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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Analyse ausgewählter Nebenerkrankungen bei Patienten mit Neuropathia vestibularis

Poster Otologie

  • corresponding author Julia Lilienthal - HNO-Klinik, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Daniel Schröder - HNO-Klinik, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • Uwe Schönfeld - HNO-Klinik, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • Veit Maria Hofmann - HNO-Klinik, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • Annett Pudszuhn - HNO-Klinik, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc139

doi: 10.3205/cpo001693, urn:nbn:de:0183-cpo0016933

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Lilienthal et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Das Vestibularorgan, als wesentlicher Bestandteil der räumlichen Orientierung, ermöglicht dem Menschen, Eigenbewegungen sowie Körperhaltung mit den Bewegungen der Umwelt zu koordinieren. Akute Störungen diesen Systems, wie bei der Neuropathia vestibularis, sind ein in hohem Maße beeinträchtigender Zustand und können zu stärkstem Krankheitsgefühl führen. Ziel dieser retrospektiven Studie war es, das Vorliegen von Nebenerkrankungen bei Patienten mit einer akuten Neuropathia vestibularis mit denen der Allgemeinbevölkerung in Deutschland zu vergleichen.

Im Zeitraum von 01/2013 bis 09/2015 wurden 261 Patienten mit einer akuten Neuropathia vestibularis stationär untersucht. Der Altersdurchschnitt dieser Patientengruppe beträgt 59,42 SD±17,12 Jahre mit einem Median von 62 Jahren (Spannweite 14 bis 91 Jahre).

Es wurde die Prävalenz von Nebenerkrankungen bei dem betrachteten Patientenkollektiv im Vergleich zu Nebenerkrankungen in der Allgemeinbevölkerung analysiert und die jeweilige Odds Ratio und das Relative Risiko berechnet.

Es konnte gezeigt werden, dass Patienten bei Vorliegen einer Hypothyreose, Apoplex, allgemeine Nierenerkrankungen, arterielle Hypertonie und Diabetes Mellitus ein erhöhtes relatives Risiko für das Auftreten einer akuten Neuropathia vestibularis haben. Bei Patienten mit onkologischen Erkrankungen oder Osteoporose tritt die Neuropathia vestibularis insgesamt seltener als bei der Normalbevölkerung auf.

Ziel zukünftiger Studien sollte die Bestätigung der genannten Ergebnisse an größeren Patientengruppen und die Untersuchung der ursächlichen Zusammenhänge sein.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.