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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Spät-Ertaubung nach Cochlea-Implantation mit kurzer Elektrode: neue Anpassung oder neue Elektrode?

Poster Otologie

  • corresponding author Giorgio Lilli - HNO-Klinik, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Mark Schüßler - HNO-Klinik, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Thomas Lenarz - HNO-Klinik, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Anke Lesinski-Schiedat - HNO-Klinik, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Sofia Bonfatti - HNO-Klinik, Parma Universität, Parma, Italien

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc138

doi: 10.3205/cpo001692, urn:nbn:de:0183-cpo0016923

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Lilli et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Aufgrund der Abmessungen und Eigenschaften der neuen CI-Elektroden ist es in den letzten Jahren möglich, das Resthörvermögen zu bewahren. Allerdings besteht das Risiko eines Verlusts des Restgehörs aufgrund des natürlichen Fortgangs der Schwerhörigkeit weiterhin. Eine Gruppe von Pat. mit einer Hochtontaubheit erhielt ein CI mit kurzer Elektrode. Im Verlauf erlitten die hier zu betrachtenden Patienten eine komplette Ertaubung. Das Ziel dieser retrospektiven Studie ist es, die Leistungsfähigkeit dieser Kohorte zu untersuchen und die Indikations-Kriterien entweder für eine neue Programmierung oder für eine neue Elektrode einzugrenzen.

Methode: Datenanalysen von 21 mit „atraumatischer“, restgehörerhaltender Elektroden implantierter Patienten wurde durchgeführt. Alle diese Patienten erlitten einen Verlust des Restgehörs über eine Beobachtungszeitraum von 1 bis zu 10 Jahren. Um ein wirksames Spachverständnis (SV) zu bewahren, reichte für 16 Pat eine neue Anpassung des Prozessors. Für fünf Patienten erbrachte dieses keinen Ausgleich, sie mussten mit einer längeren Elektrode reimplantiert werden.

Ergebnisse: Zeigt sich, dass der überwiegende Teil der Patienten mit der kurzen, atraumat. Elektrode nach korrigierender Einstellung das gleiche SV wie unter elektroakustischer Stimulation mit Restgehör erreichten. In nur 25% der Fälle musste eine Reimplantation vorgenommen werden, da die alleinige Stimulationsverbesserung keinen Erfolg erbrachte.

Zusammenfassung: Wir haben gelernt, dass auch bei der Implantation mit kurzer Elektrode die Stimulationsmöglichkeiten so gut sind, dass wir nicht unbedingt eine Reimplantation bei progredienter Tieftonertaubung vornehmen müssen. Wir können die Elektrode auch so nutzen, dass das tieffrequente Gehör effizient stimuliert werden kann.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.