einem rasch progredienten Rezidiv im Bereich der Glottis, welches die Tracheotomie und Hochdosischemotherapie mit Stammzellrescue erforderlich machte.

Nach Abschluss der Therapie stellte sich die Patientin mit Wunsch nach Tracheostomaverschluss in unserer Klinik vor. Die Phonation war trotz Sprechkanüle nicht möglich. Laryngoskopisch zeigte sich eine komplette Atresie des Larynx auf Höhe der Stimmlippen.

Ergebnisse: Es erfolgte eine MIkrolaryngoskopie mit laserchirurgischer Eröffnung der Atresie. Laryngeal wurde ein individuell angepasster Silikonstent eingebracht und transthyreoidal fixiert.

Postoperativ war eine verhauchte Phonation möglich. Der Stent wurde nach drei Wochen mikrolarygoskopisch mit erneuter laserchirurgischer Therapie einer geringen Rezidivstenose entfernt. Sechs Wochen postoperativ konnte eine Tracheosafe-Kanüle eingesetzt werden. Ein Tracheostomaverschluss ist bei Komplettremission geplant. Die Stimme ist dysphon, aber tontragend.

Schlussfolgerung: Die laryngeale Atresie nach hämatoonkologischer Therapie eines malignen Lymphoms stellt eine seltene Komplikation und therapeutische Herausforderung dar. Der geschilderte Fall zeigt den Erfolg einer operativen minimalinvasiven Therapie.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.