gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Das Radialislappentransplantat im klinischen Alltag

Poster Plastische Chirurgie

Suche in Medline nach

  • corresponding author Armin Julius Böcker - Universitätsklinikum Münster, HNO-Klinik, Münster
  • Daniel Weiß - Universitätsklinikum Münster, HNO-Klinik, Münster
  • Claudia Rudack - Universitätsklinikum Münster, HNO-Klinik, Münster
  • Markus Stenner - Universitätsklinikum Münster, HNO-Klinik, Münster

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc185

doi: 10.3205/cpo001536, urn:nbn:de:0183-cpo0015365

Veröffentlicht: 11. April 2016

© 2016 Böcker et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Defektdeckungen sind ein wichtiger Bestandteil im Rahmen von Tumorresektionen im Kopf-Hals-Bereich. Ziel der Studie war es, Prognose- und Komplikationskriterien des Radialislappentransplantats zu ermitteln.

Methoden: In der vorliegenden retrospektiven Datenanalyse wurden 66 Patienten mit einem malignem Kopf-Hals-Tumor (mind. cT2) eingeschlossen, die nach chirurgischer Tumorresektion eine Defektdeckung mittels Radalislappentransplantat erhielten. Es erfolgte eine Auswertung klinisch-pathologischer Daten in Hinblick auf Prognose, Komplikations- und Revisionsrate.

Ergebnisse: Das Geschlechterverhältnis war 1:0,32 (m:w). Das durchschnittliche Alter betrug 60,4 Jahre. Die durchschnittliche Lappengröße betrug 35,1 cm². Es erfolgten im Schnitt eine Arterien- und 1,7 Venenanastomosen bei einer durchschnittlichen OP-Dauer von 7,95 Stunden. Ca. ein Drittel des Kollektivs wurden innerhalb der ersten 10 Tage revidiert. Hierbei konnten kurzfristige von mittelfristigen Komplikationen unterschieden werden. Verschiedene patienteneigene Faktoren konnten für diese beiden Komplikationsgruppen bestimmt werden. Es zeigte sich u. a., dass revidierte Patienten signifikant älter waren (65,5 vs. 55,5 Jahre; p= 0,041), häufiger kardiovaskuläre Begleiterkrankungen hatten, und dass tendenziell die Revisionsrate bei längerer initialer OP-Dauer höher war.

Diskussion: Beim Radialislappentransplantat als etablierte Defektdeckung bei größeren tumorchirurgischen Operationen im Kopf-Hals-Bereich ist es wesentlich, die Komplikationen und deren Risikofaktoren zu kennen. Eine entsprechende Patientenauswahl und ein entsprechendes perioperatives Management sind unabdingbar zur Minimierung der Komplikationsrate.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.