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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Choristom – Ein seltener histologischer Befund nach Tonsillektomie

Poster Aerodigestivtrakt

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  • corresponding author Sami Shabli - HNO Uniklinik Köln, Köln
  • David Schwarz - HNO Uniklinik Köln, Köln
  • Andreas Anagiotos - HNO Uniklinik Köln, Köln
  • Heike Göbel - Institut für Pathologie Uniklinik Köln, Köln

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc041

doi: 10.3205/cpo001392, urn:nbn:de:0183-cpo0013925

Veröffentlicht: 11. April 2016

© 2016 Shabli et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Der Kopf-Halsbereich stellt entwicklungsgeschichtlich eine komplexe Region des menschlichen Körpers dar. In diesem Rahmen kann es in seltenen Fällen zu einer Heterotopie von normalem Gewebe kommen. Dieser Umstand wird als Choristom beschrieben, wobei die Tonsilla pallatina eines der betroffenen Organe sein kann.

Kasuistik: Wir berichten über zwei Fälle aus unserer Klinik, bei denen die histopathologische Untersuchung, nach durchgeführter Tonsillektomie respektive Abszesstonsillektomie, Knorpel im entnommenen Präparat nachweisen konnte, welcher schlussendlich als Choristom diagnostiziert wurde.

Diskussion: Die in der Literatur beschriebene Inzidenz eines Tonsillenchoristoms liegt bei 2-10%. Die Tonsilla pallatina stellt ein Organ entodermalen und mesodermalen Ursprungs dar, wobei die Tonsillenbucht im embryonalen Stadium von knorpeligem Stützgewebe umgeben ist und somit ein Wachstum von einer knorpeligen Gewebsinseln im Tonsillenparenchym prinzipiell denkbar wäre. Eine weitere Theorie für die Choritsomentstehung beschreibt eine Gewebsmetaplasie, die durch chronische Infektion und/oder Durchblutungsstörungen hervorgerufen werden kann. Eine klinisch-pathologische Bedeutung des knorpeligen Choristoms der Gaumenmandeln ist nicht bekannt.

Schlussfolgerungen: Das Choristom der Tonsilla palatina stellt einen seltenen histopathologischen Befund dar, welcher als benigne und ohne klinische Bedeutung einzustufen ist. Weiterführende diagnostische oder therapeutische Maßnahmen sind daher nicht notwendig.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.