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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

In-vitro-Exposition von humanen Nasenschleimhautzellen und Lymphozyten mit Glycerin als Bestandteil des Shisha-Tabaks

Poster Allergologie / Umweltmedizin / Immunologie

  • corresponding author Lukas Uebelacker - Uniklinik Würzburg, Würzburg
  • Sebastian Bunk - Uniklinik Würzburg, Würzburg
  • Stephan Hackenberg - Uniklinik Würzburg, Würzburg
  • Norbert H. Kleinsasser - Uniklinik Würzburg, Würzburg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2016;12:Doc023

doi: 10.3205/cpo001374, urn:nbn:de:0183-cpo0013746

Veröffentlicht: 11. April 2016

© 2016 Uebelacker et al.
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Gliederung

Zusammenfassung

Die Effekte von Shisha-Tabakkonsum auf die humanen Zielzellen der Kanzerogenese im oberen Aerodigestivtrakt sind bisher weitgehend unerforscht. In der vorliegenden Arbeit werden zyto- und genotoxische Effekte von Glycerin, dem wichtigsten Feuchthaltemittel im Shisha-Tabak, auf humane Nasenschleimhautzellen und Lymphozyten dargestellt.

Lymphozyten und Nasenschleimhautzellen von jeweils 10 Patienten wurden für eine Stunde unterschiedlichen Glycerin-Konzentrationen (0,001 bis 6,0 mol/l) exponiert. Zytotoxische Wirkungen wurden durch eine Trypanblau-Färbung, genotoxische durch den Comet Assay erfasst.

Eine Vitalität unter 90% wurde sowohl bei Nasenschleimhautzellen als auch bei Lymphozyten ab einer Konzentration von 3,0 mol/l erreicht. Die höchste genotoxische Schädigung lag sowohl bei Lymphozyten als auch bei Nasenschleimhautzellen bei einer Konzentration von 3,0 mol/l vor und war somit auch höher als die jeweiligen Positiv-Kontrollen (200 uM MMS).

In den Versuchen waren zytotoxische (je ab 3,0 mol/l) und genotoxische (je ab 1,0 mol/l) Wirkungen erst bei deutlich höheren Konzentrationen zu beobachten als sie beim Shisha-Rauchen auftreten. Limitationen der Arbeit sind u.a. die kurze Expositionsdauer, das flüssige Expositionsmedium sowie die Expositionstemperatur bei 37 °C. Aufgrund des stochastischen Risikos genotoxischer Effekte werden derzeit weitere Endpunkte auf chromosomaler Ebene untersucht, um auf diese Weise die aktuelle gesellschaftspolitische Diskussion wissenschaftlich fundieren zu können.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.