gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Die stationäre Behandlung des älteren HNO-Patienten: ein Vergleich zwischen alten (75-79 Jahre) und sehr alten Patienten (>80 Jahre)

Poster Sonstige Themen

  • corresponding author Julia Ritter - HNO- Klinik Jena, Jena
  • Inga Weißenborn - HNO-Klinik Jena, Jena
  • Katharina Geißler - HNO-Klinik Jena, Jena
  • Orlando Guntinas-Lichius - HNO-Klinik Jena, Jena

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc061

doi: 10.3205/cpo001412, urn:nbn:de:0183-cpo0014128

Veröffentlicht: 11. April 2016

© 2016 Ritter et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Im Hinblick auf den demographischen Wandel wurden die Charakteristika, Komorbiditäten und stationäre Behandlungsmerkmale von alten Patienten (75-79 Jahre) und sehr alten Patienten (>80 Jahre) in einem Universitätsklinikum verglichen.

Methoden: 144 alte Patienten und 143 sehr alte Patienten waren 2012 in stationärer Behandlung. Mithilfe von Regressionsmodellen wurden Prädiktoren für Unterschiede zwischen den beiden Patientengruppen durch univariate und multivariate Analysen untersucht.

Ergebnisse: Die häufigsten Gründe für eine stationäre Aufnahme waren Ohrerkrankungen (30%) sowie Erkrankungen der Nase und der Nasennebenhöhlen (23%). Die Basis- und Krankheitscharakteristika wiesen in den beiden Gruppen keine Unterschiede auf. Die Dauer des stationären Aufenthaltes war bei sehr alten Patienten nicht verlängert (p=0.827). Eingeschränkte Mobilität (p=0.017), unterstützte Nahrungsaufnahme (p=0.017) und Vorhandensein eines Hörgeräts (p<0.0001) waren unabhängige Prädiktoren für die sehr alten Patienten. Eine Polymedikation bestand bei sehr alten Patienten seltener (p=0.017). Die Einnahme kardiovaskulärer Medikamente (p=0.009) oder psychotherapeutischer Medikamente (p=0.045) fand sich häufiger bei sehr alten Patienten. 52% der Patienten wurden chirurgisch, 48% konservativ behandelt. Sehr alte Patienten erhielten signifikant häufiger eine antibiotische Therapie (p<0.0001). Die Komplikationsraten für die chirurgischen und konservativen Fälle unterschieden sich nicht (p=0.686 und p=0.524).

Schlussfolgerung: Auch wenn die Komorbiditäten bei stationär behandelten sehr alten Patienten im Vergleich zu den alten Patienten noch zunehmen, unterscheiden sich die Charakteristika der Erkrankungen, der Therapie und der Komplikationen zwischen beiden Gruppen nichtrelevant.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.