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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Niedrigmalignes kribriformes Zystadenokarzinom als sehr seltener maligner Parotistumor

Poster Speicheldrüsen/Fazialis

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  • Jovanna Thielker - HNO-Klinik Jena, Jena
  • Bernhard Theis - Institut für Pathologie, Jena
  • corresponding author Sven Koscielny - HNO Klinik UKJ, Jena

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc027

doi: 10.3205/cpo001378, urn:nbn:de:0183-cpo0013787

Veröffentlicht: 11. April 2016

© 2016 Thielker et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Einleitung: Das niedrigmaligne kribriforme Zystadenokarzinom (LGCCC) ist eine seltene Tumorentität. Lokalrezidive sind selten und bisher keine Fälle von Metastasierung bekannt. Selten kann es zum Übergang in ein höhermalignes Zystadenokarzinom kommen.

Fall: Ein 74-jähriger männlicher Patient stellte mit einer 5 Wochen bemerkten Raumforderung links wenig kranial des Kieferwinkels vor. Palpatorisch zeigte sich ein gut verschieblicher Tumor. Der N. facialis war seitengleich intakt. Sonografisch imponierte die 23x18x24mm messende Raumforderung großteils scharf begrenzt, echoarm mit echoleerem Binnenanteil. Aufgrund der Tumorgröße wurde einer totale Parotidektomie links durchgeführt. Intraoperativ zeigte sich der Hauptstamm des N. facialis dem Tumor direkt anliegend, ausgedünnt und abgeflacht sowie weit in die Tiefe verlagert. Es konnte sämtliche Fazialisäste erhalten und der Tumor R0 reseziert werden. Postoperativ zeigte sich keine ipsilaterale periphere Fazialisparese. Der pathologische Befund ergab die Diagnose eines LGCCC der Gl. Parotis. In der immunhistochemischen Färbung zeigten die Tumorzellen eine kräftige Färbung von MNF116 und S100, waren von einer Myoepithelschicht (Marker: Aktin und P63) eingefasst und wiesen einen Ki67-Index von 1% auf.

Es stellt sich in der Sonografie echoarm dar und zeigt zystische Binnenstrukturen. Der Ki67-Index beträgt 1% entsprechend einer langsamen Proliferation. Der Tumor zeigte das für seine Entität typische immunhistochemische Färbeverhalten.

Schlussfolgerung: Das LGCCC der Parotis sollte aufgrund seiner Dignität fazialiserhaltend operiert werden. Für die endgültige Diagnostik des LGCCC sind jedoch immunhistochemische Färbungen notwendig, die eine intraoperative Diagnostik in Abgrenzung zum Schnellschnitt erschweren.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.