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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Cortisontherapie in der HNO-Heilkunde – Übersicht über mögliche Nebenwirkungen mit Fokus auf psychische Störungen mit Fallbeispiel

Poster Otologie

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  • corresponding author Jamal Huseynov - Schwarzwald-Baar-Klinikum Villingen-Schwenningen, Villingen-Schwenningen
  • Christian Mozet - Schwarzwald-Baar-Klinikum Villingen-Schwenningen, Villingen-Schwenningen

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc151

doi: 10.3205/cpo001705, urn:nbn:de:0183-cpo0017051

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Huseynov et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Die Inzidenz für das Auftreten einer psychischen Störung oder Suizidalität in Verbindung mit einer Cortisontherapie wurde bislang kaum beschrieben. Dennoch liegen Studien vor, die diesen Zusammenhang untersuchen und belegen, vielen aber unbekannt sind. Gerade für HNO-Ärzte ist aber das Wissen um das komplette Nebenwirkungsprofil von Cortison relevant.

Methoden: Der Vortrag gibt eine Übersicht über das Indikationsspektrum einer Cortisontherapie in der HNO-Heilkunde und mögliche Nebenwirkungen mit dem Fokus auf psychische Störungen. Anhand einer Literaturrecherche und einem konkreten eigenen Patientenfall wird dieser Zusammenhang untersucht und diskutiert. Offene Fragen sind die pathophysiologischen Zusammenhänge und die Dosis-Wirkungsbeziehung.

Ergebnisse: Nach Literaturdaten besteht ein nachgewiesenes Risiko der Entwicklung von psychischen Störungen und Suizidalität unter einer Cortisontherapie.

Dabei postulierte eine amerikanische Studie die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten mit steigender Prednison-Tagesdosis: Dosis <40 mg/d – 1,3% diverser psychischer Störungen, Dosis >80 mg/d – 18,4%.

In dem vorgestellten Fall wurde ein Patient bei akuter Psychose mit Suizidalität in eine geschlossene Psychiatrie überführt. Nach Beendigung der von uns initiierten Cortisontherapie bildete sich die Symptomatik rasch zurück und trat danach nicht wieder auf.

Schlussfolgerungen: Nach Literatur-, Studienergebnissen und eigener Erfahrung besteht ein reales - aber weitgehend unbekanntes Risiko - für das Auftreten einer psychischen Störung bis hin zur Suizidalität unter Cortisontherapie wie bei Hörsturz oder Tinnitus. Unwissenheit darüber könnte aber fatale Folgen haben.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.