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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Schallleitungschwerhörigkeit rechts nach Anfertigung eines Gehörschutzabdrucks: Ein Fallbericht

Poster Otologie

  • corresponding author Cristian Setz - Univ.-HNO-Klinik Köln, Köln
  • David Schwarz - Univ.-HNO-Klinik Köln, Köln
  • Konrad Stürmer - Univ.-HNO-Klinik Köln, Köln
  • Karl-Bernd Hüttenbrink - Univ.-HNO-Klinik Köln, Köln

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc107

doi: 10.3205/cpo001661, urn:nbn:de:0183-cpo0016612

Veröffentlicht: 26. April 2017

© 2017 Setz et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Ein 22-jähriger Patient stellte sich mit einer seit sechs Monaten bestehenden Hörminderung der rechten Seite vor. In der Anamnese wird eine Otalgie oder Otorrhoe ebenso verneint wie Tinnitus oder Schwindelattacken. Er berichtet von der Anfertigung eines Gehörschutzabdrucks, welche mit dem Eintreten der Hörminderung korrelieren würde. Hierbei sei es zudem kurz nach Einspritzen des Silikons in den rechten Gehörgang zu Drehschwindel und Otalgie gekommen.

Methoden: In der klinischen Untersuchung zeigte sich das rechte Trommelfell matt und entdifferenziert ohne Hinweis auf einen Defekt oder Retraktion. Im Reintonaudiogramm konnte eine pantonale Schallleitungschwerhörigkeit (SL-SH) von 40 dB rechts sowie eine TypB-Tympanometrie bei einer Lateralisierung des Weber-Tests nach rechts und einem negativen Rinne-Test rechts nachgewiesen werden. Im CT-Felsenbein war eine hyperdense Formation der rechten Pauke sowie Mastoid ohne Kontrastmittelanreicherung zu beobachten. Die MR-Angiographie zeigte ein T2 hyperintenses Signal im rechten Mittelohr und Mastoid.

Ergebnisse: Nach Eröffnung der Paukenhöhle zeigte sich eine dunkelweiße Masse die das komplette Mittelohr über das Antrum bis ins Mastoid, Sinus tympani und Tuba auditiva ausfüllte. Die Entfernung erfolgte in Zwei-Wege-Technik. Bei Arrosion der Ossikelkette erfolgte die Tympanoplastik Typ IIIa mit Amboß-Interposition. In der Nachuntersuchung konnte ein regelrechter Ohr-Befund mit deutlicher Reduktion der SL-SH erhoben werden.

Schlusswort: Der präsentierte Fallbericht soll auf die Gefahren der Anfertigung eines Ohrpassstückes mittels dünnflüssigen Materials hinweisen, welches eine Arrosion der Kette verursachen kann und somit als mögliche Differentialdiagnose einer unklaren SL-SH in Betracht

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.