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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Hydraulisches Insertionstool für langsames und gleichmäßiges Einführen von Cochlea-Implantat-Elektroden

Poster Otologie

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  • corresponding author Thomas S. Rau - Med. Hochschule Hannover, Klinik für HNO, Hannover
  • Manuel Heil - Med. Hochschule Hannover, Klinik für HNO, Hannover
  • G. Jakob Lexow - Med. Hochschule Hannover, Klinik für HNO, Hannover
  • Thomas Lenarz - Med. Hochschule Hannover, Klinik für HNO, Hannover
  • Omid Majdani - Med. Hochschule Hannover, Klinik für HNO, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc120

doi: 10.3205/cpo001674, urn:nbn:de:0183-cpo0016748

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Rau et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Für die resthörerhaltende Insertion des Elektrodenträgers eines Cochlea-Implantats (CI) wird ein langsamer und gleichmäßiger Vorschub als vorteilhaft angesehen. Das ist bei der handgeführten Insertion nur begrenzt umsetzbar. Ein manuelles Insertionstool (Rau et al. 2016, doi: 10.3205/cpo001416) wurde daher um einen hydraulischen Antrieb erweitert, um eine homogene Insertionsbewegung zu realisieren.

Methode: Randbedingung für die Entwicklung war eine kostengünstige und OP-taugliche Lösung. Als hydraulischer Antrieb wurde eine Spritzenpumpe (Injektomat 2000 DIN, Fresenius) und als Fluidreservoir eine 50ml-Spritze (Perfusor, B. Braun) verwendet. In Vorversuchen wurden vier Einwegspritzen (Omnifix 1ml, Injekt 1ml, 5ml und 10ml; alle B. Braun) auf ihre Eignung als Hydraulikzylinder untersucht. Bewertet wurde die Gleichmäßigkeit des Vorschubs zwischen 0,1 und 1,5 mm/s. Ein erster Prototyp des hydraulischen Insertionstools wurde aufgebaut, mittels Ministereotaxierahmen positioniert und an einem transparenten Cochleamodell unter Videodokumentation der Elektrodeninsertion getestet.

Ergebnisse: Die 5ml Einwegspritze lieferte eine homogene Vorschubbewegung bei dennoch kompakter Bauweise. Kleinere Spritzen zeigten Bewegungsartefakte bzw. waren zu schwergängig für den begrenzten Förderdruck der Spritzenpumpe. Der Prototyp des Insertionstools lässt sich intraoperativ vollständig aus Einwegkomponenten zusammensetzen und wurde exemplarisch mit 0,25mm/s erfolgreich getestet.

Schlussfolgerung: Das vorgestellte hydraulische Insertionstool ist ein vielversprechendes Konzept für eine kostengünstige, OP-taugliche Realisierung einer langsamen und gleichmäßigen Insertion zum Schutz des Resthörvermögens.

Unterstützt durch: Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Förderkennzeichen 13GW0019E

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.