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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Dermales Zylindrom – eine seltene Differentialdiagnose bei Hauttumoren im Kopf-Hals-Bereich

Poster Onkologie

  • corresponding author Juliane Priese - HNO-Universitätsklinik Jena, Jena
  • Orlando Guntinas-Lichius - HNO-Universitätsklinik Jena, Jena
  • Thomas Bitter - HNO-Universitätsklinik Jena, Jena
  • Bernhard Theis - Pathologie-Universitätsklinik Jena, Jena

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc068

doi: 10.3205/cpo001419, urn:nbn:de:0183-cpo0014195

Veröffentlicht: 11. April 2016

© 2016 Priese et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Das dermale Zylindrom (Spiegler-Tumor) ist ein gutartiger Tumor der Hautanhangsgebilde. Das Zylindrom imponiert klinisch als runde, rötliche kutane Raumforderung. Diese seltene Tumor tritt entweder solitär oder multipel hauptsächlich im Kopfbereich auf. Während sich die sporadische Form des Zylindroms eher im mittleren bis späten Erwachsenenalter manifestiert, wird die Diagnose bei der autosomal-dominant vererbten Form meist früher gestellt. Eine maligne Entartung dieser Tumorentität tritt selten auf.

Fall: Eine 62-jährige Frau stellte sich mit einer seit einem Jahr an Größe zunehmenden, druckschmerzhaften Raumforderung im Cavum conchae des rechten Ohres vor. In der HNO-ärztlichen Untersuchung zeigte sich eine 5 mm große, derbe, rundlich-erhabene Raumforderung mit Gefäßektasien. Bei Verdacht auf ein noduläres Basalzellkarzinom wurde der Tumor in toto entfernt. Die Wundfläche wurde mit einem retroaurikulärem Kipplappen gedeckt. Der histologische Befund ergab ein im Gesunden entferntes dermales Zylindrom. Da histologisch kein Anhalt für Malignität bestand, erfolgte im weiteren Procedere ausschließlich die ambulante Kontrolle der komplikationslosen Wundheilung.

Schlussfolgerung: Das dermale Zylindrom ist eine seltene Differentialdiagnose bei Hauttumoren im Kopf-Hals-Bereich. Klinisch ist der Tumor durch seine rundlich, erhabene Struktur am ehesten mit nodulären Basalzellkarzinomen zu verwechseln. Frauen sind wesentlich häufiger betroffen als Männer. Die operative Tumorresektion ist die Therapie der Wahl.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.