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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Einfluss des akustischen Inputs auf die posturale Kontrolle bei Gang- und Standkonditionen

Poster Otologie

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  • corresponding author Kristina Anton - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Arneborg Ernst - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Dietmar Basta - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc186

doi: 10.3205/cpo001740, urn:nbn:de:0183-cpo0017405

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Anton et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Die posturale Kontrolle wird sensorisch primär vom visuellen, vestibulären und propriozeptiven System beeinflusst. Auf Grund des gleichen embryonalen Ursprungs und der anatomischen Verbindung des Hör- und Gleichgewichtorgans ist ein Einfluss der Akustik auf die Gleichgewichtsfunktion anzunehmen. Bisher wurde dieser Zusammenhang jedoch wenig untersucht. Daher wurde in der vorliegenden Studie bei gesunden Probanden die Körperschwankung in unterschiedlichen sensomotorischen Konditionen und unter verschiedenen akustischen Einflüssen untersucht.

An der Studie nahmen 21 junge gesunde Probanden teil. Alle Probanden wiesen ein normales Seh- und Hörvermögen sowie normale Funktion aller peripheren Gleichgewichtsrezeptoren auf. Es wurde die Körperschwankung mittels des VertiGuard-Systems für jeweils fünf Geh- und Stehübungen unter verschiedenen akustischen Konditionen gemessen. Zu den Konditionen gehörten: frontales kontinuierliches oder unterbrochenes weißes Rauschen, Gehörschutz und Verstärkung der Eigengeräusche bei den Gehübungen. Während der Referenzkondition gab es kein zusätzliches akustisches Signal.

Bei den Stehübungen sind im Vergleich zu den Gehübungen deutlich häufiger signifikante Unterschiede in der Körperschwankung zwischen der Referenzkondition und der entsprechend veränderten akustischen Situation feststellbar. Die Körperschwankung bei den Gehübungen ändert sich bei Veränderung des akustischen Inputs meist nicht signifikant.

Beim Gehen wird die posturale Kontrolle anscheinend automatisiert und unabhängig vom akustischen Input gewährleistet während beim Stehen der akustische Input zusätzlich genutzt wird.

Inwiefern sich diese Zusammenhänge auch bei älteren Patienten oder bei Patienten mit Störungen der peripheren Gleichgewichtsorgane bestätigen bleibt abzuwarten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.