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Modifizierte Lichtenberger tracheoösophageale Punktionstechnik für Management der inkarzerierten Stimmprothesen
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Veröffentlicht: | 11. April 2016 |
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Gliederung
Zusammenfassung
Zielsetzung: Die Inkarzeration von Stimmprothesen stellt eine seltene Komplikation der chirurgischen Stimmrehabilitation nach Laryngektomie dar. Dabei handelt sich um eine totale Überwucherung des ösophagealen Flansches mit Weichteilen und Epithel. Im vorliegenden Beitrag wird über 2 solche Fällen, die mit Hilfe modifizierter tracheoösophagealen Punktion nach Lichtenberger behandelt wurden, berichtet.
Methode: Vier Wochen nach erfolgreicher Protesierung trat bei 2 laryngektomierten Patienten (mänlich, 52 und 54 Jahre) eine Inkarzeration der Stimmprothese auf. Pneumatische und mechanische Wiederherstellung der Durchgängigkeit war erfolglos. Ösophagusbreischluckuntersuchung und Computertomographie zeigten eine totale Überwucherung des ösophagealen Flansches durch Gewebe. Intraoperativ wurden die Prothesen entfernt. Für die neue Punktion wurde die von uns modifizierte Lichtenberger Technik eingesetzt. Der Lichtenberger Nadelhalter wird mit einem Nelaton-Katheter überzogen, im Neohypopharynx eingeführt und dient als Zeiger für die Punktionsstelle. Transtracheal wird eine Stichinzision mit Skalpell über die Instrumentenspitze gemacht. Die am Katheter mit einem Faden befestigte Prothese wurde transoral in die Fistel positioniert.
Ergebnisse: In beiden Fällen erfolgte die sekundäre Punktion erfolgreich und ohne jegliche Schwierigkeiten oder peri- und postoperative Komplikationen.
Fazit: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die modifizierte Lichtenberger Punktionstechnik nicht nur für die primäre Stimmprothesenanlage, sondern auch für das Management der Inkarzeration erfolgreich benutzt werden kann. Diese Technikmodifikation wird durch minimales Gewebetrauma charakterisiert.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.