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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Das intracochleäre Schwannom als seltene Differentialdiagnose des Tinnitus auris

Poster Otologie

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  • corresponding author Kai Johannes Lorenz - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abt. für Hals-Nasen-Ohr, Ulm
  • Matthias Tisch - BwKrhs Ulm HNO-Klinik, Ulm

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc089

doi: 10.3205/cpo001440, urn:nbn:de:0183-cpo0014401

Veröffentlicht: 11. April 2016

© 2016 Lorenz et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Schwannome des achten Hirnnerve treten in der Regel als Akustikusneurinom im Bereich des inneren Gehörgangs oder des Kleinhirnbrückenwinkels auf. Extrem selten sind Schwannome der intralabyrinthären neuronalen Strukturen, die sich sowohl im Bereich der Cochlear, wie auch des Labyrinths zeigen können.

Patient: Wir beschreiben den Fall einer 49 jährigen Patientin, die sich zur Abklärung eines linksseitigen Tinnitus in unserer Ambulanz vorstellte. Die Patientin gab ein seit ca. 6 Monaten bestehendes hochfrequentes Ohrgeräusch linksseitig an. Die Ohrmikroskopie zeigte sich unauffällig. In der Tonschwellenaudiometrie konnte eine umschrieben sensorische Schwerhörigkeit von 4.000 Hz bis 40 dB verifiziert werden. Der Tinnitus wurde mit 4.000 Hz bei 45dB objektiviert. In der Hirnstammaudiometrie zeigte sich kein Anhalt für eine retrocochleäre Schädigung. Kein Spontan-, kein Provokationsnystagmus im Ruhe-ENG, seitengleiche Erregbarkeit in der kalorischen Prüfung.

Im Rahmen der bildgebenden Diagnostik wurde ein Feinschicht-CT der Felsenbeine und bei Verdacht auf eine 2 mm große intracochleäre Läsion in hochauflösendes 3 Tesla MRT durchgeführt, welches den Verdacht auf ein intracochleäres Schwannom bestätigte.

Zusammenfassung: Intracochleäre Schwannome sind äußert selten und können bei entsprechendem Verdacht durch ein hochauflösendes MRT diagnostiziert werden. Die Therapie richtet sich nach dem Leidensdruck des Patienten und der Tumorgröße. Neben einer „wait and scan“ Strategie, ggf. mit Hörgeräteversorgung kommt die Chirurgie unter Opferung der cochleären Strukturen oder eine Cyberknife- Therapie in Frage.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.